Donnerstag, 31. Dezember 2009

FROHES NEUES JAHR!

Viel Glück und alles Gute für 2010! Allen Lesern und Bloggern wünsche ich viel Spaß beim Jahreswechsel. Ich freue mich auf 365 schöne Tage mit wunderbaren Mahlzeiten.

Montag, 28. Dezember 2009

Meditatives Käseschmelzen



Nur keine Hektik, wir ham ja Zeit! Was da aus den unergründlichen Tiefen des Geräteparks ans Tageslicht kam, passt wunderbar in diese besinnlichen Tage... Wer zu hastigem Essen neigt, wird mit diesem Gerät seine helle Freude haben. Langsame Nahrungsaufnahme soll ja sehr viel gesünder sein. Außerdem bleibt mehr Zeit zum Trinken. Oder um sich die Minuten auszurechnen, bis man wieder an der Reihe ist. Auf der beschichteten Platte lässt sich genau eine Portion Käse schmelzen, wobei als Hitzequelle allein ein Rechaud mit Brennpaste dient. Wenn man nicht gerade eine Schneeschuhwanderung oder extreme Bergtour hinter sich gebracht hat, kommt mit diesem Gerät durchaus Stimmung auf. Man muss halt nur die Pausen sinnvoll nutzen. - Prost!

Sonntag, 27. Dezember 2009

Alle Jahre wieder!

Ist das schlimm, wenn man vor lauter Essen nicht zum Bloggen kommt? Ja, ich hätte mich auch gefreut, wenn es hier schöne Bilder gegeben hätte. Von unserem Weihnachtsessen und all den Leckereien, die wir so zu uns nehmen, weil gerade Winterferien sind. Liebe Leser, seid versichert, dass es nicht wenig ist...

Der kulinarische Höhepunkt unserer Weihnachtsgelage ist immer das Fondue, das an Heiligabend stattfindet. Nicht, dass es besonders raffiniert oder originell wäre. Nein, wir lieben es einfach so wie es ist und wie es nun seit ...?... sehr vielen Jahren ist. So lange ich mich erinnere, gibt es Fondue an Heiligabend.

Fleischfondue war wohl schwer in Mode, als meine Eltern sich Mitte der 60er Jahre kennen lernten. Während meiner Kindheit verwendeten wir noch Hartfett, eine Substanz, die einen Ehrenplatz auf allen Peinlichkeitslisten der Vorweihnachts-Foodblogs verdient und die mir heute nicht mehr ins Haus käme. Ebenfalls in die Verbannung geschickt haben wir das alte Rechaud, das alle Jahre wieder in hellen Flammen stand. Elektrisch ist halt doch romantischer.

Irgendwann wurden wir vernünftig und schwenkten auf Erdnussöl um. Obwohl es immer wieder ernsthafte Versuche gab, das gute Öl durch Brühe zu ersetzen, überstand der Fettpott sämtliche Diäten gewisser Familienmitglieder. Mittlerweile steht sogar ein Topf mit Brühe gleichberechtigt daneben und so sind alle zufrieden. Die Familie ist ja auch größer geworden. Bei den Beilagen bleiben wir konservativ. Alles soll so schmecken wie früher. Deswegen wäre es undenkbar, dass ein anderer als mein Vater die Mayo anrührt oder die Salate zubereitet. Schon allein aus diesem Grund kann meine Mutter sich nie scheiden lassen.

So sitzen wir und essen, trinken und reden alle laut durcheinander, und hoffen, dass es alle Jahre wieder so sein wird.


Ein Bildchen habe ich aber dennoch für Euch, und zwar entstand es vor dem Familienessen, nachdem ich das Baguette aus dem Ofen gezogen hatte. Es handelt sich um Französisches Baguette, nach dem Rezept aus Petras Brotkasten. Ich habe mich genauestens an jedes Wort gehalten, das Brot sogar auf Schamottstein gebacken und mit Maisgrieß eingeschossen. Meine Baguettes sehen etwas rustikaler aus, als die Originale bei Petra. Trotzdem: Super! Unbedingt nachmachen! Absolut empfehlenswert!

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Lasst es Euch schmecken!

Frohe Weihnachten, Ihr lieben Blogger und Ihr wunderbare Lesergemeinde!

