Mittwoch, 31. Oktober 2012

Pasta #49 - Winterspaghetti mit Schafskäse

Wie haltet Ihr es mit den guten Sachen? Guten Wein ans Sößchen kippen? Aromatischen Rohmilchkäse weiterverarbeiten? Richtig teuren Essig zum Marinieren nehmen? 

Mit dem richtig guten Stoff den Fond stundenlang reduzieren lassen, wäre schon ein bisschen verwegen. Aber von nix kommt nix, so viel steht ebenfalls fest. Zum Schluss die Sauce mit einem edlen Schluck abschmecken, bringt die Sache schon gewaltig nach vorn.

Und so beschäftigt mich immer wieder, ob die einfache Qualität nicht ausreichend wäre. Oder ob es eben doch The Real Stuff sein soll. Ich habe tatsächlich darüber gegrübelt, ob ich den guten Schafskäse, also den wirklich guten, total leckeren Schafskäse über meine Winterspaghetti bröseln soll. Das Zeug kostet eigentlich kein Vermögen. Genau genommen kostet der Schafskäse vom Schäferhof (auf 100 g umgerechnet) nur unwesentlich mehr als der etwas bessere Feta im Supermarkt. Trotzdem liegen Welten dazwischen. Der Geschmack ist so phänomenal, dass ich dem Supermarkt-Feta und seinen Verwandten die Freundschaft gekündigt habe. Entdeckt habe ich das Superzeug übrigens bei Marqueee, der unser Pop-up Dinner damit bereicherte.



Das kleine Töpfchen mit dem Käse in Meersalzlake stand nun schon eine Weile im Kühlschrank und ich hatte nicht so recht Verwendung dafür. Seit es draußen so schweinekalt geworden ist, könnte ich mich pausenlos von Kohlgerichten mit Kartoffelpüree ernähren.

Sprütchen mit Hackfleisch, Zwiebeln und Kartoffelpüree / Wirsingrouladen mit Hackfleischfüllung und Möhren untereinander

Heute mittag kam dann überraschend der große Spaghettihunger. Und zum Glück traf er auf den wunderbaren Schafskäse: Richtig viele Zwiebeln mit Salz, Möhren und viel Knoblauch anbraten. Tomatenpüree angießen und mit kalabrischem Oregano würzen. Mit Salz abschmecken und alles mit Spaghetti mischen. Und dann kommt das cremig-aromatische Extra: Schafskäse zerbröseln und auf die fertig angerichtete Portion geben. Der Käse sollte nicht zu heiß werden. - Lecker!




Das ist übrigens keine kommerzielle Werbung, sondern eine unentgeltliche Empfehlung!


Donnerstag, 18. Oktober 2012

Lesen und lesen lassen

Wenn Stevan Paul sagt, er kommt nach Köln, dann löse ich gleich eine Fahrkarte nach Ehrenfeld.
Ist ja klar, dass Stevan sein neues Buch im Marieneck vorstellen wird. Wo sonst könnte der Titel Schlaraffenland so schlaraffenlandmäßig vorgestellt werden, wenn nicht in dieser gemütlichen Kochschule?


Auf den Abend mit Stevan Paul habe ich mich gefreut. Nicht nur, weil Stevan so ein netter Blogger ist. Auch nicht allein, weil ich seine freundliche und motivierende Art sehr zu schätzen weiß, seit wir mal gemeinsam in einer süditalienischen Küche Schweinebraten in den Ofen schoben.

Klar, Stevan hat viele wunderbare Eigenschaften und kann unwahrscheinlich tolle Dinge. Aber ganz besonders haut mich seine Art zu Lesen vom Hocker. Davon durfte ich mich schon vor ungefähr zwei Jahren in Saarbrücken überzeugen. Und dafür dürfte er gerne öfter mal vorbei kommen.


Stevans Geschichten drehen sich ums Essen und um die Menschen, die damit zu tun haben. Der Autor liest dem begeisterten Publikum den Mund wässrig, während Marco Kramer und Andreas Prophet in der offenen Küche dafür sorgen, dass uns die gebratenen Jakobsmuscheln bald in den Mund fliegen. So wechselt sich Stevans sympathischer Vortrag mit gefüllten Tellern ab. Das Essen schmeckt großartig. Torsten Goffin hat die passenden Weine dazu ausgesucht und unterstützt die Unschlüssigen mit Sachverstand.


