Donnerstag, 28. November 2013

Der Wiedereinstieg

Die schönsten Teller mit Haferbrei und die köstlichsten Fotos von geriebenen Äpfeln wollte ich meinen Lesern gerne ersparen. deswegen habe ich auf das Bloggen meiner Mahlzeiten in den vergangenen zwei Wochen verzichtet. Es würde mir zwar nie im Leben einfallen, freiwillig zu fasten. Aber, wenn man dazu gezwungen wird, dann kann man auch nichts dagegen machen. Am Ende bestätigt sich mal wieder, was ich schon immer geahnt hatte, mieses oder mageres Essen macht miese Laune. Die Gedanken kreisen am Ende nur noch um das Eine.

Die erste Mahlzeit, die allererste richtige Mahlzeit, wird ganz konkret. Bei mir war es Kalbfleisch. Irgendwas mit Kalbfleisch wollte ich essen und nachdem ich eine ganze Tüte Haferflocken leer gefuttert und mir mit zahllosen Äpfeln die Finger wund gerieben hatte, stand felsenfest, dass es heute Mittag Geschnetzeltes mit Soße und Spinat geben würde.

Ich kaufte ein Schnitzel aus der Oberschale und musste mich sehr beherrschen, das Fleisch nicht gleich roh zu verputzen. Womöglich noch auf dem Parkplatz. Für das zarte Fleisch wäre dies immerhin die schonendste Methode, denn Hitze bekommt dem Kalbfleisch ganz und gar nicht. Es rächt sich für die miese Behandlung und wird zäh wie ein alter Schuh. Man sollte das Geschnetzelte also nur vorsichtig anbraten und auch zum Schluss nicht in der Sauce wild kochen lassen. Dann bleibt es schön zart. 

Kalbsgeschnetzeltes 
(2 Portionen)  1 Portion

1 Schalotte
Butter
Olivenöl
Salz
200 g Kalbsschnitzel
2 EL Weißwein
300 ml Gemüsebrühe
2 EL Crème fraîche
Pfeffer

Die Schalotte schälen und in sehr feine Würfel schneiden. In Butter und Olivenöl anschwitzen und mit Salz würzen. Das Kalbfleisch in sehr feine Streifen schneiden und zu den Schalottenwürfelchen in die Pfanne geben. Das Fleisch bei schwacher bis mittlerer Hitze von allen Seiten anbraten. Es soll nicht bräunen. Das Fleisch aus der Pfanne heben und den Weißwein sowie die Crème fraîche und die Gemüsebrühe in der Pfanne miteinander verrühren und nach Wunsch einkochen lassen. Mit schwarzem Pfeffer würzen. Das Fleisch zum Schluss wieder hinzufügen und in der Sauce erwärmen.

 Dazu gab es bei mir Spinat, ganz einfach, nur mit etwas Knoblauch in Brühe gekocht. Und Rösti aus gekochten Kartoffeln.

Donnerstag, 14. November 2013

Ein Blatz für die Gans für RTL



Vor ein paar Tagen durfte ich für die Sendung Punkt 12 bei RTL eine Martinsgans in den Ofen schieben. Die Einladung dazu kam recht kurzfristig. Obwohl mich Kameras nicht nervös machen, war ich doch einigermaßen aufgeregt in der kurzen Zeit, die mir blieb, um alles zu durchdenken.

Der Grund dafür war, dass die Zubereitung von Gänsebraten aus meiner Sicht immer ein bisschen heikel ist. Eine missratene Gans kann sehr zäh sein und ich wäre selbst unter Aufbietung meiner geballten schauspielerischen Fähigkeiten nicht in der Lage, das zu verschleiern. Außerdem hat man ja immer so einen kleinen Mann im Ohr, der ruft: Und wenn was schief geht...

Natürlich wäre es sicherer gewesen, die Gans über Nacht bei niedriger Temperatur zu garen. Das schied aber aus technischen wie aus logistischen Gründen aus. Als letzter Unsicherheitsfaktor blieb dann noch die Einkaufsquelle. So kurz vor Sankt Martin konnte ich nicht damit rechnen, beim Geflügelhof meiner Wahl noch ein schönes Tier zu bekommen. Für gewöhnlich haben die meisten Leute bereits lange im Voraus ihren Festtagsbraten vorbestellt. Also überließ ich den RTL-Leuten den Einkauf der Hauptzutat. Sie besorgten ein wunderschönes Prachtexemplar von 5 Kilo, von einem ausgezeichneten Hof in der Umgebung.