Schon seit Wochen kündigt sich in allen Foodblogs das große Fest der Völlerei an. Plätzchen und Pralinen, Glühwein und Eierpunsch, Ente, Gans, Rotkohl und weißnichtwas... Man könnte meinen, die Foodies befanden sich alle im Trainingslager. - Gut so! Dann lasset das Fest beginnen und tischt mal alle schön auf, dass sich die Tische biegen.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Fest mit lieben Menschen und großen Geschenken!

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Schnell noch 'ne Suppe und hinterher Konfekt

Was vom Jahr übrig blieb, das findet in den letzten Tagen noch Verwendung. - Oh Mann, wie freu' ich mich mal wieder, dass Vorräte im Haus sind! Der Tiefkühler gibt eine schöne Hühnerbrühe her und ebenso ein paar kleine Markbällchen. Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren sind vorhanden, Suppennudeln sowieso. Eine Stange Porree kam vorhin aus dem Supermarkt hierher. Jetzt steht da ein großer Topf mit Suppe, die wärmt und notfalls auch morgen noch schmeckt.

So bleibt Zeit für das schnellste Konfekt der Welt. Lange habe ich überlegt, was ich mit dem wunderbaren Marzipan anstelle, das ich von Ulrike bekommen habe. Bei einem Anteil von 57% Mandeln will ich den guten Stoff nicht unnötig mit anderen Zutaten überlagern. Soweit ich mich erinnere, hatte die Pralinenexpertin schon einmal Marzipankartoffeln vorgeschlagen und ich fand die Idee nicht schlecht. Das feine Kakaopulver habe ich schließlich auch von ihr.

Also, Gummihandschuhe an, und los! Man nehme Marzipan und man nehme Kakao...

Dienstag, 22. Dezember 2009

Bisschen Wintersonne auf dem Teller



Etwa zehn Jahre wird es her sein, dass mir in einer netten kleinen Metzgerei der furchtbare Wirbel um eine Wurst auffiel. Alle wollten sie haben, und so nahm ich halt auch welche mit. Der Meister erklärte mir, die böte er grundsätzlich nur am Samstag vor Weihnachten an, denn es handele sich um "Schlesische Weihnachtswurst". - Alles klar, wenn es eine Weihnachtswurst ist, dann muss man sich eben daran halten. Ich bin ja immer sehr für Saisonware.

Beim Essen änderte sich meine Meinung schlagartig und ich fragte mich, wieso ich dieses himmlische Zeug nicht immer haben kann. Inzwischen ist mir aufgefallen, dass in meiner Gegend einige Metzgereien Schlesische Weißwurst anbieten, und zwar immer kurz vor Weihnachten und durchaus länger als nur einen Tag. So behält die Sache trotzdem ihren Reiz.

Klassisch isst man diese Spezialität wohl mit Sauerkraut, und ich habe auch schon gelesen, dass Lebkuchensoße dazu gereicht wird. Das wird vermutlich seinen Grund haben, aber dennoch habe ich mich heute Mittag für einen sonnigen Wintersalat (Chicoree, Radicchio, Orangenfilets, Joghurtsauce) und eine Röschtisonne entschieden. Ich brauchte eindeutig etwas Kontrast zu dem Sauwetter da draußen.



Meine vorzügliche Weißwurst kaufte ich heute vormittag bei:

Landmetzgerei Peter Hamacher
Ernst-Reuter-Straße 48
50354 Hürth-Gleuel
02233 373870‎

Erhältlich ist sie aber auch auf den Wochenmärkten der Region, bei Struzina. Dort habe ich sie aber bisher noch nicht getestet.

Samstag, 19. Dezember 2009

Widerstand zwecklos


Ich mag keine Pfannkuchen, - absolut nicht! Dabei ist mir egal, ob sie als Crêpe bezeichnet werden oder Eierkuchen heißen, ob man sie Pannekoek nennt oder, wie bei uns, im Rheinland, Pfannekuchen, mit einem unbehauchten 'e' in der Mitte. Für mich braucht sich keine Oma und keine Schwiegermutter an den Herd zu stellen und ich ignoriere sogar die Kompetenz von bretonischen Spezialisten. Die Sache ist weder durch Füllen noch durch Rollen oder Überbacken zu beschönigen. Es bleiben halt Pfannekuchen und die mag ich einfach nicht.