Während des Essens amüsiere ich mich vorzüglich mit der netten Runde an meinem Tisch. Darunter befindet sich zu meiner großen Freude auch das Team von Chezuli. Die beiden sind bekannt dafür, dass sie schneller bloggen als ihr Schatten. Natürlich ist die Schlaraffenland-Lesung bei ihnen längst online.


Zum Schluss gibt es Grießbrei, - oder eine feinere Variante davon, nämlich Grießmousse. Bei praktisch allen Schlaraffenland-Lesungen gibt es am Ende Grießbrei. Da muss der reisende Vorleser jetzt durch. Ich bin sehr gespannt, was Stevan darüber berichten wird, wenn seine Lesereise hinter ihm liegt.

Bis dahin gibt es noch einige Gelegenheiten, einen großartigen Abend zu erleben. Wer bei Nutriculinary einen Termin in einer Stadt seiner Wahl erspäht, sollte hingehen und Stevans Worten lauschen.

Darüber hinaus besteht natürlich auch die Möglichkeit, selber in dem Buch zu lesen oder anderen, zum Beispiel dem Vater, der Freundin oder den Kindern etwas daraus vorzulesen. - Viel Vergnügen!


Stevan Paul
Schlaraffenland

Ein Buch über die tröstliche Wirkung von warmem Milchreis, die Kunst, ein Linsengericht zu kochen, und die Unwägbarkeiten der Liebe

Hardcover in Feinleinen
192 Seiten | 18,90 €
ISBN 978-3-938539-24-8
September 2012

Samstag, 6. Oktober 2012

Siegertypen im Doppelpack


Liebe Zorra, ich habe Dir einen Kuchen gebacken. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und danke für acht Jahre Bloggen und Kochen! Keine hält diese Food Bloggerwelt so zusammen wie Du. Mach bitte immer so weiter. Und komm bitte bald mal wieder nach Köln!


Für das Geburtstags-Blogevent haben sich zwei zusammengetan, die gerade Hochsaison feiern: Kürbis und Zwiebelkuchen. Am Ende des Jahres siegt eben doch das Warme und Deftige. - So schmeckt der Herbst!



Kürbis-Zwiebelkuchen

1 Tarteform (26 cm) mit Butter ausfetten.
Den Backofen auf 200° C vorheizen.

Mürbeteig:
200 g Mehl
1 Prise Salz
1 Prise Zucker
125 g Butter
1 Ei

Alle Zutaten in der Küchenmaschine zu einem festen Teig kneten.

Den Teig dünn ausrollen und die vorbereitete Tarteform damit auskleiden. Den Boden mit einer Gabel ein paar Mal einstechen und dann 10 Minuten im vorgeheizten Ofen backen,

Die Füllung:
700 g Zwiebeln, geschält und in feine Streifen geschnitten
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Muskat
Thymian
Kümmel, gemörsert

200 g Crème fraîche
3 Eier
Salz

200 g Kürbis (Hokkaido oder Butternut), in Stücke mit 1-2 cm Kantenlänge geschnitten

Die Zwiebeln mit etwas Salz und Öl in eine Pfanne geben. Einen Deckel auflegen und die Zwiebeln so langsam wie möglich schmoren, bis sie ganz weich und glasig sind. Das dauert etwa 15-30 Minuten.

Zum Schluss kräftig mit Salz abschmecken und vorsichtig mit Pfeffer, Muskat, Thymian und Kümmel würzen.

Die Crème fraîche mit den Eiern verquirlen und mit dem Salz würzen.
Die Kürbisstücke mit den Zwiebeln vermischen und auf den vorgebackenen Boden geben. Die Eiersahne darübergießen. Den Kürbis-Zwiebelkuchen im immer noch vorgeheizten Ofen 40 Minuten backen.



8 Jahre kochtopf Geburtstags-Blog-Event - Rezepte für Sieger und mehr! (Einsendeschluss 6. Oktober 2012)

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