Mittwoch, 28. Dezember 2011
Versuch der Versuchung
Noch so eine Sache, auf die ich schon lange neugierig war. Wie das wohl schmeckt? Wirkliche Bedenken hatte ich allerdings nicht. Es handelt sich immerhin um einen schwedischen Weihnachtsklassiker. Jedes Essen, das so gründlich erprobt wurde, dass es eine ganze Nation zu Weihnachten auf den Tisch bringt, muss gewisse Qualitäten aufweisen, da bin ich mir sicher. Und außerdem: Janssons Versuchung besteht im Wesentlichen aus Kartoffeln, Sahne und Fisch. Das sind doch gleich drei Lieblingsleckerli auf einmal! Ähnlich wie beim Eggnog fehlte mir auch hier die Idee, wie es schmecken muss. Daher habe ich mich dem Wesen dieses Auflaufs mal auf Verdacht hin angenähert.
Janssons frestelse
Zwiebeln schälen und in Streifen schneiden und langsam in der Pfanne anbräunen.
Mehligkochende Kartoffeln schälen und in Stifte schneiden. In eine flache Auflaufform geben und mit Pfeffer, Salz und Muskat würzen. Eine Mischung aus Sahne und Milch darüber gießen.
Die gebratenen Zwiebeln und die schwedischen Anchovisfilets (eingelegte Sprotten) auf die Kartoffeln schichten.
Eine Schicht Kartoffelstifte darauf betten. Milch und Sahne mit Salz und Pfeffer würzen und darüber gießen. Paniermehl darüber streuen und das Ganze mit Butterflöckchen krönen.
Bei 180° C etwa eine Stunde in den Ofen schieben.
Sonntag, 25. Dezember 2011
FROHE WEIHNACHTEN!
Wie schmeckt das Zeug? Diese Frage bewegt mich schon lange und sie macht mich fast wahnsinnig.
Seit vielen Jahren ertrage ich im Fernsehen kaum etwas anderes als amerikanische Comedyserien. Und da begegnet einem immer wieder dieser kalte Eierpunsch, den die Amerikaner zu Weihnachten trinken. Eggnog wird offenbar fertig im Supermarkt erworben und zu Hause aus Pappschachteln in eine Schüssel gegossen. In den Weihnachts-Specials schöpft sich dann jeder etwas mit der Suppenkelle in seine Tasse. Daher dachte ich viele Jahre, Eggnog sei ein heißes Getränk und mit Eiergrog oder Eierpunsch vergleichbar.
Heute habe ich zum ersten Mal nach einem Rezept gefahndet und dabei gelesen, dass Eggnog am besten eiskalt schmeckt. Eierpunsch und Eiergrog versuche ich dann mal im nächsten Jahr.
Eggnog
1 Eigelb mit 2 El. Zucker verrühren
200 ml Milch
1 El. Sahne
1 Tl. Vanilleextrakt hinzufügen und mit den Schneebesen über einem heißen Wasserbad schaumig schlagen. Durch das Wasserbad dickt das Eigelb die Flüssigkeit kaum merklich an. Das Getränk wir dadurch sehr schaumig und cremig. Wer es noch ein bisschen dicker und schaumiger mag, nimmt einfach das ganze Ei.
Das Getränk im Wasserbad runterkühlen und danach für 30 Minuten in den Tiefkühler setzen. Einen Schuss Rum (ich habe Havana Club genommen) oder Whisky hinein geben und ein bisschen Muskat darüber reiben.
Und wie schmeckt es? - Also, wenn man Vanillepudding mit Sprit nicht grundsätzlich ablehnt, kann das Zeug die Familienfeier ganz schön aufmischen, würde ich sagen... Frohe Weihnachten!
Samstag, 17. Dezember 2011
Wir bauen was mit Bratkartoffeln
Die Gruppe von vier Türmen erstreckt sich beinahe über das gesamte nutzbare Gelände und schließt im Westen mit Lammfleisch ab. Als Materialien wurden Kreuzkümmel, Rotwein, Zimt, Zwiebeln und Möhren verwendet. Die ausführenden Firmen waren dabei nicht an Rezepte gebunden. Nach Abschluss des letzten Bauabschnitts begrenzt nun eine Anlage aus Wirsinggemüse die Fläche zur Straße hin. Weitere Begrünung, wie urspünglich vorgesehen, findet in Abstimmung mit dem Flächennutzungsplan voraussichtlich nicht statt.
Für die Türme wurde weitgehend einheitliches Material verwendet. So besteht die Boden- und Deckenkonstruktion aus schwimmend ausgebackenen Kartoffelscheiben. Dazwischen befindet sich Kartoffelmasse mit gebratenen Zwiebeln und ausgelassenem Speck. Die unterschiedliche Höhe der Türme kommt durch unterschiedliche Geschosshöhe zustande, wobei die Anzahl der Geschosse gleich bleibt.
Heikes Blog Event hat mich ein bisschen ins Grübeln gebracht. Immerhin mache ich die besten Bratkartoffen der Welt. Das darf ich in aller Bescheidenheit sagen, denn ich schreibe den Verdienst nicht mir selbst zu. Meiner Meinung nach liegt es nur an den Kartoffeln. Richtig leckere Bratkartoffeln bestehen aus richtig leckeren Kartoffeln. So einfach ist das. Dazu braucht man dann noch gutes Fett (Erdnussöl, Olivenöl, Butter, Schmalz), guten Speck und gute Zwiebeln. Ach ja, und Zeit braucht man, denn Bratkartoffeln müssen unbedingt laaaaangsam gebraten werden. Alles andere ist eigentlich Nebensache.
Das Problem an den weltbesten Bratkartoffeln ist jedoch, dass sie nicht besser aussehen als andere Bratkartoffeln.- Klar, die Heike könnte auch stinknormale Bratkartoffeln so fotografieren, dass sie aussehen wie Supermodels. Aber ich kann das leider nicht.
Daher habe ich einfach alle Bestandteile neu zusammengesetzt und einen Turm aus Bratkartoffeln gebaut. Also, eigentlich eher eine Siedlung aus Bratkartoffeltürmen. Sie sind ein bisschen crunchy und dazwischen schön soft und mehlig. Sie schmecken intensiv nach Röstaromen, Kartoffeln, Zwiebeln und Speck. Mit anderen Worten, sie schmecken wie perfekte Bratkartoffeln, sehen aber lustiger aus. Zum geschmorten Lammfleisch mit Wirsinggemüse fand ich sie perfekt.