Es gibt jedoch eine klitzekleine Ausnahme, und das ist die Ausnahme. Schätzungsweise zwei bis fünf  Mal pro Jahr überkommt es mich und ich muss unbedingt sofort welche haben. Dann tun es eigentlich nur selbstgemachte. Diese Crêpesbuden in der Stadt reizen mich überhaupt nicht. Ich will vor allem, dass gute Butter in der Pfanne ist. Hinterher träufel ich meist einen schönen milden Akazienhonig darüber, bevor ich den Pfannkuchen zusammenklappe oder rolle.

Ach ja, heute Morgen wurde ich mit dieser Gier nach frischen Crêpes wach. Jeder Versuch, das zu ignorieren, war zwecklos.

Braucht man dafür wirklich ein Rezept? Ich nehme pro Person 1 Ei, 1 Prise Salz, 2 El. Mehl, 1 El Vanillezucker, 1 El Zucker, 125 ml Milch. - Alles kräftig mit dem Schneebesen verquirlen und mindestens 15 Minuten stehen lassen. Danach nochmals verquirlen und eventuell Milch nachgießen, falls der Teig zu dickflüssig ist.

Butter in einer beschichteten Pfanne zerlassen und mit einem Pinsel gleichmäßig zu einem dünnen Film verteilen. Etwas Teig in die Pfanne geben und so über den Pfannenboden laufen lassen, dass der ganze Boden gleichmäßig mit einer dünnen Schicht bedeckt ist. Sobald der Teig fest genug ist, kann man ihn mit den Händen und einem Messer oder einem Pfannenheber schwungvoll wenden. Dickere Exemplare kann man natürlich auch durch Schwenken der Pfanne in der Luft wenden. Mit richtig dünnen Crêpes geht das normalerweise nicht.

Aus der angegebenen Menge bekomme ich vier Crêpes, von ca. 25 cm Durchmesser. Mit der Menge habe ich aber auch schon Reinfälle erlebt, die stark dafür sprechen, alle Zutaten pro Person zu verdoppeln. Wenn mehrere Leute am Tisch sitzen, empfiehlt es sich, die ersten Crêpes auf Vorrat zu backen und bis zum Servieren im Backofen zu deponieren.


Freitag, 18. Dezember 2009

Gut in Form


Ein kleiner Handgriff für mich... erwies sich gestern als großer Fortschritt für meine Vanillekipferl. Seit unzähligen Jahren gehe ich immer nach dem selben Rezept vor. Mit Geschmack und Konsistenz der kleinen butterigen Vanillehörnchen bin ich immer wieder sehr zufrieden.

Jedoch ist es mir in diesem Jahr zu ersten Mal gelungen, etwas herzustellen, das auch wie Vanillekipferl aussieht. Der Trick ist ganz simpel und bei meinen Mübeteigtartes wende ich ihn schon lange an: Das fertig geformte Gebäck geht vor dem Backen für einige Minuten in den Tiefkühler. Auf diese Weise behalten die Kipferl viel besser ihre Form und zerfließen nicht gleich, sobald sie der Ofenhitze ausgesetzt sind.

Vanillekipferln

200 g Mandeln überbrühen, häuten und fein reiben oder hacken (Blitzhacker)
mit
200 g Süßrahmbutter
125 g Zucker
250 g Mehl
1 kl. Prise Salz
2 Eigelb
zu einem Teig kneten

Backofen auf 220° C vorheizen. Bleche mit Backpapier belegen.

Den Teig in vier Portionen teilen, drei Portionen Teig im Kühlschrank deponieren und die erste Portion gleich zu kleinen Hörnchen verarbeiten: Eine Rolle aus Teig formen und gleichgroße Stücke abschneiden. Die Stücke zunächst rollen, dann zu Bögen formen und auf ein belegtes Blech legen. Das Blech für einige Minuten in den Tiefkühler legen und unterdessen mit der nächsten Portion Teig fortfahren.

Nach einigen Minuten kann das Blech aus dem Tiefkühler entnommen und in den Ofen gegeben werden, für 10 Minuten.

Zuckermischung vorbereiten aus 3 El. selbstgemachtem Vanillezucker (gemahlene Vanille + feinster Zucker) und 3 El. Puderzucker.

Die fertig gebackenen Kipferl auf dem Blech leicht aubkühlen lassen und danach, noch warm, in der Zuckermischung wälzen.

Wenn alle Kipferl gebacken, gezuckert und abgekühlt sind, ein zweites Mal alle Kipferl in der Zuckermischung wenden.



