Samstag, 27. Februar 2010

Wohin mit dem Suppenhuhn?

Kaum habe ich eine schöne Hühnerbrühe gekocht, sind sie wieder da, meine beiden Probleme: Wohin mit dem Fleisch? Und wohin mit dem Fett? Obwohl ich das Fett mag, soll es nicht auf der Brühe schwimmen. Mit dem Fleisch ist es schon schwieriger. 

Hühnerfleisch schmeckt mir nämlich nicht, wenn es aufgewärmt ist. Kalt, im Salat, ist es okay. Aber auch nur, wenn der Salat ganz frisch, beinahe noch warm, ist. War das Fleisch erst im Kühlschrank, werden wir ganz sicher keine Freunde mehr. 

Meine Katzen sind bei der sinnvollen Verwendung des totgekochten Suppenhuhns nicht wirklich zur Zusammenarbeit bereit. Die Miezen probieren höchstens ein Häppchen vom Huhn und verlangen dann wieder nach überliechendem Zeug aus Plastikpackungen. Der rheinische Fachbegriff für sowas lautet übrigens "verschnuppt" und hat nichts mit Viren zu tun. Es bedeutet sowas wie "übertrieben wählerisch". Merkwürdigerweise wird dieses Wort meist auch nur von alten Hühnern gebraucht.

Nun meinte der nette Herr Söntgerath, bei dem ich immer die besten Hühner bekomme, ich solle es doch mal mit Braten versuchen. Also, das Huhn erst kochen und das Fleisch danach braten. - Was soll ich sagen? Es funktioniert tatsächlich! Gleichzeitig ist damit auch noch das andere Problem gelöst: Im Fett des Huhns brate ich eine Zwiebel an, die ich gleich salze. Dann gebe ich das zerfaserte Fleisch dazu, und zum Schluss kommt der Reis in die Pfanne. Etwas Madras Curry darüber stäuben und kurz mitziehen lassen. Mit einem winzigen Schlückchen Brühe anfeuchten und eine Hand voll Tiefkühlerbsen in der Pfanne warm werden lassen.

Das war wirklich ein sehr köstliches Resteessen. Dieser spezielle Touch, den kaltes oder aufgewärmtes Hühnerfleisch für mich sonst so unattraktiv macht, ist nicht vorhanden. Wenn ich jedoch ganz ehrlich bin, habe ich noch immer Unmengen von gekochtem Fleisch übrig, die ich gleich noch einmal meinen kuscheligen Hausgenossen anbieten werde.
Zwiebel und Fleisch, in Hühnerfett gebraten.
Resteessen aus Suppenhuhn, Zwiebel, Reis und Erbsen mit Madras Curry.

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