Bratkartoffeltürmchen
Für die Füllung:
Mehligkochende Kartoffeln kochen und dann stampfen oder durch eine Presse drücken. In der Zwischenzeit Zwiebeln und durchwachsenen Speck so fein wie möglich schneiden. Zwiebeln in Olivenöl langsam anbraten und später den Speck hinzufügen. Kartoffeln, Speck und Zwiebeln mischen, eventuell salzen und mit Butter und Crème fraîche verfeinern.
Für die Scheiben:
Große mehligkochende Kartoffeln schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben mit einem Ausstecher in die selbe Form und Größe bringen. In einer Pfanne in Olivenöl (oder Erdnussöl) schwimmend ausbacken und danach auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Türmchen zusammensetzen aus jeweils 5 Scheiben und etwas Püree. Bis zum Servieren im Ofen warm halten.
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Babystress und Gewinnerglück
Bald muss das Baby ein Gewerbe anmelden. Langsam geht dieser Job als Glücksfee schon als ernsthafte Arbeit durch. Andererseits springt aber auch keine Kohle für das Baby raus. Gelohnt hat es sich nur für die heute gezogenen Losnummern. Sie haben Glück gehabt, denn sie gewinnen ein Auslandsabo der Zeitschrift Marmite. Ich kann mich ebenfalls glücklich schätzen, denn ich behalte ein Abo für mich selbst.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!! Gewonnen haben folgende Teilnehmer:
Peter
Marqueee
prjanik
Gourmet-Büdchen
Bitte meldet Euch (mail) und sendet mir eine Adresse, an die der Verlag die Zeitschrift senden kann.
Vorerst war das die letzte Verlosung. Wir wollen ja nicht dass die Glücksfee irgendwie in Stress gerät.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!! Gewonnen haben folgende Teilnehmer:
Peter
Marqueee
prjanik
Gourmet-Büdchen
Bitte meldet Euch (mail) und sendet mir eine Adresse, an die der Verlag die Zeitschrift senden kann.
Vorerst war das die letzte Verlosung. Wir wollen ja nicht dass die Glücksfee irgendwie in Stress gerät.
Dienstag, 13. Dezember 2011
Glücksfee verlost Zauberstab
Die Glücksfee hat ihren Job gemacht. Sie war so gut, als hätte sie nie in ihrem Leben etwas anderes getan.
Nachdem Ihr freundlicherweise Eure wunderbaren Plätzchenrezepte aufgeschrieben und verlinkt habt, habe ich jedem Rezepteschreiber (auch dem, der keine Haselnüsse im Teig hatte) eine Nummer zugewiesen, und zwar ganz einfach in der Reihenfolge der Kommentare. Ausgenommen davon waren nur die Kommentatoren, die ausdrücklich nicht an der Verlosung teilnehmen wollten.
Die Losnummern habe ich auf kleine Zettelchen geschrieben. Dann habe ich eine Glücksfee gesucht.
Unterdessen hat der Kater die Lose sehr gut bewacht.
Die Lostrommel: Ein großes Bonbonglas mit Lichterkette.
Die Glücksfee bei der Arbeit.
Es ist Nummer 7.
Frau Kochschlampe hat einen Braun Multiquick 7 mit Sahnebesen gewonnen. Herzlichen Glückwunsch, liebe Kochschlampe!!! Bitte schick mir Deine Adresse, damit ich sie weiterleiten kann.
Losbude geschlossen!
Vielen Dank für die vielen Kommentare zu den beiden Verlosungen. Die Kommentarfelder wurden bereits geschlossen und weitere Kommentare sollten jetzt nicht möglich sein. Ich weise jedem Teilehmer eine Nummer zu und dann begebe ich mich auf die Suche nach einer Glücksfee.
Im Laufe des Tages steht der Gewinner des Stabmixers fest. Die Abos werde ich morgen verlosen. - Viel Glück!
Samstag, 10. Dezember 2011
Schokobrot ist Liebesbrot
Es gibt Ideen, bei denen fragt man sich, wieso das jetzt neu ist. Warum ist nur vorher keiner darauf gekommen? Schokobrot ist zum Beispiel so eine Sache. - Hey, das hätten wir doch schon immer machen können!
Die Sache ist so unwahrscheinlich genial, dass sie natürlich nicht von mir stammen kann. Vor ein paar Tagen durfte ich ein paar Häppchen Schokobrot mit meinem Patenkind teilen. Das Backwerk stammte von einem französischen Bäcker in Köln-Lindenthal. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es niemals probiert hätte, wenn ich selbst den Laden besucht hätte. Aber so, in kindertaugliche Stücke geschnitten, kam der Appetit halt beim Essen.
Das Brot des Meisters war ein bisschen brotiger. Das soll heißen, die Konsistenz glich eher einem einfachen Weißbrot. Mein unschuldiger Nachbackversuch ist hingegen eher wie Blatz/Stuten oder wie man es nennen mag. Vermutlich greift der Profi nicht ganz so beherzt zur Butter.
Das Ergebnis schmeckt extrem gut und ich könnte es mir wunderbar zu einem Sonntagsfrühstück zu zweit vorstellen. Die kleinen Brote sind gerade groß genug, dass sie für zwei Personen reichen. Und man muss sich gegenseitig schon relativ lieb haben, um sowas zu teilen.
Schokobrot / Liebesbrot
150 g Mehl, Type 550
150 ml Wasser
10 g Hefe
miteinander verrühren und 30 Minuten stehen lassen.
Dann 350 g Mehl
1 Tl. Salz
70 g Zucker
50 g Kakao
70 weiche Butter
ca. 175 m Wasser
und 100 g gehackte Zartbitterschokolade (50% Kakao)
mit dem Vorteig verkneten.
Den Teig eine halbe Stunde zugedeckt stehen lassen. Dann in vier Laibe teilen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und eine Stunde gehen lassen. Vor dem Backen die Oberfläche der Brote mit Wasser einpinseln.
Im vorgeheizten Backofen bei 200° C etwa 25 Minuten backen. Unter einem Tuch abkühlen lassen.

Vielleicht können sich Frau Kaoskoch und Martin Schönleben auch so ein Brot teilen. Denn damit nehme ich auch an ihrem Blog Event Schokoladenrezepte für Martin Schönleben teil. Eine wirklich schöne Idee!
Montag, 5. Dezember 2011
Über den Tellerrand
Verlosung - Auslandsabos von Marmite
Die Schweizer speisen mit Niveau. Nicht nur, wenn sie sich in die Alpen zurückziehen, die immerhin 48 Prozent der Landesfläche ausmachen. Auch in den Niederungen wissen die Eidgenossen, wie es geht. Was mittags in Basel auf dem Tisch steht, ist meistens erstklassig und die ganze Welt kriegt es mit.