Ergibt bei mir 85 Vanillekipferln. Wahrscheinlich kann man aber auch kleinere Stücke fertigen und erhält entsprechend mehr.

So, und jetzt nochmal richtig zum Sattsehen...

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Gutelaunefutter und Leas Mehlknödel

Blog-Event LII - Soulfood - Futter für die Seele (Einsendeschluss 15. Januar 2010)
Früher hatte ich genau zwei Standardgerichte als Seelentröster. Spaghetti mit Tomaten-Sahnesoße und riesigen Bergen von geriebenem Emmentaler gab es immer, wenn ich nach einem Heimatwochenende an meinen unwirtlichen Studienort zurückgekehrt war. Das Essen musste unmittelbar nach meiner Ankunft zubereitet werden, meist lag das Gepäck noch im Flur herum, und es mussten wirklich unfassbare Mengen von Käse auf den vollen Teller getürmt werden. - Eine schöne Erinnerung, aber heute für mich unfassbar, wie man sowas essen kann. Viel zu große Portionen und viel zu viel fettes Zeug, selbst für mich.

Das zweite Standardessen für harte Zeiten bestand in Reibekuchen mit Schwarzbrot, Lachs, frischem Dill und Creme fraiche. Notfalls auch mal nur Reibekuchen ohne alles. Wenn ich klug war, dann hatte ich vorgesorgt und es fand sich irgendwo auch noch ein kühles Kölsch. - Reibekuchen sind immer noch ein Knüller für mich, aber aus organisatorischen Gründen viel leichter verfügbar als damals.

Heute liegen die Dinge nicht mehr so wie damals und die Seele braucht ganz andere Arten von Trost. Deswegen gibt es hier sehr unterschiedliches Soulfood, aber kein ungewöhnliches. Es handelt sich um die ganz normalen Gutelaunemacher wie Pasta, Kartoffelpüree, Kartoffelgratin, Pommes frites mit Mayo, Kuchen, Eis... Geballte Kohlenhydrate mit reichlich Fett, so wie man es von einem ordentlichen Seelentröster erwarten kann. Bloß nix Knackiges, Frisches oder Saures! Im Grunde kann ich aber von keinem Gericht mehr sagen, dass es mein universelles Heilmittel gegen Seelenqualen wäre. Schließlich sind alle guten Sachen Pastasciutta, äh Soulfood.

Lea Linster hat in ihrem wunderbaren Kochbuch "Einfach und genial" eigens ein Kapitel dem Soulfood gewidmet. Für meinen Geschmack sind praktisch alle Gerichte in diesem Buch reinstes Soulfood. Es enthält nur gute Rezepte von Speisen, die ich ständig essen könnte. Aber unter den Begriff Soulfood subsumiert die studierte Juristin wieder die üblichen Verdächtigen: Pasta, Kartoffelpüree, Risotto, Pommes frites, Mayonnaise... Nur eine Sache befindet sich darunter, die habe ich in dieser Art noch nie gegessen: Mehlklösschen. Bei der Luxemburgerin heißen sie "Meine Mehlknödel" Aus Norddeutschland kenne ich die Sitte, Mehlklösschen in Bouillon ziehen zu lassen. Dort kann man sie auch tiefgekühlt kaufen. Die weißen Kügelchen hauen mich nicht gerade vom Hocker.

Doch Lea Linster schwört auf die erhellende Wirkung dieser Speise. Deswegen schmettern wir ihr ein freundliches Moien entgegen und lassen uns darauf ein.

In einer Schüssel verrührt die Starköchin
500 g Mehl
6 Eier
200 ml Milch
mit 1 Scheibe Weißbrot, das in 100 ml Milch eingeweicht wurde
etwas Salz
20 g zerlassene Butter
1 El Sauerrahm.
Daraus entsteht ein "halb fester" Teig, von dem mit zwei Löffeln Nocken abgestochen werden, die man in siedendes Wasser gleiten lässt. Kurz warten, bis die Nocken nach oben schwimmen und eventuell dabei etwas nachhelfen. Danach sollen die Mehlklösschen noch zwei bis drei Minuten ziehen. Die fertigen Klösschen abschöpfen und kurz abtropfen lassen.

