Sonntag, 21. August 2016

Ein Wochenende im Spätsommer 2016

Liebes Tagebuch,


heute habe ich kein Rezept für Dich. Ich schwelge noch ein bisschen in den Erinnerungen an ein wirklich schönes Wochenende, das für mich der verdiente Ausgleich zu einer echt nervtötenden Woche war.


Die beste Mahlzeit an diesem Wochenende waren gegrillte Würstchen mit eiskaltem Kölsch aus der Flasche, mit meinen Freunden im Park. Egal, wie lange Du in der Küche stehst, - mit dem Bollerwagen durch die Grünanlage zu ziehen und danach so lange sitzen zu bleiben, bis Nebel aus der Wiese hochsteigt, schlägt sowieso alles andere.


Am nächsten Tag kommt der gesunde Appetit garantiert zurück und es gibt feines Lamm aus der Eifel in Curry, mit viel frischem Koriander und gebratenen Auberginen. Auch dafür ist ein Rezept mehr oder weniger überflüssig. Höchstens einen guten Ratschlag sollte man beherzigen: Besser nicht telefonieren, während das Lamm schmort. Erstens brennt dann nicht das Fleisch an. Zweitens kommt infolge des Telefonats nicht noch Besuch vorbei, der den frisch gebackenen Pflaumenkuchen verputzt.


Wenn der Besuch dann erst einmal da ist, darf er auch als Kuchenmodel für den Blog arbeiten. Und wenn die höfliche Frage nach dem Rezept kommt, dann sagt man "Apfelkuchen, sehr fein, nur mit Pflaumen, statt mit Äpfeln". Das Rezept hat fast jeder zu Hause, denn es steht schon seit ewigen Zeiten in den Dr. Oetker Backbüchern. Ansonsten halt im Netz.

Sonntag, 14. August 2016

Das Ende der Verwahrlosung

Ich fang wieder an zu kochen und es gibt Caesar's Salad


Man müsste mal wieder bloggen, ich erinnere mich nur kaum, wie das geht. Die letzten Wochen fanden vorwiegend außer Haus statt, skurrilerweise bei einer neuen Kochshow in der Nachproduktion. Den ganzen Tag sah ich Menschen beim Kochen zu und hörte, wie sie über Essen, Einkaufsmöglichkeiten und Zubereitungsarten redeten. Im Hinterkopf lief stets ein Progamm mit, das aus der Erinnerung meine Vorräte durchging und Pläne für ein fulminantes Mahl am Abend machte. Während die Arbeit so anregend war, dass ich den ganzen Tag keine Sekunde müde oder unkonzentriert wurde, brach die totale Kraftlosigkeit über mich herein, sobald ich am Abend meine Wohnung betrat. Luft raus, nix zu machen. - Und hör mir auf mit Kochen, ich hab Feierabend!

Leider ist die schöne Zeit nun vorbei, und ich stelle entsetzt fest, dass mein Blog im Sterben liegt. Das Schlimmste daran ist, dass dies ein Anzeichen dafür sein könnte, dass ich gerade kulinarisch verwahrlose. Was hab ich in den letzten Wochen gegessen? Ganz ehrlich, ich kann mich kaum erinnern. Jetzt ist jedenfalls ein guter Zeitpunkt, um alles nachzuholen. Absolut alles scheint gerade Saison zu haben. Die Märkte quellen über vor lauter frischen Sachen aus dem Rheinland. Am liebsten würde ich alles essen, und zwar sofort. Doch ehe die totale Fressgier in Unentschlossenheit endet, erreicht mich via Facebook ein kleiner Clip von Jamie Oliver. Appetitliche Bilder von einem Caesar's Salad. Romana Salat, Radicchio und fein gehobelter Blumenkohl in einer sämigen Sauce, dazu Hähnchenfleisch, plattgedrückt und mit Rosmarin und dunklem Brot in der Pfanne gebraten. - Das will ich!

Im Bioladen bekomme ich nicht nur schönen Radicchio, sondern auch Romanasalat von Haus Bollheim. Feines Zeug, mit deutlichem Aroma, bis auf das letzte Blatt essbar. Nicht zu vergleichen mit den verschwitzten Salatherzen in der Tüte. Bei der Salatsauce halte ich mich sklavisch an das Rezept (7 g Parmesan pro Person, ich muss jetzt noch kichern...) und stelle bald fest, dass mir das alles zu mager ist. Die Hühnerbrust erfährt bei mir weder Gewalt noch Rosmarin. Das Geflügelstück ist nicht so dick, dass es nötig wäre, die Struktur des Fleisches zu zerstören, und auf Rosmarin habe ich einfach keine Lust. Die Croutons bekommen schon eine Extraportion Butter, weil es sonst nur trockene, warme Brotwürfel werden. Nach dem Fototermin gibts für den Salat noch einen ordentlichen Schluck Olivenöl. Damit wird es wirklich ein Festessen!




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