Sonntag, 29. August 2010

Schmeichelndes Steak mit Feierabend-Pflaumensauce


Es gibt Dinge, die funktionieren ganz und gar zuverlässig. Den ganzen Tag nix Richtiges gegessen, und dann am Nachmittag eine schwierige Aufgabe bewältigt? - Da braucht man einen Seelenschmeichler, der absolut sicher seinen Dienst verrichtet. Mit Rinderfilet kann man kaum etwas falsch machen. Mit Rotwein eigentlich auch nicht.

Deutlich eher rot als rosa gebraten, ruhte das Steak bis zu seiner weiteren Verwendung bei 100° C im Ofen. Schließlich fand das edle Stück seine Bestimmung auf einer dunkelbraunen Sauce. Ihr wisst schon, was ich meine. Ein paar Schalottenwürfelchen in Olivenöl angeschwitzt, eine Spur Tomatenmark karamellisiert, Kalbsfond und Rotwein angegossen, Salz und Butter dazu. Zum Schluss noch ein paar Pflaumenschnipsel in der Sauce mitgaren lassen. Das dauert nur wenige Sekunden.

Dazu gibt es Streichholzkartoffeln, in Erdnussöl frittiert, sowie Selleriemus, das zur besseren Geschmeidigkeit einen kleinen Anteil Kartoffeln enthält, und ein paar Knoblauchchips.

Alles aufessen, und die Welt ist wieder schön. 

Außerdem weiß man dann wieder, warum man den Kalbsfond gekocht hat.

Samstag, 28. August 2010

Ohne Claus nix los


Also, beim Zwiebeln schneiden wäre ich wahrscheinlich nicht rausgeflogen, denn mit scharfen Messern bin ich ziemlich gut. Ich fürchte nur, dass ich gar nicht erst bis zu den Zwiebeln gekommen wäre. Hübsch Anrichten ist nämlich viel eher meine Schwäche. Damit habe ich es nicht so.

Daher sag ich mal, Respekt! Claus, auch wenn wir gar nicht wissen können, ob Du wirklich bei dieser Sendung mitgemacht hast, glauben wir Dir alles. Sie haben Dich wohl rausgeschnitten, damit Du diesen Moderatorendarstellern nicht die Show stiehlst.

Was war das nur? Mit künstlichen Pausen die Spannung hervorquälen? Moderatorenschule von Marco Schreyl besucht? Mir fallen wirklich nur noch viel schlimmere Vergleiche ein. Deswegen dies nur als Andeutung.

Fazit: Ohne Claus kein Meisterkoch! - Wie gestern Abend schon angekündigt, habe ich nebenbei ein Fischlein zubereitet. Das ging ganz leicht, eine kleine Dorade bei 180° C im Ofen. Dazu mein Lieblingsfenchelgemüse und ein paar öffentlichkeitsscheue Ofenkartoffeln. Hübsch isses nicht, aber dafür zieht auch hier keiner so 'ne Show ab, mit Rumschreien und so.

Freitag, 27. August 2010

Apfel-Pflaumenstreusel


Was für ein Tag! Obwohl keine Zeit zum Kochen war, habe ich es immerhin geschafft, frischen Fisch zu kaufen und zwischendurch einen Apfel-Pflaumenstreusel zu backen. - Wann nur?

Wahrscheinlich macht sich dieser Kuchen auch wieder von ganz allein. Hefeteig geht ja gut, bei diesem Wetter. Aber die Küche sieht aus wie ein Schlachtfeld...

Dann werde ich also nachher schön die große Claus-Show kucken, nebenbei mein Fischlein braten und hinterher aufräumen.

Apfel-Pflaumenstreusel

Backofen auf 200°C vorheizen.
Hefeteig herstellen aus:
500 g Mehl, Type 550
100 g Butter
1/2 Würfel Hefe
1/4 l Milch
1 Tl. Talz
3 El. Zucker


Den Teig aufgehen lassen und dann mit so viel Mehl verkneten, dass er griffig wird und nicht mehr klebt. Ausrollen und auf ein Blech oder in eine Form geben. Nochmals gehen lassen.
In dieser Zeit Äpfel und Pflaumen putzen und in Spalten schneiden. Den Teig damit belegen.
Streusel bereiten aus: 150 g Süßrahmbutter, 300 g Mehl (Type 405), 150 g Zucker (teilweise gemischt mit Vanille), einem Hauch Zimt. Die Streusel über das Obst geben. Zusätzlich habe ich noch ein bisschen braune Cassonade obendrauf gestreut.
Den Kuchen etwa 20 bis 25 Minuten backen.