Und jetzt kommt der eigentliche Clou, die Wendung, die das Essen für mich so ungewöhnlich macht: Die Mehlklösschen sollen mit einem Stich kalter Butter und ein paar Spritzern Maggi serviert werden. Ich habe nichts gegen Maggi, bin aber nicht wirklich daran gewöhnt, unter anderem, weil ich in einem maggifreien Haushalt aufgewachsen bin. Seit einiger Zeit mag ich es an manchen Salatsaucen. Daher kommt es vielleicht zweimal pro Jahr zum Einsatz. Abgesehen davon fällt mir keine weitere Verwendungsmöglichkeit ein.

Nun ja, bis auf die Mehlklösschen, also. Diese Dinger haben mich überrascht, mitsamt ihren Maggispritzern. Vielleicht lag es auch an meiner neuen Lieblingsbutter, der Andechser Bio Almbutter. Die ist sowas wie "mein Maggi", denn damit schmeckt einfach alles. Falls Klösschen übrig bleiben, kann man sie am nächsten Tag in Butter braten, rät Lea Linster. - Das glaube ich unbesehen!

Mein liebstes Soulfood bleibt weiterhin Pastasciutta. Trotzdem ist dieses ganz einfache Essen eine angenehme Überraschung und erstaunlich lecker.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Jetzt wird's aber bunt hier!


Und das ganz ohne Zusatzstoffe aus Tuben und Flaschen. Alles schrie heute nach Farben, nach Frische und nach Vitaminen. In einigen Blogs stellt sich bereits Sättigung durch das viele Süßzeug vor Weihnachten ein. Hier ist es für kurze Momente so ähnlich.

Leider teilt der Supermarkt, den ich wegen Mineralwasser aufsuchte, nicht meine Freude an frischem Grünzeug. Deshalb fiel die Beute sehr übersichtlich aus.

Kombiniert mit ein paar Leckereien aus dem Vorrat wurde daraus: Zucchinikuchen (aus meinem TK) und Salat mit Rote Bete, Karotte, Apfel, Zitrone, Zwiebel und Olivenöl. Dazu eine Sauce aus Frischkäse, Joghurt, Knoblauch und Blütenpfeffer.

Die ganze Farbe und die schrecklichen Vitamine konnte ich hinterher zum Glück neutralisieren. Das ist vermutlich der Zweck, zu dem Minimarshmallows erfunden wurden.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Feuerwehrfest und Kindernachtisch

Vergangene Woche inspirierte mich das Wetter zu einer Erbsensuppe. - Klassisches Erbsensuppenwetter halt. Alles war so grau und düster, da wäre Pizza oder Paella einfach unpassend gewesen. Damit viele verschiedene Zutaten im Topf Platz finden, ist es vorteilhaft, gleich eine größere Menge zu kochen. Damit kann man entweder so tun, als würde man ein Feuerwehrfest veranstalten, oder man friert ein paar Portionen ein.


Meine persönliche Erbsensuppe: 
  • Alles zusammen in einem Topf kochen. Getrocknete Schälerbsen, grün oder gelb, reichlich Suppengemüse (Knollensellerie, Möhren, Lauch), Zwiebeln, Knoblauch
  • Nichts anschwitzen
  • Nur gute Sachen rein, bestes Suppengemüse, leckere Kartoffeln und erstklassige Fleischwaren
Darüber freue ich mich sogar an einem sonnigen Tag wie heute, ganz ohne erbsensuppengrauen Himmel.



Als Nachtisch gibt es einen klassischen Schokoladenpudding, gekocht aus Speisestärke, Milch, Kakao und Zucker. Der Kuriositätenladen erklärt wie's geht. Für meine Zwecke reicht es, wenn ich die Zutaten mit dem Auge abmesse: 500 ml = 2 Becher Milch, 3 Tl. Stärke, 1 El. Kakao, 2 El. Zucker

Bis vor kurzem war ich noch der Ansicht, dass es sich kaum lohnt, den Pudding selber zu kochen, da in den gekauften Puddingtüten nichts Besorgniserregendes drin ist. Neuerdings verwende ich jedoch einen Kakao, den die Schokoexpertin Ulrike mir besorgt hat. Mit diesem kräftig aromatischen Pulver macht es für mich sehr wohl Sinn, den Pudding rasch selber zu kochen. - Dauert auch nicht länger als mit der Tüte und schmeckt unvergleichlich schokoladig.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Schwein gehabt