Wer noch ein bisschen mehr im kulinarischen Universum der Nachbarn schwelgen möchte, dem sei die Marmite ans Herz gelegt. "Die älteste Zeitschrift für Ess- und Trinkkultur" wird seit 1959 verlegt und erscheint alle zwei Monate in Zürich. Das Blatt erzählt Geschichten über Genussmenschen und berichtet von Entdeckungen in der Food-Welt. Schöne Rezepte finden sich nicht nur im Heft, sondern auch in einem Rezeptbüchlein, das außen, auf den Titel geklebt ist. Insgesamt ist das alles sehr sympathisch und ansprechend gemacht.
Freundlicherweise verschenkt der Verlag nun fünf Auslandsabos, von denen ich vier Abos verlosen werde. Das fünfte behalte ich mit großem Vergnügen für mich selbst. Wer also eins von vier Abos gewinnen möchte, ist herzlich eingeladen, hier zu kommentieren. Jeder Kommentar, der bis zum 12. Dezember unter diesem Beitrag hinterlassen wird, nimmt an der Verlosung teil. Der Teilnehmer muss mir im Fall eines Gewinns seine Postanschrift übermitteln, die ich dann an den Verlag weiterleiten werde.
Viel Glück!
Die Schweizer speisen mit Niveau. Nicht nur, wenn sie sich in die Alpen zurückziehen, die immerhin 48 Prozent der Landesfläche ausmachen. Auch in den Niederungen wissen die Eidgenossen, wie es geht. Was mittags in Basel auf dem Tisch steht, ist meistens erstklassig und die ganze Welt kriegt es mit.
Wer noch ein bisschen mehr im kulinarischen Universum der Nachbarn schwelgen möchte, dem sei die Marmite ans Herz gelegt. "Die älteste Zeitschrift für Ess- und Trinkkultur" wird seit 1959 verlegt und erscheint alle zwei Monate in Zürich. Das Blatt erzählt Geschichten über Genussmenschen und berichtet von Entdeckungen in der Food-Welt. Schöne Rezepte finden sich nicht nur im Heft, sondern auch in einem Rezeptbüchlein, das außen, auf den Titel geklebt ist. Insgesamt ist das alles sehr sympathisch und ansprechend gemacht.
Freundlicherweise verschenkt der Verlag nun fünf Auslandsabos, von denen ich vier Abos verlosen werde. Das fünfte behalte ich mit großem Vergnügen für mich selbst. Wer also eins von vier Abos gewinnen möchte, ist herzlich eingeladen, hier zu kommentieren. Jeder Kommentar, der bis zum 12. Dezember unter diesem Beitrag hinterlassen wird, nimmt an der Verlosung teil. Der Teilnehmer muss mir im Fall eines Gewinns seine Postanschrift übermitteln, die ich dann an den Verlag weiterleiten werde.
Viel Glück!
Donnerstag, 1. Dezember 2011
Meine Eimer und ich
In dieser besinnlichen Zeit möchte ich an einen Gegenstand erinnern, der sonst ein Dasein im Schatten fristet. Wer (abgesehen vom unvergessenen Ulrich Roski) weiß einen guten Eimer schon zu schätzen? In kulinarischer Hinsicht erfährt der Plastikbehälter erst recht kaum Anerkennung. Was kommt schon in einen Eimer? Billige Industrie-Mayonnaise, Kartoffelsalat, Sangria...
Für meine ganz persönliche Fressgeschichte spielt der Eimer jedoch eine, sagen wir, ständige Nebenrolle. Als kleines Kind verbrachte ich Sommer- wie Winterurlaub mit meinen Eltern (und manchmal auch Großeltern und Freunden meiner Eltern oder meiner Großeltern) in Belgien, an der Kanalküste. Nach gut drei Stunden Fahrt über beleuchtete Autobahnen erreichten wir einen traumhaften Strand, der auf brutalste Weise mit Hochhäusern zugebaut war. Wenn man sich in diesen Hochhäusern, möglichst in den oberen Stockwerken, oder direkt am Strand, aufhielt, war es wirklich ein Traum.
Die wichtigste und erste Handlung in jedem Urlaub bestand im Erwerb eines kleinen gelben Eimers, der für die nächsten Tage als Strandspielzeug herhalten sollte. Das Eimerchen hatte einen roten Henkel und es enthielt eine ziemlich zähe Pampe aus Schokolade, der man nur mit körperlicher Gewalt beikommen konnte. Es handelte sich um einen Brotaufstrich namens Kwatta, den wir beharrlich auf das fusselige belgische Brot zu schmieren versuchten. Das Zeug war fast schwarz und hatte damals eine ähnliche Konsistenz wie Kaugummi. Ich kann mir nicht erklären, wie wir diese Eimer so schnell leer bekommen haben, aber ich hatte immer reichlich Kwatta-Eimer, um damit am Strand zu spielen. Wenn die Krabbenfischer mit ihren Pferden die Netze durchs Wasser zogen, ging ich mit meinem kleinen Kwatta-Eimer hin, und holte mir frisch gefangene Krabben, die wir in der Ferienwohnung kochten. Nach so vielen Jahren immer noch eine tolle Erinnerung!
Doch irgendwann war Schluss mit den Ferien am Kanal, mit den Krabben und den Eimern. Die Spielverderber von der Firma Kwatta haben ihren Schokoaufstrich gepimpt und frisiert. Heute ist das Zeug streichfähig und wird auch noch in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Und natürlich ist das gute Kwatta jetzt viel zu vornehm für den Plastikeimer.
Doch wer braucht schon Schokolade? Mittlerweile begleiten mich ständig kleine grüne Eimer durch mein Leben. Wieviele davon in meiner Wohnung rumfliegen, weiß ich gar nicht. Gelegentlich begleiten sie mich sogar in den Urlaub, zum Beispiel zum Krabbenfischen an der Nordsee, wie ganz oben, im ersten Bild, zu sehen.
Schuld daran sind mal wieder meine Eltern, die mir zum Glück immer wieder Sauerkraut aus dem Elsass mitbringen. Damit habe ich für längere Zeit einen schönen Vorrat im Kühlschrank, brauche nicht einzukaufen und esse tagelang nur Sauerkraut...
Sauerkraut mit weißen Bohnen, Schweinerippchen und Kartoffelpüree.
Sauerkraut mit weißen Bohnen, Schweinebraten und Raclettekartoffeln.
Montag, 28. November 2011
Wer knackt die Nuss?
Achtung, es gibt etwas zu gewinnen! Der Einsatz ist gar nicht hoch und die gestellte Aufgabe keineswegs schwierig. Die Firma Braun stellt freundlicherweise einen Multiquick 7 mit Sahnebesen zur Verfügung, den ich unter meinen Lesern verlosen darf. Die Spielregeln darf ich selber festlegen.