Dienstag, 24. August 2010

Lieblingsgemüse und Knoblauch, hochdosiert


Das ist ein Lieblingsessen aus Studententagen: Fenchelgemüse mit Kartoffelgratin. Ganz einfach, kein Schnickschnack. Fenchel schmeckt auf diese Art sowieso am allerbesten, finde ich. Vielleicht mal davon abgesehen, dass Fenchel auch roh ziemlich klasse schmeckt. Als warmes Gemüse mache ich ich es jedenfalls so: Pro Person eine Staude Fenchel putzen, halbieren und dann in Scheiben schneiden. Das Grün beiseite stellen. Das geschnittene Gemüse mit Olivenöl und Salz sehr heiß anbraten. Der Fenchel soll stellenweise etwas Farbe annehmen, gleichzeitig aber knackig bleiben. Das klappt nicht immer, ist aber das Ziel bei der Sache. Zum angebratenen Gemüse reichlich geschnittenen oder gehackten Knoblauch hinzufügen. Zwei Tomaten würfeln und in der heißen Pfanne schmelzen lassen.

Dazu gibt es Kartoffelgratin aus Kartoffeln. Weil sie so blutjung sind, werden sie mit der Schale verarbeitet. In der Mensa gab es das damals auch immer. Für den Knoblauch gibt es bei diesem Gericht keine Höchstmenge, obwohl ich noch nie versucht habe, mehr Knoblauch als Kartoffeln zu verwenden. Das Gratin wird mit Pfeffer, Salz und Muskat gewürzt und mit einer Mischung aus Milch und Sahne übergossen. Es braucht ungefähr eine Stunde bei 180° im Backofen.

Fenchelgemüse mit Kartoffelgratin servieren. Fenchelgrün darüber streuen.

Edit: Haha! "Kartoffelgratin aus Kartoffeln"... - jetzt erst gesehen! 

Samstag, 21. August 2010

Traumhaftes Eis, schon wieder...


Ja, ja, ich weiß... Ich finde meine Eiscremes alle immer so gut. Vielleicht bin ich auch nicht sehr kritisch. Aber, das hier ist wirklich... Hey, kennt Ihr Praliné? Damit ist nicht das Konfekt gemeint, sondern eine Grundzutat vieler französischer Süßspeisen. Im Grunde handelt es sich um pulverisierten Haselnusskrokant. Wenn man etwas ähnliches aus Mandeln herstellt, heißt es im Französischen wohl Pralin, wenn ich Wiki da richtig verstehe. Aurélie nennt ihr Krokantpulver mit Mandeln und Haselnüssen ebenfalls Pralin.

Obwohl es eigentlich nicht ungewöhnlich ist, Eiscreme mit Praliné zu verfeinern, war es eine Sendung von Jamie Oliver, die mir mit dieser Mischung im Gedächtnis geblieben ist. Er macht es ein bisschen anders als ich, aber wahrscheinlich konnte er sich damals noch keine Eismaschine leisten.

Eiscreme Vanille-Praliné
Einige Stunden im Voraus oder am Vorabend einen Haselnusskrokant herstellen.Dazu ein kleines Backblech oder eine flache Form mit Öl einfetten.
200 g Haselnüsse kurz in einer beschichteten Pfanne rösten. 200 g Zucker mit drei Esslöffeln Wasser zum Kochen bringen. Haselnüsse hineingeben und gut rühren, bis der Zucker braun wird. Die ganze Zeit darauf achten, dass der Zucker nicht anbrennt. Gut aufpassen, dass der Zucker nicht spritzt und keinesfalls von dem heißen Zucker kosten. - Das Zuckerzeug wird gefährlich heiß!
Sobald der Zucker hellbraun ist, alles in das vorbereitete Blech gießen. Nach einer Weile mal versuchen, ob sich der Krokant lösen lässt. Danach zum vollständigen Auskühlen auf Silikon (Arbeitsmatte oder Backform) legen.