Die Gans war nicht besonders fett, sehr gut gerupft und ganz frisch. Im Inneren lagen die Organe in einem Beutel und zusätzlich gab es reichlich frische Kräuter. Glück gehabt! Bei so hervorragender Qualität kann eigentlich nicht mehr so wahnsinnig viel schief gehen.

Noch mehr Zuversicht machte sich breit, als kurze Zeit nach dem Schließen der Ofentür ein phantastischer Duft durch die Wohnung zog. Was so gut riecht, kann eigentlich nicht schlecht werden, oder? Am Ende zogen wir einen Vogel aus dem Rohr, der so knusprig war, dass ich es kaum glauben konnte. Der erste Anschnitt erfolgte vor der Kamera. Lotte, die Moderatorin, reichte mir ein schönes Stück aus der Gänsebrust, saftig und knusprig. - Puh, geschafft! Das war wirklich gelungen!

Der Beitrag ist jetzt online zu sehen, und zwar bei Punkt 12 und bei kochbar.de.

Die erste Frage, die danach auf Facebook gestellt wurde, galt dem Blatz /Platz, den ich in der Füllung verarbeitet habe. Dabei handelt es sich um süßes Brot, das man normalerweise bei jedem Bäcker kaufen kann. Für den Beitrag habe ich selbst gebackenen Blatz verwendet, und zwar nach diesem extrem einfachen Rezept:

Blatz

500 g Mehl
1 Würfel Hefe, 42 g
3 EL Zucker
1 TL Salz
60 g weiche Butter
250 ml handwarme Milch
1 Ei

Alle Zutaten miteinander zu einem glatten Teig verkneten, am besten mit einem Rührgerät. Den Teig zugedeckt eine halbe Stunde gehen lassen und dann noch einmal kurz kneten.
Eine Kastenform (30cm) mit Backpapier auskleiden. Den Teig zu einem länglichen Laib formen, in die Form legen und mit einem sauberen Tuch bedecken.

Nach etwa einer Stunde sollte der Teig bis zur Kante der Form aufgegangen sein.
Den Backofen auf 200° C vorheizen.
Die Oberfläche mit Wasser einpinseln und die Form mit dem Teig in den Ofen schieben.
Die Temperatur auf 180°C senken.
Nach 40 min. den Blatz aus der Form nehmen und weitere 10-15 Minuten ohne Form backen.

Freitag, 1. November 2013

Lecker essen in Köln - Für Anfänger und Fortgeschrittene


Köln ist gar nicht so schlecht. Gelegentlich neige ich dazu, die Kölner Gastroszene ein wenig zu pessimistisch zu betrachten. Doch ein Buch überzeugt mich jetzt vom Gegenteil: 111 mal lecker essen in Köln.

Torsten Goffin und Carsten Henn haben eine ziemlich abenteuerliche Mischung zusammengestellt, ein kulinarisches Abbild der Stadt sozusagen. Zwischen Traditionsbäckerei, kölscher Weetschaff und Sternetempel servieren sie feine Törtchen, scharfes Gulasch und deftigen Borschtsch.

Jede Adresse ist ihnen eine Seite Text und ein ganzseitiges Foto wert. Es handelt sich durchweg um Empfehlungen, nicht etwa um abgestufte Bewertungen nach einem Punktesystem. Da erzählen Goffin und Henn wirklich Interessantes über altbekannte Klassiker und überraschen mit Lokalen, von denen man immer dachte, dass es sie in Köln eigentlich geben sollte. Der Laden, an dem man auf dem Weg in die Stadt immer vorbeifährt ist also tagsüber ein Café und abends eine Bar? Was hat die Bratwurst mit Elefanten zu tun? Und da also ging der Franz mit dem Nieß hin? Für Kenner ist dieses Buch ebenso interessant wie für Neulinge, die gerade erst die Stadt erkunden.

Für mich ist dieses Buch ein echter Gewinn, nicht nur weil der Verlag mir ein Exemplar zur Verfügung gestellt hat. Torsten Goffin ist schon lange mein persönlicher Wegweiser durch die Kölner Fresslandschaft. Noch bevor wir uns persönlich kannten, bin ich seinen kulinarischen Tipps gefolgt und ich verlasse mich bis heute immer auf seine Empfehlungen. Daher bin ich überzeugt, dass auch andere ihre Freude daran haben werden. Ich habe gleich am Erscheinungstag ein weiteres Exemplar des Buches verschenkt und rate jedem, es ganz genau so zu machen!

Carsten Henn und Torsten Goffin
111 mal lecker essen in Köln
emons:
Link führt zum Verlag


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