Donnerstag, 28. Juni 2012
Supperclub Summit bittet zu Tisch!
Während wir noch in Rezepten wühlen, könnt Ihr Euch auf was gefasst machen. Das gute alte Goethe Institut London deckt den Tisch für chinesische Teigtaschen, nordische Experimente und atemberaubende Mixturen aus den Töpfen der Welt. Und wir leisten dazu unseren bescheidenen rheinischen Beitrag. Zum Teufel mit den guten Vorsätzen geht mit Küchengerüchte nach London. Gemeinsam mit Saffron and Salt sorgen wir am 17. und 18. August für unvergessliche Erlebnisse. - We are totally exciteted!
Supperclub Summit beginnt am 1. und endet am 25. August. Der Weg an unsere Tafel führt direkt über diesem Link.
Florian Siepert, der Kopf aller genialen Ideen, hat die kreativsten und verrücktesten Supperclubs nach London gebeten. - Ich brauche nicht zu sagen, wie aufregend das alles ist, oder?
Montag, 25. Juni 2012
Die Hexen, das Korn und die Rosinen
Ich weiß schon, warum ich nur selten nach Rezept koche. Kaum hatte ich mich für eine klassische Hexenpolenta aus dem Bündnerland entschieden, ging die Grübelei los. H e x e n polenta? Was hatten wohl die Hexen mit diesen leckeren Grießschnitten zu tun? Und überhaupt, welche Hexen?
Als Hexen galten im Europa der frühen Neuzeit (16.-18. Jh.) Personen, die mit dem Teufel im Bunde standen und ihren Mitmenschen mit bösem Zauber schadeten. Irgendwas ging kaputt? Eine Kuh verendete? Die Milch wurde sauer? - Alles klar, Hexerei war schuld! Wer nicht in der Lage war, sich zu schützen, geriet schnell unter Verdacht. Für unverheiratete Frauen, Witwen und sozial Ausgegrenzte war diese Zeit lebensgefährlich.
Ungefähr zur selben Zeit, etwa im 17. Jh., kam die Polenta nach Norditalien und in die angrenzenden Gebiete der heutigen Schweiz. Getreidebrei kannte man dort natürlich schon, wie überall in Europa, als tägliche Nahrung. Neu war nur das mexikanische Korn. Mais enthält nicht nur viele Kohlenhydrate, sondern auch reichlich Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine. Kein Wunder also, dass die hart arbeitende Bergbevölkerung ihn rasch als Grundnahrungsmittel annahm.
Während die Alltagspolenta nichts weiter als ein ziemlich sättigender Brei ist, kommt die Hexenpolenta mit etwas Rafinesse daher. Zufällig finden wir Zutaten darin, auf die es Hexen besonders abgesehen hatten, wenn man Martin Luther glauben darf. Doch Milch und Butter stecken andererseits auch in vielen anderen alpinen Polentarezepten. - Ob es wohl an den Rosinen liegt? Immerhin wächst in den höheren Lagen der Alpen kein Wein und die getrockneten Beeren mussten umständlich transportiert werden. Oder man macht es mit Hexerei.
Einige Rezepte legen die Vermutung nahe, die Hexenpolenta stamme aus einem der urigsten Bündner Täler, dem Valser Tal. Dort lebt inmitten von romanischsprachigen Nachbarn ein Völkchen von Abkömmlingen einer deutschsprachingen Minderheit aus dem Wallis. Durch das Valsertal gelangten früher Waren aus dem benachbarten Italien auf die Alpennordseite. Dazu gehörte Mais und wahrscheinlich auch Rosinen.
Hexenpolenta
150 g Maisgrieß (2 Min. Kochzeit)
300 ml Wasser
300 ml Milch
1 Prise Salz
2 EL Zucker
2 EL Sultaninen oder Rosinen
1 TL Butter
Butter und Öl zum Braten oder Butterschmalz
Maisgrieß mit Wasser, Milch und Salz erhitzen und zwei Minuten mit aufgelegtem Deckel (spritzt!) kochen lassen. Zucker, Butter und Rosinen in den Maisbrei rühren. Den Brei in eine Kastenform aus Silikon füllen und kalt werden lassen.
Butter mit etwas Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen. Die Polenta in Scheiben schneiden und bei schwacher Hitze langsam golbraun braten.
Dazu Kompott servieren.
Nur für Freunde der Kombination süß/herzhaft: Ich habe die Hexenpolenta heute Mittag mit Sauce Bolognese gegessen.
Donnerstag, 21. Juni 2012
Das erste Ma(h)l: Mein Blog Event
Es ist wirklich das allererste Mal! Noch nie zuvor habe ich mir das Thema für Zorras berühmtes Blog Event ausgedacht. Dabei hat die Gute nun wirklich oft genug gefragt.
Aber jetzt ist es soweit. - Vorhang auf! Zur Premiere geht es hier entlang.