Den völlig erkalteten Krokant in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Stößel oder einem Topfboden zerstoßen. Danach wird dann auch der Blender mit dem Krokant fertig. Darin alles zu feinem Pulver verarbeiten.


Eiscreme
Über einem großen Topf ein Wasserbad vorbereiten: Wasser zum Sieden bringen und ein Sieb einhängen.
In einem anderen Topf 300 ml Sahne mit 200 ml Milch und 1 Tl. Vanilleessenz zum Kochen bringen.
1 Ei mit 75 g Zucker kräftig aufschlagen, bis die Masse weiß wird. Die heiße Sahnemilch langsam in die Masse hineinschlagen. Danach alles auf dem Wasserbad aufschlagen, bis die Masse dicklich wird. (Bei mir erreicht sie dann 80° C)
Die Eismasse nun auf Zimmertemperatur herunterkühlen, zum Beispiel in einem kalten Wasserbad. Danach in den Tiefkühler geben und richtig kalt werden lassen. Das dauert etwa eine halbe Stunde. Danach kann die Flüssigkeit in die Eismaschine.

Das fertige Eis mit Praliné mischen. Wie viel man davon verwenden möchte, ist sicherlich Geschmackssache. Hier reichte ungefähr die Hälfte. Die fertige Mischung gebe ich kurz zum Nachfrosten in den Tiefkühler.

Donnerstag, 19. August 2010

Pasta #29 - Schnelle Noodle mit schneller Sauce


Momofuku ist überall. Der Name rauscht durch die Blogs. - Was ist Momofuku? Eigentlich hätte es bei mir instinktiv klingeln müssen, denn ich blicke in meiner Vergangenheit auf eine Phase als Cup Noodle Junkie zurück. Momofuku Ando war der Erfinder der Instant Nudeln, ein großer Mann also. Ihm zu Ehren nahm Elvis Costello das Momofuku-Album auf. Man sagt, er brauchte dazu nicht viel länger, als zum Zubereiten der schnellen Nudeln.

Der Amerikaner David Chang benannte seine Restaurants nach Momofuku und setzte sich selbst damit schließlich ein Denkmal. Seine Arbeit gilt als richtungsweisend für die moderne amerikanische Küche. Als ich vor einiger Zeit sein Gespräch mit Anthony Bourdain bein No Reservations sah, dachte ich nur, wa-hau! - das möchte ich essen und nie mehr damit aufhören... Sehr symphathisch und witzig fand ich auch das Bekenntnis zu Fast Food, angesichts der ganzen frischen Köstlichkeiten.

Als David Chang sein Kochbuch veröffentlichte, wurden die Rezepte in die Blogs gespült. Überzeugendere Werbung kann es kaum geben. Im deutschsprachigen Raum hält sich der Kult noch in Grenzen, da das Buch (noch?) nicht in der Übersetzung vorliegt. Petra hat im Februar 2010 das "Projekt Momofuku" bei Chili und Ciabatta veröffentlicht.


Bei mir gab es in den vergangenen Tagen zwei Mal Momofuku. Das Scallion Oil war zwar optisch ein Knaller, sagte mir aber durch den intensiven Geschmack nicht sonderlich zu. Vielleicht gebe ich ihm später noch eine zweite Chance. Es handelt sich dabei um ein Bund Frühlingszwiebeln, das mit neutralem Öl gemixt wird.

Heute Mittag dann die Ginger Scallion Sauce, die ich künftig öfter essen werde, weil sie so gut schmeckt. Ich habe sie so gemacht:

2 1/2 Tassen fein geschnittener Frühlingszwiebeln
1/2 Tasse fein geriebener Ingwer
1/4 Tasse neutrales Pflanzenöl (Maiskeim)
2 Tl. japanische Sojasoße
2 Tl. Sherryessig
1/2 Tl Salz

Alle Zutaten miteinander verrühren und die Sauce kurz ziehen lassen. Instant Nudeln nach Packungsvorschrift zubereiten. Hackfleisch vom Schwein einer beschichteten Pfanne ohne Fett mit etwas Salz anbraten. Fleisch, Nudeln und ein paar Löffelchen von der Sauce mischen. - Wunderbar!


Als Nachtisch wäre ein glücklicher Pfirsich (= Momofuku) passend gewesen, aber es wurde dann nur eine ziemlich fröhliche Nektarine, mit einem kleinen Schweizer und etwas braunem Zucker.

