Donnerstag, 30. August 2018

Ruut un Wiess

Saisonal schmeckt's besser: Knusprige Pommes mit Rot und Weiß

Pommes mit Ruut un Wiiess | pastasciutta.de


Gibt es ein Gemüse, das im Moment nicht Saison hat? Womöglich gibt es das, aber die Auswahl auf dem Märkten und in den Gemüseläden ist so paradiesisch, dass man kaum etwas vermisst. Und selten schmecken die regionalen Gewächse besser als zu dieser Jahreszeit, finde ich. Tomaten und Paprika (beides aus meiner unmittelbaren Region) esse ich fast täglich. Als ich mich vor ein paar Tagen gerade über die Kombi von knusprigen Kartoffelscheiben aus dem Ofen mit Tomaten-Paprikagemüse freute, fiel mir das Saisonevent der Blogger wieder ein. Die Entscheidung, vor der es mir eigentlich gegraut hatte, war dann doch ganz leicht, weil die Kombination einfach so unschlagbar lecker ist.


Und warum heißen die Dinger nun Pommes? 


Die meisten Leute werden darunter ja Pommes frites verstehen, auch wenn das für mich nicht zutrifft. Das, was in vielen anderen Regionen als Pommes bezeichnet wird, heißt in meiner Sprache eher Fritten, so sehr dieses Wort im Kölner Raum auch auf dem Rückzug sein mag. Für die knusprigen Scheibchen aus dem Ofen schien mir Pommes aber passend, weil sie auf dem Teller die Funktion von Fritten einnehmen aber deutlich erkennbar eben doch mehr Kartoffeln sind.

Kartoffelscheibchen mit leckerem Gemüse und frischem Feta

Saisonal schmeckt's besser im August: Foodblogs und Beiträge🌱🍴

Gurken | Auberginen | Mais | Paprika | Zucchini | Bohnen | Tomaten | Salate | Erbsen | Fenchel | Radicchio


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Rezept: Knusprige Pommes mit Rot und Weiß

Knusprige Kartoffelscheiben aus dem Ofen
(pro Person, Menge nach Appetit)
1 dicke Kartoffel (Agria, mehlig kochend)
2 EL Erdnussöl oder Olivenöl
Salz
Backblech mit Backpapier belegen. Die Kartoffel unter fließendem Wasser schrubben und dann schälen. Längs vierteln und dann in Scheibchen schneiden. Die Scheiben in einer Schüssel mit dem Öl vermischen und dann auf dem vorbereiteten Backblech ausbreiten. In den Ofen schieben und die Temperatur auf 180 °C stellen. Nach ungefähr 30 Minuten sind die Kartoffeln gar. An diesem Zeitpunkt muss man immer wieder ein Blick in den Ofen werfen und die Kartoffeln rausnehmen, sobald sie knusprig sind. - Erst dann salzen!

Rotes Gemüse für 2 Personen:
100g Zwiebeln
Salz
Olivenöl
2-4 Knoblauchzehen
1 TL Kreuzkümmel
Gochugaru / Chiliflocken
2 rote Paprikaschoten
500 g Tomaten

Die Zwiebeln schälen und mit etwas Salz in Olivenöl bei schwacher Hitze weich schmoren. Die Knoblauchzehen schälen und hacken, den Kreuzkümmel mörsern und beides zu den Zwiebeln geben. Nach Geschmack Chiliflocken hinzufügen. Die Paprika waschen, vom Kerngehäuse befreien und in Stücke schneiden. Hitze etwas erhöhen und die Paprikastücke kurz mitbraten. Die Tomaten waschen, von den Stielansätzen befreien und in Stücke schneiden. Die Tomatenstücke zu dem Gemüse geben und die Hitze so regulieren, dass nichts anbrennt. alles zusammen weich schmoren. Mit Salz und Chili abschmecken.

Dazu: Feta aus heimischem Schafskäse. Oder einfach einen anderen guten, frischen Käse probieren.

Das rote gemüse wird auf den Kartoffeln angerichtet und der Feta darüber gekrümelt. - Guten Appetit!

Donnerstag, 2. August 2018

Ich bin ein Tomatentalent

Rezept und Fragen zur Tomatonaise

Tomaten aus dem Garten 2018 | pastasciutta.de

Meine Zucchini werden nix. Nach der Blüte stellen sie ungefragt den Betrieb ein. So sieht es in meinem Garten nämlich aus. Salat wächst so langsam, dass ich vor Weihnachten weder Essig noch Öl brauche. Kohlrabi und Petersilie fielen den bösen und niederträchtigen Nacktschnecken zum Opfer. - Aber Tomaten, Junge, Junge!

Mein gärtnerisches Talent konzentriere ich voll und ganz auf Solanum lycopersicum. Schon im dritten Jahr jetzt habe ich auf dem Wochenmarkt ein paar Pflänzchen erstanden und im Garten drei Kübel mit billiger Blumenerde aufgestellt. An der Unterseite der Kübel habe ich große Löcher gebohrt, die durch Fließ bedeckt werden. Darauf befindet sich eine Schicht (total unbenutztes) Katzenstreu als Drainage und eine zweite Schicht aus eben jener billigen Blumenerde. Die Tomaten lieben das! Praktisch den ganzen Tag haben sie pralle Sonne. Auch wenn das in diesen Tagen sicherlich nix besonderes ist.

Beim Salat stellte ich irgendwann fest, dass die billige Blumenerde wohl ein Fehler war, denn das Wasser schien immer einen Weg an der Pflanze vorbei zu finden, der so schnell wie möglich aus dem Kübel hinaus führte. Tomaten sind in dieser Hinsicht unerschrocken, denn sie wachsen sogar auf Steinwolle. Irgendwie haben sie sich also auch mit meinem Wohnraumangebot arrangiert. Und sie danken mir dafür.

