Rezept: Blumenkohlhäppchen / Canapés de Coliflor wie in Granada
Und seitdem weiß ich es auch. Von diesem Wissen profitiere ich seit fast zwanzig Jahren. Ich habe es mit Freude aufgenommen, und in los bares de Granada vielfach überprüft. Anfang der 2000er war die andalusische Metropole voller Sprachschüler und Studenten aus ganz Europa. In meinem Hostel lebte eine mexikanische Tänzerin, die in der Stadt war, um ihre Ausbildung im Flamenco zu perfektionieren. Wir zogen gemeinsam mit anderen Hausbewohnern los, wenn ich den Abend nicht mit Mitschülern verbrachte. Zur späten Stunde wurde die Altstadt lebendig. Wir erlebten Flamenco auf der Straße, ein rührendes Konzert vor der Kathedrale, einen nächtlichen Besuch der Alhambra. Für Tapas reichte die Zeit dabei jedes Mal.
Bars und Bodegas waren gut besucht. Die
spanische High-End-Küche hatte Andalusien noch nicht erreicht. Zum stets
preiswerten Tinto de verano wanderten kleine Happen und fast schon ganze
Mahlzeiten über den Tresen. In manchen Stadtvierteln versuchten die Bars, sich
gegenseitig mit ihrem Angebot zu übertreffen. Im Laufe eines Abends zogen
Grüppchen von einem Lokal ins andere. Manchmal gab es eine kleine Auswahl an
Speisen aus der man wählen konnte. In der nächsten Bar wurde einfach mit jeder
Runde ein anders Essen unters Volk gebracht.
Viele Tapas aus Granada sind mir im Gedächtnis geblieben.
Auch wenn die Esskultur damals in Andalusien längst nicht so ausgefeilt und
kunstvoll war, wie ich sie viele Jahre später in San Sebastián erleben durfte. Dort, im Baskenland, übertrumpfen sich die Bars gegenseitig mit Pintxos / Pinchos, was
natürlich nicht dasselbe wie Tapas ist. Ich erwähne es auch nur, damit es nicht
zu Verwechslungen kommt. Tapas wurden bekanntlich in Granada erfunden. Und die
spanische Wikipedia sagt zwar, Pincho es muy similar a una tapa. Dennoch gibt
es für beide Stichwörter getrennte Einträge. Tapas sind eben Tapas. Und Pintxos
sind Pintxos.
Tapas, Mezze & Co. - Internationale Häppchen. All you need is… im August
So, und nun werfen wir doch wieder alles zusammen. Es gibt
nämlich leckere Häppchen in den Blogs, die sich der Aktion "All you need
is…" angeschlossen haben. Mein Rezept für Canapés de Coliflor folgt weiter
unten auf dieser Seite.
Heute bei den Kollegen auf der Speisekarte:
🔵 Teekesselchen Genussblog Papas Arrugadas mit Mojo (vegan) 🔵 1x umrühren bitte aka kochtopf Pimentos de Padrón aus der Heissluftfritteuse 🔵 Jankes*Soulfood Huevos a la flamenca 🔵 Volkermampft Gebackener Ziegenkäse mit Preiselbeerdip auf Blattspinat 🔵 Lebkuchennest Fränkische Tortilla 🔵 Applethree Zucchini Frittata Rezept Low Carb 🔵 Küchentraum & Purzelbaum Vegetarische Empanadas 🔵 Möhreneck vegane Tortilla mit Zwiebelsalsa 🔵 Cook and Bake with Andrea Dreierlei spanische Tapas mit Baguette 🔵 ninamanie Huhn in Sherry-Sahne-Soße 🔵 Mein wunderbares Chaos Kroketten mit Erbsen, Feta und Minzjoghurt 🔵 zimtkringel Pica pica de sepia - Tintenfisch in scharfer Tunke 🔵 feiertaeglich Crostini mit gegrillter Nektarine, Ziegenkäse & Serrano 🔵 Brotwein Pfifferlinge Quiches mit Blätterteig als Mini-Quiches 🔵 Kleines Kuliversum Baba Ganoush 🔵 food for the soul Gazpacho Andaluz - Andalusische Gazpacho
Und jetzt kommt's: Blumenkohlhäppchen wie in Granada
Wenn ich mich bei einem Tinto de verano in Urlaubsstimmung
versetzen möchte, dann bereite ich dazu gerne ein paar Tapas. Viele der kleinen
Appetizer sind ja schnell gemacht. Tortilla española, ein paar Oliven,
Albondigas, die berühmte Gilda… Ein spezielles Gericht bleibt für mich aber
immer mit Granada verbunden. Die kleinen Blumenkohlhäppchen wurden in einer
Bar mit arabisch angehauchter Küche serviert und ich kam damals nicht sofort
darauf, worum es sich handeln könnte. Inzwischen habe ich sie so oft ohne
Rezept zubereitet, dass sie mit dem Original wahrscheinlich keine Ähnlichkeit
mehr haben. Dabei ist aber kein Schaden entstanden.
