Freitag, 31. Dezember 2010

Auf geht's!

Prosit! Ich wünsche allen Bloggern, Lesern, Köchen und Essern ein tolles neues Jahr! Das alte war gar nicht so schlecht, muss ich sagen. Das liegt unter anderem daran, dass ich Euch kennen gelernt habe, hier im Netz und teilweise auch persönlich.

Möge 2011 ein mindestens ebenso gutes Jahr werden! Hoffentlich sehe ich viele von Euch im neuen Jahr wieder und hoffentlich lerne ich den Rest auch noch kennen.

Wenn ich mein Glas erhebe, dann denke ich an Euch.

Freitag, 24. Dezember 2010

Frohes Fest!

Jetzt kommt alles zur Ruhe, denke ich. Ob man nun Weihnachten feiert oder einfach ein paar Tage ausspannt. Endlich Zeit für Familie und Freunde, gemütlich um den Tisch zu sitzen, zu reden und zu lachen.

Ich wünsche allen Lesern schöne Feiertage, große Geschenke und gut gefüllte Teller!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Pasta #36 - Berghunger



So viel Schnee verursacht ganz große Sehnsucht nach Bergwelt. Bei mir ist das jedenfalls so. Und diese Neigung Richtung Süden äußert sich vor allem in sehr großem Appetit auf alpine Kost. Daher kucken wir uns das Mittagessen schon wieder bei den Völkern jenseits des Bodensees ab.

Robert nennt es Ghackets mit Hörnli. Mir ist erst durch den Vergleich der Fotos aufgefallen, dass ich gar keine Pasta in eidgenössicher Form auf dem Teller hatte. Hörnli bekommt man in einfachen Gaststätten und Bergrestaurants oft als Beilage. Dort habe ich sie oft gegessen. Trotzdem wären die kleinen Pipe Rigate von Barilla bei mir fast als amtliche schweizer Hörnchennudeln durchgegangen. Na ja, wir müssen es den Schweizern ja nicht verraten.

Das Ragú besteht im Wesentlichen aus 250 g Rinderhack und drei Zwiebeln. Erst das Fleisch anbraten, dann die gewürfelten Zwiebeln hinzufügen, salzen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Wenn alles eine schöne Farbe hat, dann füge ich einen Esslöffel Tomatenmark hinzu und lasse es in der Pfanne karamellisieren. Ablöschen mit Kalbsfond und Rotwein, würzen mit Rosmarin, Thymian und einem winzigen Hauch Oregano. Alles schön kochen lassen, mit Butter binden und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Je nach Hunger, ergibt das etwa zwei bis vier Portionen.

Aus der Schweiz kenne ich es so, dass dazu ein würzig riechender Käse gereicht wird. Angesichts der hiesigen Versorgungslage, bedingt durch Verbannung der LKW von nordrhein-westfälischen Autobahnen, kann man sich soche Details nicht aussuchen. Zu meinem Glück befand sich im Kühlschrank noch Parmesan.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Das Mockturtlebrot


Keine Panik, in diesem Brot ist gar keine Schildkröte drin! - Puh! Ähnlich wie bei der berühmten (?) Mockturtlesuppe, ist das gepanzerte Lebewesen hier nur täuschend echt nachgeahmt. Weil Schildkrötensuppe früher als begehrenswerte Delikatesse galt, kamen Engländer auf die Idee, eine solche Spezialität ganz ohne Einsatz von Schildkröten nachzubauen und erfanden so die Mock Turtle Soup. Die Welt staunt noch heute darüber, was einem alles gelingen kann, wenn man sich nur ein paar Gedanken macht. Die Niedersachsen übernahmen die raffinierte Köstlichkeit als landestypische Spezialität, weil das Haus Hannover sowieso gerade die britische Krone geerbt hatte. Lady Curzon ist sicherlich vor Neid ganz blass geworden.

Das Schildkrötenbrot entstand nach dem Rezept von Zorras Country Bread, nachdem der erste Versuch leider ein bisschen flach ausfiel, weil die Bäckerin sich mal wieder nicht ans Rezept gehalten hat. Unmittelbar darauf schlüpfte die Schildköte aus ihrem Brotkörbchen, streng nach Rezept. Schmeckt übrigens sehr gut, wenn auch nur sehr wenig bis fast gar nicht nach Schildkröte.

Sollten jetzt irgendwelche Hannoveraner dynastische oder territoriale Ansprüche stellen, um an das Rezept zu kommen, dann mögen sie sich bitte an Zorra halten. Hier ist nichts zu holen!

Freitag, 17. Dezember 2010

Plätzchen?



Nehmt bitte Platz und greift zu. Hier sind ein paar Plätzchen für Euch. Wenn ich schon nicht zum Kochen komme, dann muss ich doch wenigstens was Süßes anbieten. Das heißt, gekocht habe ich natürlich schon etwas, denn sonst bekäme ich ja nichts zu Essen. Aber irgendwie reichte die Zeit dann nicht mehr zum Bloggen. Hübsch anrichten, ein helles Fleckchen mit Tageslicht suchen, Fotopappe aufbauen, Bilder nachbearbeiten... Das dauert alles viel zu lange!