Warum kleiner manchmal besser ist


Eigentlich sollten alle drei Pflanzen Cherrytomaten produzieren. Stattdessen ernte ich drei verschiedene Größen. Für die kleinen Cherrytomaten habe ich mich jetzt zum dritten Mal entschieden, einfach wegen des Wetters. Ein trockener Sommer, wie wir ihn derzeit erleben, war nicht vorhersehbar. Und da ich kein Tomatenhaus habe, würden die Pflanzen in einem ganz normalen rheinischen Sommer reichlich Wasser aufs Haupt kriegen. Man sagt, das mögen sie generell nicht so. Allerdings war meine Überlegung eher, dass große Tomaten etwas länger am Strauch hängen und daher auch mehr Wasser abbekommen. Die Gefahr, dass sie aufplatzen ist also höher und mit Cherrytomaten habe ich auch diesbezüglich gute Erfahrungen gemacht. Geplatzt ist auch im verregneten Sommer 2017 kaum etwas. Dass die Bedingungen in diesem Jahr nun eher wüstenmäßig ausfallen, konnte keiner ahnen. Umso besser also, dass ich neben den kleinen Tomaten auch große und mittlere pflücke.

Wohin mit den Tomaten?


Wie auch in den vergangen Jahren tragen die Pflanzen reichlich Früchte. Ich bin ein Tomatentalent und ich werde mit einer üppigen Ernte belohnt. Wohin also mit dieser ganzen Pracht? Ich meine, es gibt schlimmere Schicksale als eine reiche Tomatenernte. Aber man will die leckeren Tomätchen ja auch nicht verschwenden.
Es haben sich in diesem Sommer drei Lieblingsrezepte herauskristallisiert, die besonders schnell, unkompliziert und hitzetauglich sind. Vielleicht stelle ich die beiden anderen auch noch hier vor. Aber die folgende Sauce ist mein persönlicher Favorit.



[Werbung ohne Auftrag] Sie geht auf einen wunderschönen Restaurantbesuch bei José Avillez im Frühjahr 2017 zurück. Man kommt in Lissabon an Avillez kaum vorbei, denn er besitzt zahlreiche Restaurants in der portugiesischen Hauptstadt, unter anderem das mit zwei Sternen ausgezeichnete Belcanto. Weil es rein physisch kaum möglich ist, drei Tage durch Lissabon zu laufen und noch irgendwo im Magen oder angrenzenden Organen Platz für 5 Gänge zu finden, entschieden wir uns für die, wie wir dachten, kleinere Lösung und landeten in der Cantinho do Avillez, nur ein paar Schritte entfernt. Tatsächlich ist die Atmosphäre angenehm locker, der Service superfreundlich und die Küche ganz frisch und akkurat, ein Ort zum Wohlfühlen. Das zu Beginn gereichte Brot kommt mit einer feinen roten Sauce in einem Emailtässchen, die herzhaft nach Knoblauch schmeckt.

Weil ich das Rezept zunächst nicht im Internet fand, habe ich also zu Hause rumprobiert und ein oder zweimal Tomaten in den Mixer geworfen, bis ich etwas ähnlich Fruchtiges zustande brachte, das käftig nach Knoblauch schmeckt. Inzwischen fand ich ein Rezept des Meisters und kann sagen, warum seine Sauce feiner ist. Er verwendet deutlich weniger Öl als ich. Stattdessen greift er, wie wir es von der Gazpacho kennen, zu eingeweichtem Brot. Dies also ein Hinweis für alle, die es gerne ganz original wollen. Allerdings scheint mir das Rezept im Netz nicht ganz ehrlich in Bezug auf den Knoblauchgehalt. Gerade die kräftige Knoblauchnote hat mir das kleine Sößchen so ins Gedächtnis gebrannt. Anderthalb Zehen auf 750 g Tomaten hätte ich nach 5 Sekunden wohl schon vergessen.

Cantinho do Avillez, April 2017 |pastasciutta.de




Mein Versuch einer Nachahmung endete mit der Erkenntnis, dass vegane Mayo auch ganz ohne Soja möglich ist. Es ist schlicht und ergreifend so, dass die Zutaten in diesem Rezept emulgieren und sich auch nicht sofort wieder trennen. Möglicherweise funktioniert das noch etwas besser, wenn man den Ölanteil reduziert. In diesem Fall bietet sich sogar an, die Sauce bei Tisch mit ein paar Tropfen vom richtig Guten zu toppen. Das Rezept ist eine Einladung an alle, damit zu experimentieren!
Die Tomatonaise geht praktisch mit allem, schmeckt bei jeder Gelegenheit und kann als Beitrag zur Verbesserung der Welt angesehen werden.

Tomatonaise, ohne Ei, Milchprodukte, Soja | pastasciutta.de

Tomatonaise

Zutaten:

für ca. 250 ml 


150 g Cherrytomaten
100 ml Sonnenblumenöl
Salz
1 Msp. Madras Curry
1 dicke, frische Knoblauchzehe
1 TL Akazienhonig
1 Spritzer Sriracha

Die Tomaten waschen und abtropfen lassen. Alle Zutaten zusammen im Standmixer oder mit einem Mixstab in einem hohen Becher zu einer Sauce mixen. Eventuell abschmecken.

Geschmackszutaten wie Honig oder Sriracha können natürlich nach Belieben getauscht werden. 

Der Ölanteil lässt sich auch reduzieren. Die fertige Sauce in diesm Fall mit gutem Olivenöl servieren!
Lammhüfte, Rösti, Zucchini, Tomatonaise | pastasciutta.de


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