Dienstag, 17. August 2010

Bald kommen die tollen Saucen!


Das war heute so eine Art Generalprobe. Vielleicht kann man es auch Ouvertüre oder Eröffnungsveranstaltung nennen. Großes Trara vor dem eigentlichen Hauptakt also. Für das Wochenende steht Kalbsfond auf dem Programm. Knochen und Fleisch habe ich in der Bauernhofmetzgerei vorbestellt. - Kaum ist sowas angedacht, hat man den köstlichen Geschmack der Saucen, die man aus dem edlen Saft gewinnen wird, schon auf der Zunge.

Nun traf es sich also nicht nur, dass ich nicht abwarten konnte, sondern es kam auch noch ein Sonderangebot für Kalbshaxenscheiben dazwischen. Die machen sich quasi von selbst, dachte ich, und nahm sie mit. Gestern abend durften sie schmoren, mit Zwiebeln, Schalotten, Knoblauch, Möhren, Sellerie, Lauch, Tomaten und Weißwein. Als Gewürze habe ich Oregano, Thymian, Rosmarin, Wacholder, Lorbeer, Pfeffer und Nelke verwendet, alles sehr sparsam. Heute Morgen habe ich dann den Fond durch ein Sieb gelassen und ihn später, zum Mittagessen noch einmal schön aufgekocht, ein bisschen reduziert und mit guter Sauerrahmbutter aufmontiert. Reichlich Butter! Diese Aktion mit der Butter ist immer wie ein kleines Wunder, denn ich vermute, dass man absolut alles irgendwie schmackhaft machen kann, wenn man leckere Butter unterrührt. 

Daneben ist da noch das Wunder mit dem Kalbfleisch, das immer wieder einen erstaunlichen Saucenextrakt abgibt, der mit nichts zu vergleichen ist. Nur ein bisschen kochen lassen, dann zieht die Saucenbasis schon geleeartige Fäden. - Einfach köstlich!

Das Fleisch ist bei dieser Nummer nicht gerade der Hauptdarsteller, auch wenn es butterzart und sehr schmackhaft ist. Es wird in der Superstar-Sauce erwärmt und dann mit cremiger Polenta und grünen Bohnen in Butter und Knoblauch serviert. Für Dienstagmittag fand ich das gar nicht schlecht. Als Appetizer für die Fondkocherei sehr passend. Mehr zum Thema Fonds findet man aktuell übrigens bei Arthurs Tochter.

Montag, 16. August 2010

Besuch bei den Nachbarn


Auf den Bildern, von oben nach unten: 
Smoothie mit Kater, Supermarkt in Eupen, 
Butter, Butterbrot mit Kwatta (Schokopaste), 
Petit Suisse, Käse,  

Belgien verspricht immer eine Menge Spaß. Immerhin gelten die Belgier als Erfinder der Fritten, was sie in meinen Augen zu kulinarischen Genies macht. Wer mich kennt, weiß, dass ich jedem Belgier grundsätzlich so begegne, als wäre er höchstpersönlich für dieses Geschenk an die Menschheit verantwortlich. Mit anderen Worten: Ich pflege ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn.

Natürlich besteht diese Freundschaft nicht nur aus Fritten. Man darf nicht vergessen, dass die Belgier unter ihren zirka 600 Bieren auch einige höchst angenehme Sorten haben. In der Regel passen diese aber immer sehr gut zu Fritten und zu belgischem Käse. Woran es liegt, dass belgischer Käse so viel unbekannter ist als das belgische Bier, ist mir ein Rätsel, denn in den Kneipen wird gerne beides zusammen serviert.

Dabei muss der Käse gar nicht unbedingt aus Belgien stammen, um zu einem echt belgischen Erlebnis zu werden. Eine Spezialität, für die ich fast noch mehr Bewunderung hege als für die Fritten, das sind Käsekroketten, die meist aus Emmentaler und Gruyere, manchmal auch Parmesan, gemacht werden. Ein brillianter Schöpfergeist, von dem ich denke, dass er ein Belgier war, hat in dieser Spezialität die Vorzüge von Fritten und Käse vereint. - Genialer geht es doch nicht, oder?