Rezept: Canapés de Coliflor / Blumenkohlhäppchen
Zutaten
Die Mengenangaben sind eher als Vorschlag zu betrachten.
2 TL Sesamsaat, schwarz und hell
1 kl. Blumenkohl, ca. 400 g
Salz
1 EL Tahin
Kurkuma
Chiliflocken
Kreuzkümmel, frisch gemörsert
(Alternativ funktioniert auch eine gute Gewürzmischung, z.B.
Ras el-Hanout oder ein Currypulver mit viel Cumin)
1 EL Zitronensaft
20 kleine Brotscheibchen
Olivenöl
Zubereitung
Die Sesamsaat in einer heißen Pfanne kurz anrösten bis sie
duftet und sofort auf einen Teller schütten.
Den Blumenkohl in Röschen teilen und in Salzwasser gar kochen.
Das Gemüse etwas abkühlen lassen und in den Blender geben. Mit Tahin,
Zitronensaft und den Gewürzen zu einer leicht stückigen Paste verarbeiten.
Die Brotscheibchen bei schwacher bis mittlerer Hitze in
Olivenöl braten und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die Paste dick auf das
Brot streichen. Gerösteten Sesam zwischen den Fingern zerreiben und auf die
Häppchen streuen.
Tipp:
1. Die Paste lässt sich auch ein paar Stunden im Voraus
zubereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Sie sollte aber vor dem Essen unbedingt
rechtzeitig auf Zimmertemperatur gebracht werden!
2. Tahin gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Die Canapés
auf meinen Fotos wurden mit dunklem Tahin zubereitet. Deutlich hübscher werden
sie mit hellem Tahin.
9 Kommentare:
Danke, dass Du uns nach Granada mitgenommen hast! Das hört sich nach einem wunderschönen Aufenthalt an. Und Deine Blumenkohl-Canapés klingen köstlich. Kreuzkümmel liebe ich aber auch sehr.
Herzlichst, Conny
Solche Pasten und Aufstriche liebe ich ja! Und Blumenkohl ist eh ein Familienfavorit. Danke für das tolle Rezept!
Liebe Grüße von Simone
An den Touriorten an den Küsten entlang sind die kleinen Köstlichkeiten leider nicht mehr kostenlos. Die besten habe ich übrigens in Ronda gegessen, zubereitet in einer Miniküche. Dein Blumenkohlaufstrich wird demnächst mal nachgebastelt!
@Conny, vielen Dank! Das Kreuzkümmelaroma ist auch bei mir ganau das, was ich an diesen Tapas so liebe.
@Simone, aber gerne doch!
@Zorra, davon hörte ich auch schon. Aber meine Erlebnisse liegen auch schon echt lange zurück. - Ich freu mich schon auf Deine Variante!
Ich liebe Tapas, und gerade als kleine Brote finde ich sie Super.
Da ich Blumenkohl darüber hinaus sehr gerne essen, wird es Deine Paste sicher auch auf meine Speisekarte schaffen.
LG Volker
Können wir bitte eine Zeitreise machen und uns durch Granada trinken und essen?
Wir waren 2008 dort (ungefähr), damals war es schon ziemlich touristisch und die Tapas mussten bezahlt werden, zwar mit Blick auf die Alhambra, aber dafür schmeckten sie nicht.
Granada steht auch schon länger auf meiner Reiseliste!! Mit deiner Kreation kann ich zumindest kulinarisch dorthin reisen!
Liebe Grüße, Ina
Was für schöne Erinnerungen. Ich kann mir direkt vorstellen, wie ihr durch die Stadt zieht und alle Eindrücke aufsaugt. Deine kleinen Brote sehen auf jeden Fall unglaublich gut aus.
Liebe Grüße, Kathrina
Und jetzt muss ich sofort nach Granada! Ups. Geht ja nicht.
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