Daher verbinde ich gleich das Angenehme mit dem Nützlichen und frage mal in die Runde, ob jemand ein Rezept hat. Bevor die Weihnachtsbäckerei in meiner Küche losgeht, hätte ich gerne ein schönes Rezept für Haselnussplätzchen. Am liebsten ist mir natürlich ein erprobtes Rezept, das auch garantiert gelingen wird.
An der Verlosung teilnehmen kann aber jedes Rezept, das hier, in den Kommentaren, unter diesem Beitrag verlinkt oder aufgeschrieben wird. Wer keine andere Möglichkeit sieht, kann mir auch eine Mail senden und einen entsprechenden Hinweis in den Kommentaren hinterlassen. Einsendeschluss ist der 11. Dezember 2011, 23:59 Uhr. Es gibt nur einen Preis zu gewinnen, keine Trostpreise. Jeder Teilnehmer muss damit einverstanden sein, dass ich seine Adresse, falls er gewinnen sollte, an die Agentur Ketchum Pleon weiterleite, die den Gewinn freundlicherweise versenden wird. Die Anschrift brauche ich aber erst, sobald der Gewinner feststeht.
Mir entstehen durch diese Verlosung keine Kosten und ich erhalte dafür auch kein Honorar oder sonstige Gegenleistung. Ich finde das Produkt sympathisch, weil ich ein recht altes Vorgängermodell besitze, mit dem ich sehr zufrieden bin. Am besten gefällt mir, dass ich für meinen alten Pürierstab sogar nach vielen Jahren noch mühelos Zubehör kaufen kann. - Einen Universalzerkleinerer, mit dem ich die Haselnüsse für meine Plätzchen zerkleinern werde.
Daher verbinde ich gleich das Angenehme mit dem Nützlichen und frage mal in die Runde, ob jemand ein Rezept hat. Bevor die Weihnachtsbäckerei in meiner Küche losgeht, hätte ich gerne ein schönes Rezept für Haselnussplätzchen. Am liebsten ist mir natürlich ein erprobtes Rezept, das auch garantiert gelingen wird.
An der Verlosung teilnehmen kann aber jedes Rezept, das hier, in den Kommentaren, unter diesem Beitrag verlinkt oder aufgeschrieben wird. Wer keine andere Möglichkeit sieht, kann mir auch eine Mail senden und einen entsprechenden Hinweis in den Kommentaren hinterlassen. Einsendeschluss ist der 11. Dezember 2011, 23:59 Uhr. Es gibt nur einen Preis zu gewinnen, keine Trostpreise. Jeder Teilnehmer muss damit einverstanden sein, dass ich seine Adresse, falls er gewinnen sollte, an die Agentur Ketchum Pleon weiterleite, die den Gewinn freundlicherweise versenden wird. Die Anschrift brauche ich aber erst, sobald der Gewinner feststeht.
Mir entstehen durch diese Verlosung keine Kosten und ich erhalte dafür auch kein Honorar oder sonstige Gegenleistung. Ich finde das Produkt sympathisch, weil ich ein recht altes Vorgängermodell besitze, mit dem ich sehr zufrieden bin. Am besten gefällt mir, dass ich für meinen alten Pürierstab sogar nach vielen Jahren noch mühelos Zubehör kaufen kann. - Einen Universalzerkleinerer, mit dem ich die Haselnüsse für meine Plätzchen zerkleinern werde.
Mittwoch, 23. November 2011
Hülsenfrüchte ohne Weißblech
Wenn man weiße Bohnen unbedingt selber kochen möchte, dann kann man das tun. Nötig ist es aber nicht. Eigentlich ist es sogar die reinste Energieverschwendung, wenn man nicht gerade einen Schnellkochtopf einsetzt. Nun ja, ich besitze keinen Schnellkochtopf, und die Bohnen sollten trotzdem mal weg. Der Gedanke kam mir gestern Abend, und daher konnten die Hülsenfrüchte über Nacht einweichen. Eine deftige Bohnensuppe wäre schön gewesen, scheiterte aber in letzter Instanz am fehlenden Speck. So wurden die Bohnen zur Beilage degradiert und erstmal gründlich gekocht, in gefiltertem Wasser ohne Salz. In einer Pfanne habe ich Zwiebelstücke und ganze Knoblauchzehen in Olivenöl angebraten, mit Salz, Rosmarin und Chili. Dann kamen die Tomaten dazu und zuletzt die gekochten Bohnen mit etwas Kochwasser. Dazu gab es Kartoffelpüree und Kotelett aus der Grillpfanne. - Irgendwie hat es dann doch besser geschmeckt, als mit meinen heißgeliebten Dosenbohnen.
Montag, 21. November 2011
Nochmal ganz von Anfang an
Früher dachte ich, dass mir das Geling-Gen für Klöße aller Art fehlt. Damit meine ich die Summe an Erfahrungen, die man braucht, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Wenn man mit Knödeln und Klößen aufwächst, dann weiß man wie sie schmecken müssen und vermutlich auch wie sie gemacht werden. - So dachte ich. Menschen mit entspechendem Erbgut wähnte ich jenseits des Weißwurstäquators und in den östlichen Bundesländern. Für eine kleine Rheinländerin wäre die Knödelei viel zu schwierig, nahm ich an. Und überhaupt passen ins Rheinland doch eher Fritten! Ganz analog dazu waren meine Vorurteile zum Thema Gnocchi gelagert. Das können doch höchstens italienische Nonnas, sowas Schwieriges!
Obwohl ich lange Zeit großen Abstand von den Knödeln hielt, war es mir bereits vor zwanzig Jahren einmal gelungen, recht ordentliche Gnocchi herzustellen. Weil die Zubereitung ja so wahnsinnig schwierig sein sollte, nahm ich seither an, dass ein sagenhafter Zufall damals für das spielerische Gelingen verantwortlich war. Eine andere Erklärung konnte es kaum geben.
An Halbseidene und Gekochte Klöße hatte ich mich bereits mit Schuhbecks Hilfe rangetraut. Auch sein Rezept für Serviettenknödel hatte sich als idiotensicher herausgestellt. Warum sollte ich also nicht noch einmal mein Glück versuchen? Vielleicht sogar ohne Schuhbeck?
Vor ein paar Wochen packte mich also der Übermut und ich rollte flugs ein paar kleine Kartoffelklößchen zusammen, aus Resten von Kartoffelpüree. - Unfassbar einfach und sensationell gut! Sollte das schon wieder ein Zufallstreffer sein? Nein, Little Jamie machte quasi zeitgleich eine ganz ähnliche Erfahrung. Spätestens jetzt war klar, dass ich all die Jahre einem Irrtum aufgesessen war.
