Donnerstag, 24. Mai 2012

Höher gebettet


Manch einem wächst der Spargel schon zu den Ohren raus. Immerhin kann man das heimische Gemüse schon seit ein paar Wochen kaufen. Doch für mich geht die Spargelsaison erst jetzt so richtig los. Da es endlich auch in Köln sommerlich wird und die Temperaturen nach oben klettern, schießt der Spargel wie verrückt und die Preise sinken merklich. Schon bald werde ich wieder dazu übergehen können, die unsortierte Ware für ganz kleines Geld zu kaufen. Sobald die Saison auf dem Höhepunkt angekommen ist, ist auch dieser Spargel top in Form. Frisch ist er direkt ab Hof sowieso.

Und dann muss ich nur noch all meine Lieblings-Spargelgerichte abarbeiten.

Spargel [Schpargel]


Seit dem vergangenen Jahr gesellt sich dazu ein Salat, für den Arthurs Tochter die Anregung gab. Schon am Freitag habe ich den leckersten Lachs gekauft, den ich hier in der Gegend kriegen kann. Ungeduldig wartete ich auf den idealen Tag. Heute war es dann so weit. Als ganz kleine Abwandlung vom Rezept des Vorjahres habe ich den Salat eine Etage höher gebettet. Und das geht so:

Spargelsalat auf Salatuntersatz und mit Krachdingern

Toastbrot entrinden und in kleine Würfel schneiden. Langsam in Butter und Olivenöl mit etwas Salz braten.
Eine Vinaigrette vorbereiten aus: Senf, Melfor, Sonnenblumenöl, Sherryessig, Salz, Zucker.
Dill hacken und mit Crème fraîche verrühren.
Ein Salatbett vorbereiten aus Kraussalat, Tomatenstücken und Rucola.

Grünen und weißen Spargel putzen, so weit nötig, und dann mit Knoblauch in Olivenöl braten und salzen.

Den Spargel auf dem Salatbett anrichten und mit der Vinaigrette übergießen Einen Klecks Dill-Creme darauf geben und ein paar Scheiben Lachs darauf drapieren. Ein hartgekochtes Ei in Stücke schneiden und darauf verteilen. Zum Schluss die Croutons und etwas Dill darüber streuen.

Und weil das alles so phantastisch schmeckt, reiche ich dieses Rezept gleich mal beim Duell der Köpfe ein.





Blogevent Duell der Köpfe

Montag, 21. Mai 2012

Fehlt was!?


Anruf aus der Familienzentrale: Wir haben zu viel Rinderfilet gekauft! Die vertraute Stimme am Telefon klang verzweifelt und packte mich sofort bei meinem Mitgefühl. Wer sollte das alles essen? - Wirklich gut, dass meine Eltern für solche Fälle meine Telefonnummer haben! Tag und Nacht! Wenn jemand mit leckeren Sachen nicht weiter weiß, dann bin ich zur Stelle. Ein gewisser Ruf eilt mir da voraus. Ich bin da und ich esse immer alles auf.

Da ich schon zu Mittag leckere Penne Rigate hatte, sollte nun am Abend nicht noch einmal der ganz große Zauber veranstaltet werden. Einfach nur ein Bett aus ein paar Blättchen vom Kraussalat mit etwas Rucola und ein wenig Maigouda. Im Hintergrund lauert eine schöne Vinaigrette mit reichlich Knoblauch, Tomatenstücken, Dill und gegrillter roter Paprika in Streifen. Dann die gusseiserne Grillpfanne knackeheiß werden lassen und ein paar dünne Scheiben Filet mit Fleur de Sel darauf ganz kurz garen. Das Fleisch auf dem Salat anrichten und die Vinaigrette mit den Tomaten und Paprika darauf verteilen.


Und wieso war das jetzt zu viel? Na ja, das war natürlich noch nicht alles. Den Rest gönne ich mir dann morgen, und zwar so wie sich das gehört. Wer aufmerksam mitgelesen hat, dem ist längst aufgefallen was hier fehlt. Ernsthaft, - also Steak ohne Pommes frites geht bei mir fast schon als Mangelernährung durch.

Dienstag, 15. Mai 2012

Superschnelle Single-Hühner



Die einzig wahren Hühner bekomme ich freitags auf dem Wochenmarkt. Das heißt, an allen anderen Tagen kaufe ich weder Suppenhuhn noch Brathähnchen. Damit ich trrotzdem auf schnelle Gerichte mit Hühnerfleisch nicht verzichten muss, friere ich das Fleisch freitags ein. In kleinen Stücken, die ruckzuck wieder aufgetaut sind. Mit der Auftaustufe des Backofens (was eigentlich auch nur Umluft ohne Temperatur ist) dauert das maximal 20 Minuten. Schneiden lässt sich das Fleisch aber schon vorher.

Und so reicht die Zeit gerade, um den Reis aufzusetzen und den Rest vorzubereiten: Ingwer und Knoblauch sehr fein würfeln. Sojasauce, Mirin, Sherry, Zucker und Chili verrühren. Frühlingszwiebeln sehr fein schneiden.