Donnerstag, 14. Juni 2012
London!
Wir sind dabei! Im August heißt es wieder zum Teufel mit den guten Vorsätzen, - und zwar in London! Ich kann es selbst noch kaum glauben, aber vom 1. bis 25. August 2012 findet der Supperclub Summit im Goethe Institut statt. - Und wir sind dabei! Gemeinsam mit Torsten, Marco und Markus werde ich in die Olympiastadt 2012 reisen und dort an zwei Abenden die Küche rocken.
Wer außerdem an diesem Ereignis teilnehmen wird, bleibt vorerst noch spannend. Wir werden darüber ein anderes Mal reden. Jetzt heißt es erst einmal, die heiß begehrten Plätze zu sichern. Also, schnell rüber, zum
Supperclub Summit und registrieren!
Hier gibts schon einmal was zu lesen:
Hot Dinners
Fuckyeah, London! - Glasklare Gefühle
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Mittwoch, 13. Juni 2012
Toast mit Butter
Mehr brauche ich eigentlich nicht zu sagen. Unweigerlich läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Bei Toast mit Butter bekomme ich sofort Hunger!
Eigentlich ist das die einfachste Sache der Welt. Normalerweise kaufe ich Toast im Supermarkt. Immer die Tüte mit dem Haltbarkeitsdatum, das am weitesten in der Zukunft liegt. Weil die Erfahrung zeigt, dass Toastbrot exakt mit dem Ablauf des Datums Spuren von Schimmel zeigt. Am liebsten mag ich Vollkorntoast. Dieser schimmelt jedoch weitaus schneller als sein weißer Kollege. Deshalb fällt die Entscheidung oft für den Buttertoast.
Doch so einfach ist das jetzt nicht mehr. Gestern habe ich Zorras Buttermilch Toastbrot gebacken, und nun ist es vorbei mit dem Tütentoast. Nie wieder wird er mir so gut schmecken wie vor diesem ersten selbstgebackenen Toastbrot meines Lebens. Eigentlich kaum zu glauben, dass ich zuvor nie Toastbrot gebacken habe, oder?
Der Ausdruck Toast mit Butter wird künftig immer nur einen Geschmack in meiner Vorstellung projizieren: Selbstgebackenes Brot, in Scheiben geschnitten und frisch aus dem Toaster. Ein Flöckchen Sauerrahmbutter, das langsam darauf zerläuft...
Um das Haltbarkeitsdatum mache ich mir übrigens keine Gedanken mehr. Dieses Brot wird sicherlich schneller aufgegessen als es schimmeln kann.
Mittwoch, 6. Juni 2012
Geflügel für Vegetarier
Speisen, die nach Federvieh klingen, in Wahrheit aber ohne Fleisch auf dem Teller landen? - In Köln ganz und gar nicht ungewöhnlich! Doch auch in anderen Teilen der Erde gehört solcher Etrikettenschwindel zum Alltag. Wer in Costa Rica den Gefleckten Hahn bestellt, bekommt ein leckeres Gericht aus Bohnen und Reis, das die Einheimischen Gallo Pinto [spr. gaio pinto] nennen. Möglicherweise bekommt er es zum Frühstück mit Rührei serviert, zu Mittag mit gebratenen Bananen und aus purer Ironie auch mal mit Huhn. Doch ganz sicher ist, dass der Reisende dem gefleckten Hahn nicht entgehen kann.Costa Rica steht total auf sowas.
Während die Zubereitung sehr einfach ist, hatte ich mit der Beschaffung der Zutaten leichte Schwierigkeiten. (Zur Erklärung ich wohne im Land von Halve Hahn, nicht im Land von Gefleckte Hahn. Man muss das ja sagen, weil das Internet so international ist.) Damit der Hahn auch richtig tolle Flecken ins Gefieder bekommt, braucht man schwarze Bohnen. Am Ende fand ich welche im Naturkostladen. Koriander, den man in Mittelamerika gerne großzügig auf die Teller wirft, dürfte nach meinem heutigen Einkauf in der ganzen Region ausgerottet sein.
Das ultimative Würzmittel der mittelamerikanischen Küche stellt die Salsa Lizano dar. Da ich gelesen habe, dass das Latino-Maggi ähnlich wie Worcestersauce und außerdem nach Kreuzkümmel schmecken soll, habe ich ein bisschen gezaubert und das unglaubliche Sößchen rasch mal selber zusammengerührt.
Gallo Pinto
Am Vorabend schwarze Bohnen in kaltem Wasser einweichen. Am nächsen Tag Reis und Bohnen getrennt kochen. In einer Pfanne Zwiebelwürfel und Paprikawürfel anbraten. Knoblauch und Salz hinzufügen. Den Reis kurz mitbraten und dann die Bohnen dazu geben. Mit Worcestersauce und Kreuzkümmel abschmecken. Mit frsichem Koriander servieren.
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