Mit Polenta konnte ich mich erst nach zahlreichen Versuchen anfreunden. Im Tessin und auch in Graubünden begegnet sie einem öfter, als Begleitung zu allerhand Voressen. Die Schweizer schreiben zum Beispiel Kalbsvoressen oder Schweinsvoressen auf die Karte und meinen damit Kalbsragout oder Ragout aus Schweinefleisch. Vielfach fand ich meine eigenen Versuche mit Polenta sehr unattraktiv und die Polenta im Restaurant war nicht viel besser. Meist habe ich gestaunt, wie sehr die gelben Schnitten aus Maisgrieß sättigten. Seit einiger Zeit versuche ich mich nicht mehr an schnittfester Polenta, die dann gebraten oder überbacken wird, sondern ich bereite eine cremige Variante zu. Auf diese Weise schmeckt sie mir. Sehr sättigend ist sie trotzdem.


Schweinsragout mit cremiger Polenta

Dieses Essen verlangt etwas Gefühl, denn mit Mengenangeben ist es dabei nicht getan. Es gibt ein Ragout aus Schweinefleisch (Schinkengulasch). Etwa 500 g Fleisch mit 2 dicken Zwiebeln in Olivenöl anbraten. Reichlich Knoblauch, etwas Thymian, Salz, Pfeffer und Oregano kurz mitziehen lassen und dann mit Weißwein ablöschen. Eine Dose gepellte Tomaten und einige Wacholderbeeren sowie ein Lorbeerblatt hinzufügen und dann alles bei sanfter Hitze schmoren lassen, bis das Fleisch weich ist. Das kann nach 45 Minuten der Fall sein, unter Umständen aber auch länger dauern. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer nochmals abschmecken.

Unterdessen eine cremige Polenta zubereiten. Bei mir gab es heute eine Blitzpolenta, die nur zwei Minuten Kochzeit verlangt. Auf 500 ml gesalzenes Wasser gebe ich 125 g feinen Maisgrieß. Wenn der Grieß weichgekocht ist, wird er mit reichlich Salz (Polenta braucht irre viel Salz!), Muskat, Butter oder Olivenöl und Creme fraiche cremig gerührt. Eventuell kann man die Sache auch mit etwas Milch glätten.

Falls keine Schnellkochpolenta zur Verfügung steht, dann tut es natürlich auch jede andere feine Polenta. Sie wird nach Packungsanweisung gekocht und danach wie beschrieben glatt gerührt.

Freitag, 11. Dezember 2009

So echt, echter gehts nicht

Wer will sich schon immer sklavisch an Rezepte halten? - Pöh! Das sehen wir doch gar nicht ein. Und wenn mal wesentliche Teile vergessen werden, dann behaupten wir halt, das Rezept sei für unsere Zwecke angepasst und modifiziert worden. 

Das erste Bild zeigt noch ganz deutlich die Absicht. Schöne runde Florentiner sollten es werden.

Nach dem Backen sehen sie eher aus wie Reibekuchen. Schmecken aber eindeutig anders. - Auch nicht schlecht!

Was ist passiert? Für Florentiner habe ich ein schönes Rezept, das ich schon öfters verwendet habe. Es geht ganz flott, und das Gebäck wird wunderbar. Nur dieses Mal habe ich leider eine Winzigkeit vergessen: Zwei Esslöffel Mehl gehören hinein und hier wurden sie einfach grundlos weggelassen.

Das richtige Rezept mit allen Zutaten kann ich trotzdem sehr empfehlen!

Florentiner
  • Backofen auf 180° C vorheizen, Ober- und Unterhitze
  • 150 g Mandeln überbrühen und häuten.
  • Abgezogene Mandeln in einer Küchenmaschine blättrig schneiden oder mit einem Messer hacken.
  • 3 oder 4 getrocknete Aprikosen (ungeschwefelt) in kleine Würfel schneiden
  • 150 ml Sahne, 70 g Zucker, 30 g Butter, 4 Tl Akazienhonig aufkochen und Mandeln sowie Aprokosen hinzufügen
  • Die Masse drei Minuten kochen lassen, danach in eine Schüssel umfüllen und zwei El. Mehl unterrühren
  • Mit Hilfe eines Portionsringes einzelne Portionen auf ein mit Backtrennpapier belegtes Blech setzen und glattstreichen
  • Auf der zweiten Schiene von unten in den Ofen schieben und 12 Minuten backen.
  • Nach dem Backen auf dem Blech abkühlen lassen und danach umdrehen
  • Etwa 100 g dunkle Kuvertüre schmelzen und damit die Unterseite der Florentiner bestreichen. Das geht am besten mit einem Silikonpinsel
Bei Wikipedia lese ich, dass "echte" Florentiner sowieso ohne Mehl gemacht werden. Na, dann...