Glücklicherweise ist dieses Spaßland nur eine Autostunde entfernt und ein kleiner Ausflug ist jederzeit machbar. Trotzdem war ich lange Zeit nicht dort, und ziemlich froh, als ich am Samstag endlich wieder die Gelegenheit zu einem kleinen Abstecher nach Eupen hatte. Zwei Supermärkte (Delhaize und Carrefour) unterzog ich einer gründlichen Plünderung, um mich endlich wieder mit dem Nötigsten einzudecken: Schokolade, Bier, Kekse, Käse, Krabben, Brot, ...  was man halt so braucht.



Passend dazu eine Lütticher Spezialität am Montagmittag: Lütticher Salat. Die Anregung kam von hier.

Für 4 bis 5 Personen empfiehlt das Rezept 500 g grüne Bohnen und 500 g Kartoffeln. Für gute Esser oder ohne weitere Beilagen dürfte man aber auch gut das Doppelte nehmen, denke ich.

Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen und Bohnen in Salzwasser gar kochen. Die Kartoffeln pellen und in Scheiben schneiden, mit den Bohnen mischen und beides abgedeckt beiseite stellen.

Etwa 400 g durchwachsenen Speck in Butter und Öl knusprig braten. Zum Schluss zwei Zwiebeln fein hacken und in dem Fett glasig dünsten. -  Anders als das Original habe ich darauf verzichtet und die Zwiebeln hinterher roh unter den Salat gemengt.
Pro Person einen Esslöffel Essig zu dem Speck geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die Kartoffeln und Bohnen geben. nach Bedarf weiteren Essig und Öl hinzufügen, bis der Salat genug Marinade hat.

Zum Schluss fein gehackte Petersilie dazu geben und den Salat kurz durchziehen lassen.

Dienstag, 10. August 2010

Mehr Schokolade geht nicht rein


Falls es bei Schokolade sowas wie eine Überdosis geben sollte, dann sind wir heute ganz nahe daran. Mehr Schokolade geht einfach nicht in ein unschuldiges Plätzchen hinein. Das Rezept hat bereits eine beachtliche Tour durch die Blogs hinter sich gebracht, was eindeutig für die Qualität spricht.

Die letzten Stationen sind bei Mila von Seelenwerk nachzulesen, von wo das Rezept schließlich hierher kam. Ursprünglich stammt es von der entzückenden Nigella Lawson, die diese Cookies auf ihre zuckersüße Art bei Youtube präsentiert. Mitschreiben muss natürlich niemand. Dafür gibt es alles nochmal hier im Original.

Bei pastasciutta wird die deutsche Version ganz leicht angepasst. Sowas wie "soft light brown sugar" gibt es nämlich nicht im Supermarkt um die Ecke zu kaufen. Durch einen Teil Melasse enthält dieser Zucker etwas Feuchtigkeit. Daher habe ich gleich einen Teil der gesamten Zuckermenge durch Melasse (Zuckerrübensirup, Rübenkraut) ersetzt.

Ein anderes Problem sind die Chocolate Chips oder Chocolate Morsels. Offenbar können englische und amerikanische Hausfrauen da auf  ganz gute Qualität und Auswahl zurückgreifen. Bei uns sieht das ein bisschen anders aus. Wenn man also etwas Vernünftiges mit ordentlich Schokopower haben möchte, muss man sich mit einem schweren Messer an die Schokolade ranmachen und seine Schokosplitter selber hacken. Wenn Schokostückchen mit höherem Zuckeranteil verwendet werden, dann kann die Menge an zusätzlichem Zucker auch reduziert werden.

Statt, wie in England üblich, mit Natron und Weinstein herumzumischen, habe ich gleich fertiges Backpulver verwendet.



Totally Chocolate Chocolate Chip Cookies

125 g dunkle Schokolade
125 g weiche Butter
125 g Zucker (75 g Haushaltszucker und 50 g Zuckerrübensirup)
150 g Mehl
30 g Kakao
1 Tl. Backpulver
1/2 Tl Salz
Vanilleextrakt
1 Ei, kalt aus dem Kühlschrank
350 g Schokoladensplitter

