Wenn ich Lust auf Kaffee habe, denn macht mich meist meine kleine Herdkanne glücklich:
Mit Espresso füllen, 50 ml Wasser eingießen, Platte
aufdrehen.
Ein bisschen warten, bis es blubbert. Dann die Platte runter
schalten, und nach vier Minuten genieße ich den ersehnten Schluck. Für mein
Empfinden zaubert die kleine Kanne den perfekten italienischen Geschmack, den
ich so liebe.
Doch wenn ich so in meinen Küchenschrank sehe, finden sich darin
noch andere Gerätschaften zur Zubereitung des heißen Frischmachers. Da steht
eine etwas größere Herdkanne neben einer Frenchpress und einem Kaffeefilter mit
Papier und Thermoskanne. Neuerdings habe ich auch noch eine kleine Chemex.
Ganz
schön viele Kaffeeutensilien für eine gewohnheitsmäßige Teetrinkerin, oder?
Kürzlich war ich zum Kaffeetrinken in Frankfurt. Nicht
irgendwo, sondern bei
Lavazza. Das Familienunternehmen aus Turin betreibt
weltweit 50 Schulungszentren, und eines davon befindet sich in Frankfurt.
Ulrike Neiss bildet hier normalerweise Profis aus, die an beeindruckenden
Siebträgermaschinen sagenhafte Sachen machen:
Espresso, Ristretto, Americano,
Coretto, Cappuccino, Flat White, Mocca… So weit reicht mein Ehrgeiz allerdings
nicht.
Zum Willkommen bereitet mir die Leiterin des Trainingcenters erst einmal einen sehr leckeren Espresso mit einem Schluck Milch - oder Espresso Macchiato, wie ich jetzt weiß. Die Marketing Managerin Silke Riebel reicht dazu italienische Dolci von allerfeinster Qualität, die meine Selbstdisziplin sehr auf die Probe stellen.
Aus reiner Höflichkeit verputze ich nur wenige Cannoli und Sfogliatelle und lasse den anderen Bloggern auch noch was übrig.
Mit leuchtenden Augen präsentieren Silke und Ulli die Imagefilme des Hauses und betonen mehrfach, dass es sich bei dem Espressogiganten aus Turin immer noch um ein Familienunternehmen handelt. Tatsächlich wird Lavazza in vierter Generation von der Familie Lavazza geführt.
Wir erfahren einige Basics über Kaffee.
Kaffee wächst hauptsächlich in Brasilien und Vietnam. - Kaffeepflanzen stehen immer mit anderen Pflanzen zusammen. - Das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche könnte möglicherweise doch interessant sein, zum Beispiel für Kaffeekirschentee, wird aber bisher kaum verwendet. - Bei den Sorten unterscheidet man zwischen Arabica und Robusta. Die Arabicabohne ist länglich und hat meist einen S-förmig geschwungen Schlitz. Die Robustabohne ist dagegen etwas kleiner und rund. Die Sache mit 100% Arabica ist zwar ein Werbespruch, sagt aber im Grunde nix aus. Ich persönlich trinke gerne eine Mischung mit relativ hohem Robustaanteil, wie zum Beispiel Lavazza Crema e Gusto.
Wichtige Tipps der Expertin:
- Licht und Luft schaden dem Kaffee! Da gilt es so manche
Sitte zu überdenken. Kaffeebohnen lange in einem lichtdurchlässigen Gefäß
rumstehen lassen, wie zum Beispiel im Vorratsbehälter der Kaffeemühle, ist
keine gute Idee.
- Im Kühlschrank hat die geöffnete Packung nichts zu suchen,
denn der Kaffee zieht darin die Feuchtigkeit an.
- Wer den Kaffee bereits gemahlen kauft, sollte auf das
Umfüllen verzichten und einfach die geöffnete Packung so gut es geht (z.B. mit
einem Vakuumclip) wieder verschließen und dann komplett in eine festverschließbare
Dose geben.
- Sauberkeit ist wichtig und wirkt sich positiv auf den
Geschmack aus. Im Lavazza Trainingcenter ist daher alles blitzsauber. Profis
reinigen das Mahlwerk ihrer Maschinen sowieso regelmäßig mit speziellen Pellets, die
alle Rückstände des Kaffees entfernen.
- Es versteht sich von selbst, dass das Milchmodul ständig
sauber gehalten wird.
Und dann geht es ans Probieren!
Ulli reicht mir den ersten Cold brew meines Lebens, ganz schlicht, auf Eis. Den kalten Kaffee kann ich mir ganz gut mit etwas Süßem oder mit Alkohol vorstellen. Zur Zubereitung empfiehlt sie eine French Press.
Die Expertin legt jetzt so richtig los. Ulrike mahlt den Kaffee mal fein, mal grob. Nach Art des türkischen Mokka kocht sie den Kaffee auf dem Herd. Sie lässt das Wasser aufkochen und abkühlen, gibt das Kaffeepulver in einen Stahlfilter, in die Aeropress oder in einen Siphon. Wir trinken einen Kaffee nach dem anderen und zum Schluss noch Espresso aus der Profimaschine mit unterschiedlichen Kontaktzeiten. Jeder Schluck ist ein völlig neues Erlebnis, denn jeder Kaffee schmeckt anders. Ich bin wirklich beeindruckt. - Das Geheimnis? Es handelt sich immer um den selben Kaffee, Lavazza Qualità Oro, der bei jeder Zubereitung ganz andere Nuancen entwickelt. Kaum zu glauben, dass es immer der selbe Kaffee ist.

Nun sehe ich meine kleine Sammlung von wenigen Kaffeegeräten in einem anderen Licht. Es lohnt sich wirklich, den Lieblingskaffee mal unterschiedlich zuzubereiten. Auch wenn ich nicht ansatzweise so virtuos darin bin wie die Expertin, nehme ich mir das Erlebnis im Trainingcenter zu Herzen und ganz fest vor, öfter mal was Neues mit Kaffee auszuprobieren.
Vielen herzlichen Dank an Lavazza! Ich wurde zu dem Ausflug nach Frankfurt eingeladen und Lavazza hat sowohl die Reisekosten als auch Unterkunft und Verpflegung übernommen.