Samstag, 28. Mai 2016

Nix wie weg, hier kommt der Nudelsalat!

Pasta #61 - Nudelsalat mit Hackfleisch und Gemüse


Nudelsalat mit Hackfleisch, Paprika, roter Zwiebel und Rucola

Man kann den Nudelsalat nicht neu erfinden, beim besten Willen nicht. Wenn einer kommt und "Nudelsalat mal anders" anpreist, dann ist Flucht angesagt. Schnell noch auf die 134.000 Ergebnisse bei Google hinweisen, und nichts wie weg! Solche Leute erzählen einem auch immer, wie besonders niedlich/ aufgeweckt/ frech sie schon als Kind waren und was ihre Eltern ganz genau dazu gesagt haben. Und am Ende werden sie dann Nudelsalaterfinder.

Dieser hier gehört zur Kategorie der schnell zusammengestellten Salate. Es ist schließlich eine feine Sache, wenn man hungrig mit Einkäufen zu Tür reinkommt und in Windeseile was zu Futtern hat. Der Haken daran ist, einkaufen muss man zuvor halt schon. Frische rote Paprika schmecken mir persönlich nur, wenn sie nicht lange rumgelegen haben. Und über Hackfleisch müssen wir gar nicht erst reden, das mag niemand gut abgehangen.

Mir gefällt die Mischung aus Kalt und Warm. Außerdem ist die Sache durch Gochugaru und Kreuzkümmel schön würzig. Und das Beste ist, man muss keine riesige Schüssel davon herstellen, sondern ein bis zwei Portionen von diesem Salat sind eigentlich ideal. - Insofern ist dieser Nudelsalat jetzt doch ganz schön anders, oder? 

Nudelsalat auf die Schnelle, als Tellerportion, kalt und warm


Nudelsalat "Halb und halb"

Zutaten:

pro Person

Marinade:

1-2 EL Zitronensaft
2-3 EL Olivenöl
Salz
Gochugaru
Kreuzkümmel

1 rote Paprikaschote
1 rote Zwiebel
3-4 Stängel glatte Petersilie
1 kl Hand voll Rucola

ca. 1 Tasse kleine Blumenkohlröschen
Olivenöl zum Abraten
2 Knoblauchzehen
ca. 100 g Hackfleisch, halb und halb
1 Portion Nudeln, am besten eine schnelle Sorte

Die Marinade vorbereiten: Zitronensaft mit Olivenöl, Salz und Gochugaru verrühren. Kreuzkümmel mörsern und hinzufügen.

Paprikaschote waschen, putzen und in Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Petersilie und Rucola waschen und trocken tupfen. Rucola klein rupfen, Petersilie fein schneiden. Alles mit einander vermischen.

Blumenkohl mit etwas Salz in Olivenöl anbraten, aus der Pfanne nehmen und etwas abkühlen lassen.

Knoblauch schälen und in Würfel schneiden. Hackfleisch mit Salz und Knoblauch bei mittlerer Hitze anbraten.

Die Nudeln kochen und abgießen. Alles miteinander mischen.









Mittwoch, 11. Mai 2016

Der Straßenjunge mit dem heißen Ofen

Scugnizzo heißt Straßenjunge auf Neapolitanisch

Die Italiener sind bekannt dafür, an ihren traditionellen Rezepten eisern festzuhalten. Laut schimpfend und wild gestikulierend verteidigen sie, was sie von ihrer Mamma schon serviert bekamen. Das ist nicht nur ein Klischee, sondern mitunter auch todernste Realität. Manche Rezepte sind ein bisschen heiliger als andere und interssanterweise werden für ganz bestimmte sogar Stellvertreterkriege ausgefochten. Spaghetti Carbonara ruft praktisch jeden zum verbalen Kampf auf, der schon einmal einem Italiener die Hand geschüttelt hat. Ein Nudelgericht voller Tretminen, kann man sagen. 

Der heiße Ofen vom Severinswall | pastasciutta.de


Ähnlich heikel ist "die richtige" Pizza. - Neapel gilt zumindest als die Geburtsstätte des Grundkonzepts "Pizza Margherita". Aus diesem Modell entstand die Pizza Napoletana, die sich von den anderen Pizzatypen in Italien deutlich unterscheidet. Der dicke Rand ist wichtig und, man ahnt es schon, ein schöner Streit gehört mit zum Spektakel, welcher Belag denn nun erlaubt sei und ab wann es keine "echte" neapolitanische Pizza mehr ist. Jeder, der schon einmal einen italienischen Schlager im Radio gehört hat, darf gerne mitdiskutieren. 

Pizza Rot & Böse (scharf) | pastasciutta.de


Die anderen, die lieber essen und nett plaudern, gehen nach Köln**. Dort kann man bekanntlich auch beim Essen schwaden, zum Beispiel mit Torsten Schöneich. Torstens Herz schlägt für richtig gutes Essen und tolle Aromen. Die Zutaten und einen höllisch heißen Ofen hat er aus Kampanien in die Südstadt gebracht. In seinem neuen Laden Pizzeria Scugnizzo am Severinswall, hat der kölsche Pizzaiolo ein kleines Wunder ausgetüftelt. 

Pizza Lungo Tonno mit confiertem Thunfisch | pastasciutta.de


Als ich vor zwei Jahren meine erste Pizza bei Torsten Schöneich unter anderer Adresse aß, war sie ziemlich klasse und ziemlich neapolitanisch, sehr ähnlich der Pizza, die ich aus der Altstadt von Neapel kannte. Inzwischen hat Torsten das Konzept auf ein anderes Niveau gehoben. Ich empfehle jedem, beim Anschneiden auf den Sound zu achten. Das Messer rutscht durch hauchdünne, knusprige Teigschichten mit genau der richtigen Menge Luft dazwischen. Den Belag hat der Straßenjunge* im besten Sinne modernisiert. Confierten Thunfisch muss man probiert haben, auch wenn die Reminiszenz an eine Kölner Rotlichtgröße nicht eben mein Geschmack ist. Was soll's, Namen sind Schall und Rauch, spätestens wenn sie aus dem 500 Grad heißen Ofen kommen. Der Geschmack der Pizza ist nur ein Grund, wieder hinzugehen und mehr Pizza zu essen.

Ich entschuldige mich hiermit in aller Form für die beknackten Fotos, die dem Laden in keinster Weise gerecht werden. Ich war durch Pizza und das nette Geplauder abgelenkt. Fotos holen wir dann ein anderes Mal nach.

*Es stand schon überall geschrieben. Scugnizzo heißt im neapolitanischen Dialekt Straßenjunge.
** Genau genommen kann man die Scugnizzo-Pizza auch in Bonn essen. Dort gibt es eine Filiale.

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails