Huch! Was macht denn der Willy Millowitsch da? Und warum hat er die Pappnase auf? - Tja, wer das wissen möchte, muss wohl in diesen Tagen mal einen Spaziergang durch die Stadt machen. Die Stimmung kurz vor der Eröffnung des Straßenkarnevals ist wirklich besonders.
Der Fleischhunger treibt mich neuerdings immer öfter an den Marktwagen der netten Frau Blatzheim. Sie verkauft Wild aus der Eifel und sie hat auf Nachfragen hin auch gute Tipps für die Zubereitung. Der Entscheidende lautet, man darf es einfach nicht zu heiß machen. Das gilt natürlich für Kurzgebratenes, aber auch für Schmorfleisch.

Für ein besonderes Mahl am Wochenende sollte es Hirschsteak sein, das ich zartrosa mit dunkelbrauner Soße essen wollte. Woran erinnert mich das nur? Von der, eigentlich in diesem Zusammenhang ungewöhnlichen, Oberschale überzeugte mich nicht nur die Fachfrau, sondern auch der Preis. Hirschfilet, das ich reflexartig gewählt hätte, wäre fast doppelt so teuer gewesen. Doch Frau Blatzheim versicherte mir, das Steak aus der Oberschale bliebe genauso schön zart, wenn man es vorsichtig behandelte.
Leider kam es dann nicht zum Steak, denn als ich mit dem Bauch voll Hunger aus dem eisekalten Köln nach Hause kam, dauerten mir die angepeilten Beilagen schlicht zu lange. Nach sehr langer Zeit hatte ich mal wieder eine Stadtführung zum Thema Kölner Karneval vorbereitet. Bei klirrender Kälte drehte ich meine Runde, um mir das Konzept einzuprägen und um am nächsten Tag nicht vom Weg abzukommen. Gleich am Anfang der Runde besuchte ich das Jeckebääntche, das sich relativ gut temperiert in St. Maria in Lyskirchen betrachten lässt.
Doch danach ging die Runde erst richtig los und ich war nach einer Weile ziemlich durchgefroren und hungrig. Die Linie 7 beförderte mich nach absurd langer Wartezeit im Schneckentempo nach Hause, weil zahlreiche Sonderzüge wegen eines Fußballspiels die Gleise beanspruchten. Und ich hatte immer noch Hunger.
Rösti? Braune Sauce? - Nee, das muss schneller gehen! Gemüse anschwitzen, Fleisch dazu geben, mit Wein aufgießen, ordentlich Butter ran. Schnell machen, alles nicht zu heiß werden lassen und mit leckeren Fettucini und Parmesan verschlingen. - Lecker!

Beim Anbraten stellte sich übrigens raus, dass Frau Blatzheim mal wieder den richtigen Tipp gegeben hatte. Das Steak aus der Oberschale bleibt wirklich butterzart. Würde ich auch zum Kurzbraten verwenden.