Dann also Plätzchen. Bei den Rohlingen handelt es sich um das selbe Rezept wie bei meinen Dömchen. Die Hälften werden von Mandelnugat zusammengehalten und sind mit dunkler Schokolade verziert. Im Prinzip kommen sie damit ziemlich nahe an das Vorjahresmodell heran, nur dass hier keine Haselnüsse sondern Mandeln im Spiel sind.

Noch 'ne Tasse Tee dazu?

Dienstag, 14. Dezember 2010

Appenzeller Pfannenspätzle


Hier passt mal wieder alles zusammen, vom eisekalten Winterwetter über meinen unbändigen Appetit bis exakt zu meinen Vorräten. Ich hatte so eine Ahnung, dass die Mittagsmahlzeit in diese Richtung gehen könnte, als ich den Beitrag der Küchengeister las. Dort wurden todesmutig Spätzle vom Brett geschabt, was mir bekanntlich noch nie gelungen ist, obwohl ich es seit mindestens zwanzig Jahren immer wieder versuche. - Okay, irgendwann habe ich auch mit den Versuchen aufgehört, weil es einfach nicht funktionierte. 

Wenn der Appetit nach Spätzle verlangt, dann produziert die Küche ganz einfach Knöpfle, und zwar so, wie hier schon einmal beschrieben.Mit richtig gutem Appenzeller Surchoix (auch als "kräftig-würzig" im Handel) wird daraus ein deftiges Winteressen.

Dazu Zwiebeln würfeln und in Butter mit Olivenöl und etwas Salz hellbraun braten. Spätzle hinzufügen und schwenken. Knoblauch hacken und in die Pfanne geben. Bei niedriger Temperatur alles ein bisschen Farbe annehmen lassen. Mit Salz und Muskatnuss sowie schwarzem Pfeffer würzen. Geriebenen Käse darüber geben und langsam zerlaufen lassen.

Bei mir gab es dazu heute Mittag einen Salat aus roten Möhren, Apfel und roten Zwiebeln.


Montag, 13. Dezember 2010

Grüezi, Adventsgebäck!


Das meistgebackene Guetzli der Schweiz, ist nach einer Stadt in Norditalien benannt. Warum die Schweizer ihre kleinen Butterplätzchen als Mailänderli oder Mailänder Brötchen bezeichnen, haben sie jedoch vergessen. Wahrscheinlich ist der Grund dafür von Kanton zu Kanton verschieden.

Gute Butter gehört in jedem Fall hinein, ebenso wie die abgeriebene Schale einer Zitrone. Die Rezepte unterscheiden sich jedoch nur geringfügig. Daher habe ich die Versionen zweier vertrauenswürdiger Schweizer auf mich einwirken lassen und daraus einen Teig geknetet. Offenbar ist es wichtig, dass der Teig dick ausgerollt wird. Das unterscheidet die Mailänderli von vielen anderen Butterplätzchen.

Die erprobten Rezepte von Zorra / 1 x umrühren bitte und Robert / lamiacucina, bzw. Frau L., standen Pate für meine Mailänderli.
So klassisch wie das Gebäck selbst, ist in der Schweiz vermutlich auch die Verwendung dieses Rezeptes, bei Betty Bossi.
Weil das Gebäck auch in Süddeutschland nicht ganz unbekannt ist, gehören die Butterplätzle in der Cucina Casalinga ebenfalls zum Weihnachtserlebnis.

Freitag, 10. Dezember 2010

Platz da, hier wird gekocht!


Schon mal erlebt, dass man wegen des Kochens nicht zum Kochen kommt? Meine Küche wird zur Zeit von einer größeren Menge Hühnersuppe in Anspruch genommen. Der riesige Topf, der mir schon bei der Vorbereitung des Taufessens gute Dienste geleistet hat, darf jetzt noch mal ran. Drei ziemlich schwere Suppenhühner und jede Menge Grünzeug finden darin Platz. Ich weiß gar nicht, wieso ich diesen Topf bisher so selten benutzt habe, denn das Fassungsvermögen von 14 Litern ist nicht nur sehr praktisch. Der Geschmack der Suppe profitiert auch enorm davon.

Das Mittagessen durfte daher weder Zeit noch Platz in Anspruch nehmen. Schnell ein paar Nürnberger unter den Grill geschoben und dazu Topinambur-Kartoffelpüree, ebenfalls kurz gratiniert. Ich dachte, das sieht fürs Foto schöner aus. Sehr lecker zu den Würstchen: Estragon Senf aus dem fränkischen Paket. Wenn Evi nicht selbst darauf hingewiesen hätte, wäre mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, dass der Senf aus Österreich kommt. Passte aber trotzdem sehr gut zur fränkischen Wurst.