Heute Mittag dann nochmal Gnocchi, ganz von Anfang an, ohne Reste vom Pü. Ich schreib's hier auf, damit ich es nicht wieder vergesse: Es geht ganz leicht und es schmeckt super.
Gnocchi
500 g mehligkochende Kartoffeln in Salzwasser kochen, etwas abkühlen lassen und dann pellen.
Kartoffeln durch eine Presse drücken oder stampfen.
Etwas Butter, Sahne, Salz und Muskat hinzufügen.
Kartoffelbrei mit 150 g Instantmehl + 1 Ei zu einem lockeren Teig kneten.
Den Teig zu 2 cm dünnen Strängen rollen und in kleine Stücke schneiden.
Die Teigstücke über die Zinken einer Gabel rollen und portionsweise in einem großen Topf mit Salzwasser gar ziehen lassen.
Die gekochten Gnocchi in einer Schüssel mit kaltem Wasser abschrecken.
Zum Servieren können die Gnocchi in heißem Salzwasser erhitzt werden. Oder man brät sie langsam, bei schwacher Hitze, in Butter an.
Bei mir gabs dazu heute Mittag Ragù Bolognese.
Sonntag, 13. November 2011
Mittelschnelles Fastfood
Vorfahren, Bestellung durchgeben, Geld durch's Fenster werfen und losfahren. Aus der Papiertüte essen und mit den Knien lenken, - so effizient kann Nahrungsaufnahme sein. Doch zu Hause ist alles anders, denn da kriege ich den Burger im Leben nicht so schnell hin. Allein schon der Einkauf der Zutaten dauert länger als ein Stop im Drive-in.
Ein bisschen lässt sich die Sache allerdings beschleunigen, wenn man Burgerbrötchen im Tiefkühler hat. Fertige Burgerbrötchen aus dem Brotregal kommen mir nicht mehr ins Haus, da nehme ich eher noch ganz normale Milchbrötchen vom Bäcker. Auch bei der Mayo lasse ich nicht mit mir verhandeln, die rühre ich sowieso immer selbst. Noch schneller geht es nur, wenn man am Vortag schon den Freitagsburger hatte und ein Rest Remouladensauce im Kühlschrank wartet.
Das Hackfleisch ist in diesem Fall Tatar und wird mit einem Ring in Form gebracht und anschließend in der gusseisernen Pfanne gebraten. Dazu gibt es rote Zwiebeln aus dem Nachbardorf, Tomaten aus Venlo und Remouladensauce aus dem Kühlschrank. Normalerweise mag ich auch eingelegte Gurkenscheiben (Dänischer Gurkensalat) und Ketchup ganz gerne auf meinem Burger.
Natürlich passen Fritten besser zum Burger, aber leider reichte das Ölvorkommen nicht mehr für die Fritteuse. Für diese Ofenkartoffeln sind nur wenige Löffel Öl notwendig. Die Kartoffeln gehen bei 180°C in den Ofen, bis sie eine schöne Farbe haben und werden erst danach gesalzen.
Weil es so schön war, mache ich damit noch einmal bei der Burger Battle mit, die von Uwe von High Foodality ausgerichtet wird. Das Blog Event findet wie immer bei Zorras Kochtopf / 1x umrühren bitte! statt. Vielen Dank Euch beiden!
Samstag, 12. November 2011
Der Freitagsburger
Ausgerechnet den Freitag habe ich ausgesucht, um endlich an der Burger Battle teilzunehmen. Dabei weiß doch jeder, friedags gitt et Fesch*. Daran will ich auch gar nichts ändern, also nimmt der Fisch eben am Blog Event teil, - kein Problem!
Jahrelang war sowieso mein allerliebstes Essen beim Burgerbrater immer das Fischbrötchen. Auch heute noch finde ich dieses Fischding ganz lecker, bis auf den unsäglichen Namen, denn der wurde in der Vergangenheit irgendwann geändert. Määt nix. Ich brate einfach mein eigenes Fischbrötchen und nenne es wie ich will.
Der Freitagsburger
Die Brötchen habe ich schon ein paar Tage vorher gebacken. Es sind keine authentischen Burgerbrötchen, sondern ganz einfache Hefebrötchen mit etwas Milch und Öl im Teig. Nach dem Rundschleifen werden sie flachgedrückt, mit verdünntem Eigelb bestrichen und mit Sesam bestreut. Nach 25 Minuten bei 180° C dürfen sie erst unter einem Tuch und danach in einer Plastiktüte abkühlen. Danach wandern sie in den Tiefkühler.
Der Freitagsburger ist mit paniertem Kabeljau belegt. Dazu habe ich extra das dünne Ende des Filets genommen und ganz normal mit Mehl, Ei und Paniermehl paniert. Danach habe ich den Fisch bei mittlerer Hitze in Öl gebraten.
Die Sauce besteht aus einer ganz normalen Mayo und ein paar Zugaben. Ein Eigelb mit etwas Senf und Salz verrühren. Mit einem Schneebesen tröpfchenweise Öl in das Eigelb rühren, bis eine feste Mayonnaise entsteht. Abschmecken mit Essig und Salz. Eine kleine Zwiebel sehr fein hacken, mit kochendem Wasser überbrühen und durch ein feines Sieb abgießen. Gewürzgürkchen in feine Würfelchen schneiden und Kapern sehr klein schneiden. Zwiebeln, Gürkchen und Kapern unter die Mayo rühren.
Den Freitagsburger zusammenbauen: Etwas Salat auf die untere Hälfte, dann Fisch und reichlich Sauce darauf und zum Schluß den Deckel auflegen.
Vielen Dank für dieses originelle Blog Event! Uwe von High Foodality hat sich die Burger Battle ausgedacht. Hausherrin ist, wie immer, Zorra vom kochtopf/ 1x umrühren bitte!
*Friedags gitt et Fesch = [friedaachs jiddet fesch] Freitags gibt es Fisch, die Sitte hat sich im Rheinland auch nach dem zweiten Vatikanischen Konzil erhalten. Bei mir persönlich vor allem deswegen, weil Freitags auf dem Wochenmarkt frischer Fisch verkauft wird.
Montag, 31. Oktober 2011
Teller, Töpfe, Krüge und ein Löffel
Der Löffel! Beinahe hätte ich das Löffelchen vergessen! Dabei habe ich mich doch so gefreut, dass ich ein Souvenir aus Ingelheim mitnehmen durfte, als ich Arthurs Tochter im Sommer besuchte. Nun tauchen seit gestern verstärkt diese Holzrührgeräte in allen Blogs auf und ich wundere mich noch... Na, klar! Heute ist ja Abgabeschluss!