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Haselnüsse, Nougatmasse und ein Rest Teig


Für diese Doppelkdecker gibt es kein richtiges Rezept. Eigentlich kommt es nur darauf an, extrem hochwertige Zutaten zu verwenden.

Meine persönliche Süßwaren-Expertin Ulrike hatte phantastische frische Nougatmasse, Haselnüsse und Kuvertüre besorgt. Besonders an den Haselnüssen hatte ich großes Interesse, weil ich nirgends mehr zufriedenstellende Qualität bekam. Was Ulrike dann mitbrachte, war dermaßen frisch und aromatisch, dass ich echt ins Grübeln kam. Wie sollte ich das gute Zeug nun verwenden? Ich meine, man will ja, dass der Geschmack durch die Verarbeitung nicht untergeht, sondern eher besser herauskommt.

Von meinem Cranberry-Pie war noch Teig übrig, weil ich viel zu viel hergestellt hatte. Wir erinnern uns: Ganz simpler Mürbeteig ohne Ei, mit selbstgemachtem Vanillezucker. Die Reste lagen, in Klarsichtfolie gewickelt, im Kühlschrank. Nun nahm ich Ulrikes Haselnüsse und zerkleierte sie im Blitzhacker. Schon dabei entwickelten sie einen unbeschreiblichen Duft. Das Haselnussmehl habe ich einfach nach Gutdünken unter den Teig geknetet. Den Teig musste ich dann nur noch ausrollen, um Taler auszustechen. Die Taler gingen bei 170° C für 14 Minuten in den Ofen.

Zum Füllen der abgekühlten Taler habe ich Nougatmasse ganz behutsam geschmolzen. In diesem Fall handelte es sich um sehr dunkles Nougat, das intensiv nach Haselnüssen schmeckt. Mit dem Wasserbad sollte man sehr vorsichtig sein, weil Nougat schon bei sehr niedrigen Temperaturen schmilzt und bei höheren Temperaturen seinen Geschmack verändert.

Nach dem Füllen und Zusammensetzen müssen die Doppeldecker nochmal eine kleine Pause zum Abkühlen einlegen. Danach können sie in, ebenfalls sehr vorsichtig erhitzte, Kuvertüre getaucht werden.

Das Ergebnis ist eine echte Aroma-Bombe. Die Qualität der Zutaten ist nicht untergegangen, sondern die verschiedenen Bestandteile heben sich gegenseitig.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Ha! Hab sie!


Endlich habe ich Macarons in meinem Blog! Auch wenn ich weltweit die letzte Bloggerin bin, die mit sowas kommt. Ich hab welche! Die letzten Macarons, die ich aß, wurden auf einer Hochzeitsfeier im Hamburger Hafen serviert. Die wunderschöne Feier fand auf einem Schiff statt, das bis in die Nacht durch den Hafen schipperte. Freundlicherweise hatte jemand eine größere Menge Macarons aus Frankreich mitgebracht, welche immer wieder herumgereicht wurden. Aber das ist bereits einige Monate her, und damals hatte ich noch gar keinen richtigen Blog.

Nun habe ich ein wirklich extrem kleines Beutelchen Macarons als Mitbringsel aus Luxemburg bekommen. Der Urheber dieser Köstlichkeit heißt Wengé. Leider waren die Macararons schon eine Weile unterwegs, bevor sie hier ankamen. Daher habe ich mich natürlich sofort um das zarte Gebäck gekümmert, um es vor weiterem Schaden zu bewahren. Es war wirklich ein Vergnügen! Genau genommen kann ich jetzt auch nicht mehr behaupten, dass ich noch welche habe...

NACHTRAG: Aurélie hat nicht nur aktuell wieder Macarons in ihrem Blog, sondern sie hat auch ein Rezept gepostet und sie glänzt mit einer äußerst charmanten Video-Anleitung! Bei Aurélie finden sich Hinweise auf weitere Blogs, die Macarons bearbeitet haben.