Montag, 6. Dezember 2010

Wintergrünzeug mit Mettwurst


Auf die Frage, wie Brokkoli eigentlich am besten schmeckt, hätte ich immer eine passende Antwort. Kurz und knackig gegart, würde ich wie aus der Pistole geschossen antworten. Dabei ist das nicht die ganze Wahrheit. Denn, obwohl kurzer und knackiger Brokkoli schon ziemlich nach meinem Geschmack ist, kann ich dem nicht mehr ganz grünen Gemüse nach längerer Garzeit durchaus etwas abgewinnen. Zu diesem Zweck lasse ich das gekochte Gemüse mit etwas Salz und Muskat bei niedriger Temperatur in etwas Butter schwitzen, mit aufgelegtem Deckel. Heute kamen auch noch Zwiebeln, etwas Olivenöl und Mettwurstscheiben dazu. Hinterher mischte ich alles mit gestampften Kartoffeln und etwas Butter sowie schwarzem Pfeffer zu Brokkoli untereinander. - Schnell, deftig und winterlich!

Sonntag, 5. Dezember 2010

Kinddäuf im eisekalten rheinischen Winter

So geht es mit diesem Blog nicht weiter, ich brauche Personal! Jedenfalls dann, wenn ich für neun Personen kochen möchte und gleichzeitig auch noch Taufpatin sein darf. Das alles hat mich wahnsinnig gefreut und einen riesigen Spaß gemacht, aber gleichzeitig kriege ich die Sache mit den Fotos einfach nicht hin.

Was gibt es zu Essen? Ich muss zugeben, das war mein erster Gedanke, als der Termin für die Taufe feststand. Muss man als Taufpatin irgendwas machen, was einen möglicherweise am Kochen hindert? - Nee, die Duties sind wirklich kaum der Rede wert. Am Tag der Taufe beschränkt sich alles auf nicht viel mehr als die reine Anwesenheit.

Trotzdem stand bei der Auswahl des Essens im Vordergrund, dass es möglichst gut vorzubereiten sein sollte. Außerdem sollte es etwas sein, was alle gerne mögen. Die anhaltende Eiseskälte führte dazu, dass relativ schnell eine kräftige Rindfleischsuppe auf dem Plan stand. Gekocht im 14-Liter Topf, mit lauter guten Sachen drin, stark konzentriert und hübsch mit Eiweiß geklärt. Zum Schluss der Prozedur kamen ungefähr sechs Liter Suppe heraus. Damit der Teller mit der klaren Brühe nicht so leer aussieht, habe ich etwas blanchiertes Suppengemüse hineingegeben, ganz klein geschnitten, wie Konfetti, ein paar Teddybärennudeln und Markbällchen. 


Danach folgte Tafelspitz mit Röstkartoffeln, Rote Betesalat, Selleriesalat, Feldsalat. Dazu Kernöl, Meerettichsauce und Remouladensauce. Alles ganz familiär, die Beilagen zum Selbernehmen in Schüsseln aufgetragen.


In weiser Voraussicht und in Absprache mit den anderen, hatte ich keinen Nachtisch vorbereitet. Immerhin war dem Abendessen eine Kaffeetafel mit Sahnekuchen vorausgegangen. Am Ende war ich die Einzige, die sich nach dem Essen noch ein Stück Erdbeersahne als Dessert nahm.

Später werde ich meinem Patenkind erzählen, dass es eine wunderschöne Tauffeier hatte.

Wie zu Ostermanns Zeiten eine schöne Taufe gefeiert wurde, kann in Köln jedes Kind mitsingen. Die Bläck Fööss haben es in einem amüsanten Filmchen dargestellt und nachgesungen. - Sehe ich mir immer wieder gene an!


Donnerstag, 2. Dezember 2010

Ablenkung

So sieht das also aus, wenn man nicht zum Bloggen kommt... Dabei kann ich gar nicht genau sagen, woran es liegen könnte, dass hier zur Zeit nix los ist. Wahrscheinlich kommen mehrere Dinge zusammen, wie so oft.

Ein Dauerabo beim Zahnarzt verleidet mir an manchen Tagen die Freude am Essen. Auch, wenn der Doc meint, er hätte extra "das Zeuch für Gourmets" als provisorische Füllung verwendet.

An anderen Tagen ist viel zu tun, ich bin unterwegs oder komme erst zum Kochen, wenn ich schon so hungrig bin, dass für Fotos keine Zeit bleibt. - Schneeschaufeln macht übrigens sehr hungrig. Sport bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sowieso. Außerdem ist das Dauerproblem mit dem schwindenen Licht nicht wirklich gelöst.

Das alles sind nur ein paar von den vielen Dingen, die mich zur Zeit vom Bloggen ablenken. Bei jedem Essen denke ich, dass das ruhig mal einer im Internet zeigen könnte. Wenn nur jemand die Fotos machen und den Text dazu schreiben würde.

Heute abend gab es übrigens Schnittlauch-Kartoffelpüree mit Bratwurstbällchen, Zwiebeln, Tomaten und glatter Petersilie. War dringend notwendig.

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