Woher kriege ich denn jetzt noch eine geeignete Kulisse? Kurz ziehe ich in Erwägung einen Wikipediaeintrag selber zu schreiben. Aber mir fällt nichts Berühmtes ein, was ich erfinden und mit dem Löffel ablichten könnte.
Aus meiner Stadt kommen der Löffel und ich heute nicht mehr weg. Also überlege ich, was hier so berühmt sein könnte, dass die Welt es kennt. Da fällt mir nur das Marienfeld ein (worüber ich schon einmal woanders geschrieben habe). Aber so ein zugeschüttetes Loch sieht bei Dunkelheit nicht gerade einzigartig aus.
Bleibt also nur der Bartmannskrug. Einer alten Sage nach, soll der Krug an die Ereignisse erinnern, die einst zur Gründung der Stadt Frechen beitrugen.
Ein junger Töpfer namens Ulrich* hatte Köln den Rücken gekehrt, um westlich der großen Stadt einen neuen Ort zum Leben zu suchen. Auf dem Weg begegnete ihm ein kleines bärtiges Männlein, das ihn ansprach: Hey, sach mal, Du bist doch sicher ein Töpfer?
Klar, sagte Ulrich.
Das Männchen schlug einen eigenartigen Deal vor. Angeblich hatte es eine Randale gegeben, bei der Unmengen von Geschirr zerschmissen wurden. Natürlich trugen daran böse Menschen schuld und das Männlein konnte nichts dafür. Plastikteller waren damals noch nicht erfunden, daher musste dringend neues Steinzeug her. - Und wer könnte das besser bewerkstelligen als der gute Meister Ulrich?
Erstklassiger Ton zum Töpfern war reichlich vorhanden und auch eine Hütte, in der Ulrich leben und arbeiten konnte, stellte der kauzige Kerl zur Verfügung. So ging der Töpfer auf den Handel ein und akzeptierte auch die reichlich dubiosen Zahlungsmodalitäten. Alles ohne Rechnung, flüsterte der kleine Kerl. Stell die Teller und Pötte einfach vor die Tür. Wir holen es nachts ab, und lassen den Zaster da. Aber lass Dich nicht blicken, wenn wir kommen und sperr die Lauscher auf Durchzug.
Okay, von mir aus, sagte Meister Ulrich und machte sich an die Arbeit.
Das Geschäft zwischen den beiden entwickelte sich großartig. Das Steinzeug war von allerbester Qualität und der Zwerg zahlte einen guten Preis. Mit Geldwäsche hatte die ganze Sache vermutlich nichts zu tun. Trotzdem war der Töpfer nicht unglücklich, als der Kurze irgendwann wieder bei ihm auftauchte, weil er genug von den Tellern und Krügen hatte. Ulrich war inzwischen ein gemachter Mann und von den nächtlichen Transaktionen hatte er schließlich nie etwas mitbekommen.
In den folgenden Jahren konnte Ulrich mit Hilfe des erwirtschafteten Kapitals stark expandieren. Weitere Töpfer und andere Handwerker siedelten sich an, und so soll, der Sage nach, Frechen entstanden sein. Zur Erinnerung an das bärtige Männlein oder aus purem Übermut schuf Meister Ulrich den Bartmannkrug.
In Wahrheit hat es aber derart dubiose Geschäfte hier nie gegeben. Das Frechener Töpferhandwerk entstand in der Frühen Neuzeit. Die Stadt ist tatsächlich jedoch wesentlich älter. Den Tatsachen entspricht allerdings das Vorkommen von besonders hochwertigem Ton.
Auch den Bartmannskrug gibt es tatsächlich. Das Gefäß mit dem bärtigen Gesicht ist heute Symbol meiner Heimatstadt und war in der Frühen Neuzeit als Gebrauchsgegenstand in ganz Europa verbreitet.
"Töpfer Ulrich" sehr frei nacherzählt aus: Zwischen Dom und Münster. Sagen, Legenden, Märchen und Schwänke aus den Landschaften zwischen Köln und Aachen. Neu erzählt von Paul Weitershagen, Köln, 1973³, S. 15 f.
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Heute nicht beim Metzger vorbeigekommen
Tut mir echt leid, dass das nicht schöner aussieht. Aber ich hatte zunächst gar nicht vor, dieses Essen zu bloggen. Eigentlich wollte ich nur ein schnelles Mittagessen mit Wirsing. Also radelte ich um halb zwölf ins Nachbardorf, um beim Bauern noch Kartoffeln zu holen. Auf dem Weg dorthin sah ich kurz in die Tierarztpraxis rein, knuddelte einen dicken Hund, der mich immer wieder dazu aufforderte, ihn zu begrüßen, kaufte Medikamentennachschub für unseren Kater, und landete auf dem Rückweg schließlich beim kleinen Supermarkt auf der Ecke. Dort angekommen, sicherte ich meine Kartoffeln mit Hilfe des Spiralschlosses am Gepäckträger und betrat die Beschallungshölle.
Schließlich kehrte ich mit einem schönen frischen Wirsing und ein paar leckeren Tomaten heim und konnte es nun erst recht kaum abwarten, endlich etwas Vernünftiges zu Essen zu bekommen.
Wer jetzt gut aufgepasst hat, wird bemerkt haben, dass ich an keiner Stelle beim Metzger vorbeigeradelt bin. Also muss der Wirsing heute mal ohne Hackfleisch oder Speck auskommen.
Der Clou daran ist, Wirsing geht auch kräftig und vegetarisch zugleich, wenn man etwas Grünkern mitkocht. Heute mittag hat mir diese Version (die es früher häufig bei mir gab) so sensationell gut geschmeckt, dass ich mich frage, wieso ich das nicht öfter koche. Und aus diesem Grund musste der Teller dann doch ins Bild und das Essen in den Blog.
Wirsing vegetarisch
1 Stück Wirsing, etwa 2 Portionen
2 kl. Zwiebeln
Olivenöl
Gemüsebrühe
1 Handvoll Grünkern, ganz oder geschrotet
ein paar kleine Tomaten
1/2 Becher Crème fraîche
Kümmel
Salz
schwarzer Pfeffer
Wirsing in feine Streifen schneiden. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und Wirsing darin anschwitzen. Sobald das Gemüse an einigen Stellen etwas Farbe annimmt, den Wirsing aus dem Topf nehmen und auf einen Teller geben.
Zwiebeln in Streifen oder Würfel schneiden und in Olivenöl mit etwas Salz anschwitzen. Sobald sie braun werden, den Grünkern kurz mitschwitzen lassen und mit Gemüsebrühe ablöschen.