Backofen auf 170° C vorheizen.
Butter mit Zucker schaumig schlagen. Salz und Vanilleessenz hinzufügen.
Dunkle Schokolade über einem Wasserbad schmelzen. Die flüssige Schokolade danach kurz abkühlen lassen.
Mehl mit Backpulver und Kakao mischen.
Ein Ei in den Teig rühren.
Mehlmischung in den Teig rühren.
Zuletzt die Schokoladensplitter unterziehen.
Mit einem Eisportionierer sechs Portionen auf ein Blech mit Backpapier setzen. Der Teig sollte für sechs weitere Cookies reichen. Bei mir kamen sogar insgesamt 15 Cookies raus, aber es sind ja auch nicht alle Eisportionierer gleich groß. Nigella schlägt vor, dass man die Hälfte der Teigrohlinge einfrieren soll, was mir eine gute Idee zu sein scheint. Zu diesem Zweck würde ich die Teigklopse aus dem Portionierer jedoch flachdrücken, damit sie sich besser backen lassen.
Die Cookies brauchen im Ofen 18 Minuten und sollten danach einige Minuten abkühlen, bevor sie vom Backpapier gelöst werden.

Intensiv schokoladig, dank 80% Kakaoanteil in der Schokolade, und gleichzeitig ganz zart und locker. Diese Cookies sind eine Wucht!

Sonntag, 8. August 2010

Joeys Leibgericht


Kennt Ihr Friends? Früher war ich ein großer Fan der Serie. Mit ein paar Jahren Abstand, kann ich sie mir sogar jetzt wieder auf Comedy Central ansehen und mich ganz gut dabei amüsieren. Die Hauptfiguren sind so konstruiert, dass man sich immer mal mit dem einen oder mit dem anderen identifizieren kann. So ist mir die hübsche und romantische Rachel natürlich weitaus näher als die verrückte und esoterische Phoebe. Andererseits steht Monica dauernd in der Küche und kocht für die ganze Bande. Beim Essen liege ich dann aber doch eher mit Joey auf einer Wellenlänge. Der sympathische Italo-Amerikaner mag praktisch alles Essbare, hat immer Hunger und liebt Süßes. Sein absolutes Lieblingsgericht: zwei Pizzas. - Ja, das ist meine Geschmacksrichtung, damit kann ich was anfangen!

Heute Mittag habe ich mir das Joey's Special gegönnt. Stilecht wäre wahrscheinlich ein New Yorker Pizzadienst gewesen, aber da war die Anfahrt zu teuer. Deswegen musste ich mich selber in die Küche stellen. Ein einfacher Hefeteig aus 500 g Mehl (Type 550), 300 ml Wasser, 1 Tl. Salz, 1 El. Olivenöl und 10 g Hefe musste zweimal gehen, bevor ich ihn ganz dünn ausgerollt habe. Darauf kam eine ebenso einfache Tomatensoße mit Zwiebeln, Chili und viel Knoblauch, ganz dünn verteilt. Der eigentliche Belag bestand aus gekochtem Schinken, Mozzarella und etwas Oregano. Nach dem Backen träufele ich immer etwas Olivenöl über die Pizza.

Dass die Pizza dünn genug ist, zeigt sich daran, dass es locker zu schaffen ist, zwei Stück davon zu essen. Joey würde vermutlich ein paar Stücke mehr schaffen. Aber dafür ist er ja auch im Fernsehen, und ich nicht.

Samstag, 7. August 2010

Pasta #28 - Bohnensaison!


Gibt es eigentlich ein Gemüse, das nicht mit Pasta geht? - Nee, oder? Die Saison für Grüne Bohnen hat begonnen. Wie bei jedem Gemüse, das gerade reif ist, bin ich mal wieder der Überzeugung, dass es sich um mein Lieblingsgemüse handelt.

Grüne-Bohnen-Pasta
Pasta kochen und während dessen Bohnen putzen und gar kochen. Dann die Bohnen abschrecken und beiseite stellen. Speck fein würfeln und in einem Topf anbraten. Butter und richtig viel Knoblauch hinzufügen, Bohnen und klein gewürfelte Tomaten in den Topf geben. Alles zusammen nochmal kurz heiß werden lassen und mit Salz sowie Bohnenkraut (Sarriette) abschmecken. Mit der Pasta mischen und mit reichlich schwarzem Pfeffer servieren. Parmesan kann, muss aber nicht dazu. - Ich glaub, das esse ich ab jetzt jeden Tag...