Sobald sich das Hühnerfleisch schneiden lässt, feine Streifen daraus schneiden und in Erdnussöl anbraten. Etwas Salz, Ingwer und Knoblauch dazu geben, kurz durchrühren und dann die Frühlingszwiebeln hinzufügen. Die Flüssigkeit darüber gießen, eventuell etwas Wasser hinzufügen und abschmecken. Schneller geht es kaum.


Zum Einfrieren habe ich hier zwei Lagen Folie verwendet, die ich zwischen den Fleischstücken zusammengedrückt habe. Lieber noch verwende ich flache Kunststoffboxen, die aber gerade alle anderweitig im Einsatz waren. Die meisten Lebensmittel friere ich nur für kurze Zeit ein, weil sehr lange Lagerung im Tiefkühler nicht gerade förderlich für den Geschmack ist.

Samstag, 5. Mai 2012

Kleine Fische ohne Namen


Was habe ich da nur gekauft? Die kleinen Fische sehen aus wie Doraden, sind aber nur etwa so groß wie eine Hand. Die Holländer hatten einen italienischen Namen auf das Schild geschrieben, den ich aber leider vergessen habe. Weil ich keine Lust hatte, diese kleinen Fische zu schuppen, habe ich sie nur ausgenommen und dann mit Knoblauch unter einer Salzkruste gegart. Der Vorteil ist, dass man die Haut dann einfach runterheben kann und die Schuppen stören nicht weiter. Leider war die Sache trotzdem kein Vergnügen. Das Fleisch schmeckt zwar gut, aber leider sind zu viele kleine harte Gräten darin.


Da machte die Beilage schon deutlich mehr Freude: Kartoffelspalten, mit Erdnussöl bei 180° C im Ofen gegart, bis sie knusprig sind und danach gesalzen. Dazu eine grüne Knoblauchmayo. Dafür habe ich einen Teil des Öls mit glatter Petersilie, Basilikum und reichlich Knoblauch gemixt. Dann einfach eine ganz normale Mayonnaise anrühren und zum Schluss das grüne Öl darunter ziehen.


Und dann kam die Überraschung des Tages, ein kleiner Tintenfisch! Eigentlich sollte er als Ersatz für die kleinen Fische herhalten, aber am Ende wurde es ein Snack zum Abendessen. Ich habe zwar schon öfter Tintenfische zubereitet, aber dies war nun der erste nach dem Foodcamp Cilento. - Vermutlich wird es auch der letzte bleiben.

Als ich mit Little Jamie (unbedingt nochmal die Geschichte mit dem Tintenfisch dort lesen!) den tagesfrischen Fang unserer Mitcamper bearbeiten durfte, hielt ich richtig frische Ware in meinen Händen. Sowas vergisst man nicht. Wenn die Kalmare frisch gefangen sind, dann verändert ihre Haut bei jeder Berührung die Farbe. Auch am nächsten Tag noch. Die Saugnäpfe an den Tentakeln haften überall fest. Diese Tintenfische waren so frisch, dass wir uns für einen Moment gar nicht sicher waren, ob sie vielleicht sogar noch lebendig sind.

Und nun also wieder die normale Ware vom holländischen Fischhändler. Die ist eindeutig tot, gar keine Frage. Ach, irgendwie ist das alles so traurig. Aber ich putze den toten Kalmar trotzdem und gebe meinem Kater ein bisschen davon ab. Der freut sich und sitzt für den Rest des Abends vor seinem leeren Tellerchen. Den Rest schneide ich in Ringe, wende alles in Mehl und versenke die Stücke dann für wenige Sekunden in heißem Olivenöl.

Die eigentliche Überraschung war, dass der tote Tintenfisch toll geschmeckt hat. Ganz butterzart und schön dezent tintenfischig. Kann man gleich so im Stehen, vom Küchenpapier runter essen. Grüne Knoblauchmayonnaise passt super dazu.


Mittwoch, 2. Mai 2012

Schokoladenjieper


Bei allerfeinstem Maiwetter kommt doch eigentlich eher Appetit auf Erdbeeren und Spargel auf, oder nicht? - Nee, nix zu machen. Mit Erdbeeren konnte mich niemand locken und Spargel stand gestern sowieso auf dem Speisezettel. 

So richtig angetan hatte es mir dieser Schokoladenkuchen mit Fleur de Sel, von Steph vollmundig als "der beste Schokokuchen überhaupt" betitelt. Dabei kann ich gar nicht mehr genau sagen, ob ich durch die zahllosen üppigen Schokorezepte im Kleinen Kuriositätenladen erst so einen Appetit entwickelt habe oder ob ich nur wegen des Schokojiepers dort gelandet bin. Stephs Seite ist mir nämlich grundsätzlich die liebste Anlaufstelle, wenn es um superluxuriöse, schamlos verschwenderische Schokoladenrezepte geht. Jedenfalls hatte sich das Bild gleich in meine Netzhaut eingebrannt und es ließ mich nicht mehr los. Allein ein Engpass in den Vorräten hätte mich noch vor dem Nachbacken bewahren können. Schließlich war ja gestern Feiertag, und da bricht gleich der Notstand aus, wenn nicht mehr 300 g allerfeinste Schokolade im Haus sind. - Was soll ich noch sagen? Der Kuchen ist natürlich eine Wucht!

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