Mit aufgelegtem Deckel bei niedriger Hitze kochen, bis der Grünkern gar ist.
Tomaten in kleine Stücke schneiden und hinzufügen.
Crème fraîche hineinrürhen und den Wirsing zurück in den Topf geben. Alles zusammen kurz kochen lassen, bis der Wirsing den gewünschten Garpunkt erreicht hat. Bei mir dauert das etwa zwei Minuten.
Kümmel im Mörser zerkleinern und zum Gemüse geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Dazu gab es roh gebratene Kartoffelspäne. Genau so gut passt auch Püree.
Montag, 24. Oktober 2011
Verblüffend weich und locker, diese Nnnnnnnnnjocki
Kann man aus altem Kartoffelpüree noch Gnocchi machen? "Alt" heißt in diesem Fall, dass das Püree seit Freitag in einer fest verschlossenen Box im Kühlschrank stand. - Die olle K. ist anderer Meinung. "Also, ich würd's nicht machen."
Gut, dann lass ich das erstmal und wende mich meinem Wildragout zu, das ich mit knusprigen Kartoffelspalten und handgerührter Mayo verspeise. Angeblich geht das auch nicht, meint die olle K.. Also könnte es sein, dass sie sich mit den Gnocchi ebenfalls irrt. (Knusprige Kartoffelspalten mit brauner Sauce und Mayo schmecken nämlich extraklasse!) Ich probiere das mit den Gnocchi einfach mal aus.
Gnocchi
400 g Kartoffelpüree (aus mehligkochenden Kartoffeln, Olivenöl, Sahne und Salz)
ca. 150 g Instantmehl
1 Ei
etwas Salz
Salzwasser zum Kochen bringen und danach nur noch leicht simmern lassen. Eine Schüssel mit kaltem Wasser aufstellen.
Alle Zutaten rasch miteinander vermengen. Den Teig mit Hilfe von weiterem Instantmehl zu Strängen fprmen, in Stücke schneiden und mit den Zinken einer Gabel stempeln.
Die kleinen Klösschen portionsweise ins siedende Wasser geben, aufsteigen lassen und nach einem weiteren kurzen Moment herausfischen und ins kalte Wasser gleiten lassen. Zur Aufbewahrung wieder aus dem Wasser herausnehmen.
Zum Mittagessen habe ich die Gnocchi in Butter angebraten und mit Hirschragout gegessen.Optisch waren die Kartoffelklösschen nicht gerade formvollendet, aber die Konsistenz fand ich verblüffend gut, schön weich und locker. Ich würde sie bestimmt wieder so machen!
Samstag, 22. Oktober 2011
Natas Fish Pie
Kann sich noch jemand erinnern, wann die ersten Jamie Oliver Sendungen im Deutschen Fernsehen liefen? Ist schon ein paar Jahre her, denke ich. Wir waren damals noch nicht so gesättigt, von all diesen Kochsendungen. Mittlerweile interessiert mich kaum noch eine. Doch als Jamie anfangs zu sehen war, saß ich von Beginn an vor dem Fernseher und sog alles in mich auf.
Aus einer dieser ersten Sendungen stammt auch ein Rezept, das ich seit damals abgespeichert habe. Nachgekocht habe ich es jedoch noch nie. Es diente von Anfang an nur als Gedankenstütze für meine Version. Im Fernsehen hieß es damals "Fantastic Fish Pie". Meine Version davon geht so:
Mehlig kochende Kartoffeln kochen.
Zwiebeln fein hacken und in Olivenöl mit etwas Suppengrün anschwitzen. Knoblauch, Rosmarin und Thymian dazugeben und dann mit einem Becher Sahne ablöschen. Ordentlich pfeffern und salzen
Danach zieht man den Kessel von der Kochplatte und gibt zwei gute Hände voll geriebenen mittelalten Gouda hinzu. Ordentlich einrühren. Ein bis zwei geschnittene Tomaten reingeben.
Dann macht man den Fisch parat, schneidet ihn eventuell in Stücke und legt ihn in eine flache Auflaufform. Bei mir war es dieses Mal wieder Schellfisch.
Der Fisch wird mit der Soße abgedeckt.
Die Kartoffeln werden zu Püree gestampft, gesalzen und mit heißer Milch und Olivenöl vermischt. Mit diesem Püree wir der Auflauf abgedeckt.
Bei 180 bis 200° C etwa 20 Minuten backen.
Wenn das Püree in dieser Zeit nicht bräunt, dann in den letzten fünf Minuten den Grill einschalten.
Dienstag, 18. Oktober 2011
Pärchenabend
Manche Erfahrungen bleiben einem nicht erspart, die muss man einfach selber machen. Auch wenn das nicht unbedingt bedeutet, jede zweifelhafte Brühe am eigenen Leib testen zu müssen, bevor der Prädikatswein richtig schmeckt. Besser ist es in jedem Fall, wenn eine gewisse Vorauswahl das Trinken erleichtert. - Weinfreunde in Köln genießen diesen angenehmen Luxus, wenn Torsten Goffin zur Verkostung ins Marien Eck lädt. Am Sonntag hieß es dort "Deutschland sucht den Superwein", und wir haben uns richtig Mühe gegeben, ihn zu finden. Alle Weine wurden ohne Körperdouble getestet.
Nach einem feinen Sekt aus Württemberg, der nicht nur nach der traditionellen Methode, sondern auch aus typischen Champagner Reben hergestellt wird, wurde es spannend. Die Idee dabei: zwei Gläser begleiten den ambitionierten Trinker durch den gesamten Abend. Immer wieder heißt es Paare vergleichen, ohne aufs Etikett zu sehen. Marco schenkt mit verhüllten Flaschen aus. Dazu gibt es Informationen von Torsten. Seine Hinweise erleichtern das Schmecken und führen früher oder später auf die richtige Spur.
Wir fangen mit Grauburgunder und Weißburgunder aus der Pfalz an und ich denke noch, dass die beiden Tropfen schon verdammt nahe beieinander sind. Doch danach wird es nicht leichter. Viele Paare sind sich erstaunlich ähnlich, auch wenn ein Blick auf das Etikett vielleicht größere Unterschiede nahegelegt hätte. Eine Scheurebe sollte man doch deutlich von einem Sauvignon Blanc unterscheiden können, denke ich, bis ich beides nebeneinander im Glas habe. So kann man sich täuschen.