Freitag, 6. August 2010

Sauerkirschen setzen sich durch


So stelle ich mir das nämlich vor. Der Wochenmarkt plätschert vor sich hin. Frisches Gemüse und reifes Obst türmen sich an den Ständen. Appetitlich liegt das Schweinefleisch neben dem Geflügel, während Lamm und Wild an einem anderen Wagen zum Kauf angeboten werden. Käse, Brot, Honig und Eier, alles verlockend und sehr verführerisch.

Durch das Surren der emsigen Marktbesucher hindurch rufen alle Köstlichkeiten gleichzeitig, sie wollen mit. Das Kunststück besteht darin, die eindringlichsten Rufe herauszufiltern. Grüne Bohnen? Lammfleisch? - Die Sauerkirschen setzen sich schließlich durch.

Zu den wenigen Lebensmitteln, die sich immer noch an eine rasend kurze Saison halten, zählen die Sauerkirschen. Die charakterstarken Früchte sind nur während einer ganz kurzen Zeit im Jahr zu bekommen. Praktisch gelingt es mir nie, mehr als ein einziges Mal welche zu kaufen, bevor die Saison wieder vorbei ist.

Und was mache ich damit? - Psssst! Erzählt es bitte nicht meiner Mutter, denn als Kind habe ich es gehasst, wenn zu Hause Sauerkirschpfannkuchen auf den Tisch kamen. Erst seit ein paar Jahren bereite ich die süße Hauptmahlzeit einmal pro Jahr zu. Dabei beschleicht mich dann wahrhaftig das Gefühl, Kindheitserinnerungen zu verspeisen. - Ja, die Dinger schmecken tatsächlich! Das hätte mir mal früher jemand erzählen sollen!

Für ein bis zwei Personen nehme ich 2 Eier, 125 ml Milch, 4 El. Mehl, 1 kräftige Prise Salz, 2 El. Zucker. Daraus bereite ich einen Pfannekuchenteig, der zunächst 15 bis 30 Minuten ruhen sollte. Danach muss der Teig nochmals kräftig durch gerührt werden.

In einer beschichteten Pfanne etwas Butter schmelzen und mit dem Pinsel verteilen. Eine Portion Teig hinein geben und entsteinte Sauerkirschen darauf setzen.

Mit Hilfe einer Platte (Kuchenretter) den Pfannekuchen aus der Pfanne gleiten lassen. Nochmals Butter in die Pfanne geben und dann den Pfannekuchen auf der zweiten Seite fertig backen. Es schmeckt besser, wenn die Sauerkirschen auch richtig in der Butter gebraten werden. Und es lohnt sich auf alle Fälle, eine sehr hochwertige Butter zu verwenden, die einen guten Geschmack abgibt.


Und nach dem süßen Mittagessen kommt der Nachtisch: Boerenkaas aus Holland. Ich weiß, dass man das Zeug nicht überall kaufen kann. Aber, wenn es mal welchen gibt, dann unbedingt zugreifen!

Donnerstag, 5. August 2010

Der Appetit macht mal kurz Urlaub


Essen inspiriert mich in den letzten Tagen nicht besonders. Aus Gründen der Vernunft gab es ein paar Mal Aufgewärmtes, was nicht gerade die Laune verbessert. Kühlschrank und Vorratskammer gähnen in ungewohnter Leere vor sich hin und wissen auch nichts Neues. Nicht einmal die vielen Food Blogs, die ich täglich lese, wecken meinen Appetit. Ein kleiner Ausflug zum nahe gelegenen Supermarkt sollte also eine deutliche Verbesserung der Lebensumstände verheißen. - Könnte man meinen.

So richtig toll war das dann auch nicht. Irgendwie hatte ich mit mehr Frische und mehr Grünzeug gerechnet. Schließlich sprach der Salat am deutlichsten zu mir und ich nahm ihn mit.

Seit ich eine ähnliche Zusammenstellung mal durch einen Pizzaboten überreicht bekam (damals waren noch Shrimps auf dem Grünzeug), gehört dieser zu meinen Lieblingssalaten. In die Schüssel kommen Eisberg, Rucola, Tomate, Parmesanspäne und Mozzarella. Die Salatsauce besteht aus Melfor, scharfem Löwensenf, Salz und Öl, sowie angebratenem Speck. Okay, das war jetzt wirklich ziemlich lecker. Mal sehen, ob der Appetit wohl morgen wieder da ist...?

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