Während wir im Blindflug Paare vergleichen, erzählt Torsten, was den Wein so spannend macht. Der Blogger und Weinliebhaber kennt sich wirklich aus und er teilt seine Freude mit uns. Zurecht ist er auf sein Mannwerk stolz, die Riesling Spätlese "Alte Reben", die er höchstpersönlich aus dem Weinberg geholt und auf dem eigenen Rücken in den Keller getragen hat. Sowas kann man nicht kaufen, aber die Idee und die Leidenschaft kann man durchaus schmecken.
Torsten weist darauf hin, dass die Ähnlichkeit der Paare auch mit der Qualität des Weins zu tun hat. Wir trinken hier auf richtig hohem Niveau und der Stoff steigert sich sogar über acht Runden hinweg.
Je tiefer wir in die Materie eindringen, desto hungriger verspeise ich die Leckereien, die vor mir aufgetischt werden. Das dunkleRinderWildschweinragout schmeckt mir dabei am besten. Zum Schluss fließt eine bernsteinfarbene Riesling Auslese vom Mittelrhein ins Glas, wieder ohne Konkurrenz, wie schon der Sekt zu Beginn. Insgesamt untersuchen wir gewissenhaft 18 verschiedene Weine von zwölf Rebsorten, aus zehn deutschen Weinbau Regionen und fünf Jahrgängen. - Puh!
Während der Abend blitzartig vergeht, sitzen wir einige Stunden zusammen. Am Ende bleibt bei mir ehrliches Erstaunen und helle Begeisterung. Ich versuche die Aromen irgendwo zu speichern und weiß doch, dass dies nur durch ständiges Wiederholen möglich ist.
Für Deutschen Wein hätte bei mir persönlich niemand werben müssen. Auch wenn ich länger nachdenke, fallen mir nur wenige Errungenschaften aus meinem Heimatland ein, die mich in ähnlicher Weise überzeugen. Obwohl ich ganz sicher auf eine längere Geschichte zurückblicken kann, die mich mit deutschem Wein verbindet, habe ich noch einmal ein neues Bild gewonnen. Die ebenso liebevoll wie kenntnisreich arrangierte Weinprobe und die angenehme Atmosphäre im Marien Eck haben richtig großen Spaß gemacht. - Vielen herzlichen Dank!
Nach einem feinen Sekt aus Württemberg, der nicht nur nach der traditionellen Methode, sondern auch aus typischen Champagner Reben hergestellt wird, wurde es spannend. Die Idee dabei: zwei Gläser begleiten den ambitionierten Trinker durch den gesamten Abend. Immer wieder heißt es Paare vergleichen, ohne aufs Etikett zu sehen. Marco schenkt mit verhüllten Flaschen aus. Dazu gibt es Informationen von Torsten. Seine Hinweise erleichtern das Schmecken und führen früher oder später auf die richtige Spur.
Wir fangen mit Grauburgunder und Weißburgunder aus der Pfalz an und ich denke noch, dass die beiden Tropfen schon verdammt nahe beieinander sind. Doch danach wird es nicht leichter. Viele Paare sind sich erstaunlich ähnlich, auch wenn ein Blick auf das Etikett vielleicht größere Unterschiede nahegelegt hätte. Eine Scheurebe sollte man doch deutlich von einem Sauvignon Blanc unterscheiden können, denke ich, bis ich beides nebeneinander im Glas habe. So kann man sich täuschen.
Während wir im Blindflug Paare vergleichen, erzählt Torsten, was den Wein so spannend macht. Der Blogger und Weinliebhaber kennt sich wirklich aus und er teilt seine Freude mit uns. Zurecht ist er auf sein Mannwerk stolz, die Riesling Spätlese "Alte Reben", die er höchstpersönlich aus dem Weinberg geholt und auf dem eigenen Rücken in den Keller getragen hat. Sowas kann man nicht kaufen, aber die Idee und die Leidenschaft kann man durchaus schmecken.
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Morgens hingen sie noch an der Mosel rum. Abends liegen sie in Ehrenfeld auf dem Tisch. |
Torsten weist darauf hin, dass die Ähnlichkeit der Paare auch mit der Qualität des Weins zu tun hat. Wir trinken hier auf richtig hohem Niveau und der Stoff steigert sich sogar über acht Runden hinweg.
Je tiefer wir in die Materie eindringen, desto hungriger verspeise ich die Leckereien, die vor mir aufgetischt werden. Das dunkle
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Zur stattlichen Anzahl von Weinen gibt es vernünftigerweise etwas Gutes zu Essen. |
Während der Abend blitzartig vergeht, sitzen wir einige Stunden zusammen. Am Ende bleibt bei mir ehrliches Erstaunen und helle Begeisterung. Ich versuche die Aromen irgendwo zu speichern und weiß doch, dass dies nur durch ständiges Wiederholen möglich ist.
Für Deutschen Wein hätte bei mir persönlich niemand werben müssen. Auch wenn ich länger nachdenke, fallen mir nur wenige Errungenschaften aus meinem Heimatland ein, die mich in ähnlicher Weise überzeugen. Obwohl ich ganz sicher auf eine längere Geschichte zurückblicken kann, die mich mit deutschem Wein verbindet, habe ich noch einmal ein neues Bild gewonnen. Die ebenso liebevoll wie kenntnisreich arrangierte Weinprobe und die angenehme Atmosphäre im Marien Eck haben richtig großen Spaß gemacht. - Vielen herzlichen Dank!
Sonntag, 16. Oktober 2011
Kürbismöpse
1 kleinen Hokkaidokürbis (ca. 500 g) putzen, harte und unschöne Stellen wegschneiden, Kerngehäuse leeren und das Fleisch in Spalten oder Stücke schneiden. Die Stücke in einer beschichteten Pfanne mit Olivenöl und Salz langsam braten, bis sie weich sind.
Salzwasser in einem großen Topf zum Sieden bringen.
Das Kürbisfleisch abkühlen lassen und danach pürieren. Es sollte etwa 400 g Püree herauskommen. Das Püree mit der gleichen Menge Instant Mehl und zwei Eiern vermengen, mit Salz würzen.
Den zähen Teig mit zwei Teelöffeln zu kleinen Klösschen abstechen und in das siedende Wasser gleiten lassen. Die Klösschen sollten gar sein, sobald sie an die Obefläche steigen. Man kann sie aber ruhig danach noch eine Minute ziehen lassen.
Mit einem Schaumlöffel die Kürbismöpschen rausfischen und in kaltes Wasser gleiten lassen. Wenn der ganze Teig verbraucht ist, alles abgießen und abgedeckt aufbewahren.
Zum Anrichten die Kürbismöpse bei niedriger Hitze in Butter mit etwas Salz anbraten und mit geriebenem Parmesan servieren. Dazu passt sehr gut Sahnewirsing, den ich in diesem Fall mit einem Rest Tomatensauce gemischt habe.
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