Natürlich hat auch David Lebovitz reichlich Rezepte und Links zum Thema zusammengetragen. Wenn man in Frankreich lebt, kann man sich dem Thema wohl kaum entziehen.

Wer den zahlreichen Links bei Tastespotting folgt, wird sicherlich auch etwas über die Begeisterung erfahren, die amerikanische Blogger für Macarons aufbieten.

Schließlich war da noch die Daring Baker's Challenge, die im Oktober 2009 die Macarons, oder vielmehr die "French Macaroons", in die Blogs spülte.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Hinter Gitter



Das mit den Resten wird wohl nie ein Ende nehmen... Was macht man eigentlich mit Apfel-Cranberry-Kompott, wenn ein Teil davon zum Fleisch verzehrt wurde? Eine ganze Tüte Cranberrys und zwei Äpfel ergeben schon eine ganz schöne Menge Kompott.

In diesem Fall wurde ein Cranberry Pie daraus. Der Teig besteht aus Mehl, Butter, selbstgemachtem Vanillezucker (3:2:1) und einer Prise Salz. Der Pie wurde in einer Keramikform gebacken, deren Boden mit Backtrennpapier ausgelegt war, etwa 40 Minuten bei 200° C. Dank dieses wunderbaren Papiers, ließ sich der Kuchen hinterher relativ einfach aus der Form stürzen. Tolle Erfindung, dieses Papier!

Samstag, 5. Dezember 2009

Großfrüchtige Moosbeere aus Amerika


Mal ehrlich, - sehen diese roten Früchtchen nicht klasse aus? Amerikanische Foodblogs regen den Appetit an. Mir gefällt diese Üppigkeit, die dort zelebriert wird, und ich bewundere die Perfektion, die amerikanische Bloggerinnen beim Zubereiten wie beim Fotografieren an den Tag legen. Das soll natürlich keine Kritik an Foodblogs aus Deutschland oder anderen Ländern sein. Doch für mich ist die Welt ein Stück näher zusammengerückt, seit ich auch auf der anderen Seite des Atlantiks in die Töpfe schauen kann. - Einfach nur schön! 

So kommt es, dass ich seit einigen Tagen unbedingt Cranberrys kochen möchte. Ich habe das vor etwa zwanzig Jahren schon einmal getan, aber seit damals nicht mehr.

Rezept? - Eine Tüte Cranberrys mit 1 Tasse (250 ml) braunem Zucker, 2 kleingeschnittenen Äpfeln und ca. 1/8 l Wasser aufkochen und etwa zehn Minuten leise simmern lassen. Name? - Apfel-Cranberry Kompott vielleicht. Schmeckt gut als Beilage oder statt Sauce zu Fleisch.

Freitag, 4. Dezember 2009

Flottes kleines Hühnchen




Stubenküken aus dem Backofen, mariniert mit Ingwer, Knoblauch, Honig, Öl und Sojasoße. Es war eine Stunde bei 180° C im Ofen. Dazu Basmati und Erdnuss-Soße. Für die Soße Ingwer und Knoblauch in Öl anschwitzen, Brühe aufgießen, Bio-Erdnussbutter hinzufügen, mit Rübenkraut süßen und mit Sambal oelek abschmecken. Die Spruten hatten heute ihren letzten Auftritt. Sie wurden gestern blanchiert, heute in Butter geschwenkt und mit zerstoßenem Kreuzkümmel sowie Salz gewürzt. - Dafür, dass heute gar keine Zeit zum Kochen war, fiel das Ergebnis ganz schön pompös aus.

Darin badet das Huhn, bevor es in den Ofen geht: Marinade aus Ingwer, Knoblauch, Honig, Öl und Sojasoße.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Hauptsache süß & herzig


Herzen und Kuchen kann man gar nicht genug haben. Die kleinen Silikonförmchen musste ich unbedingt nach Hause tragen. Doch nun sind sie schon ein paar Monate alt, und wurden noch nicht ernsthaft verwendet. - Höchste Zeit also! Vor allem, wenn man solch einen Appetit auf Kuchen hat... Er sollte ziemlich süß sein und nur leicht nach Gewürzen schmecken. Beim Reinbeißen soll es sich flauschig und weich anfühlen. Nach kurzer Bedenkzeit entstand dies:

Braune Herzkuchen
125 g Süßrahmbutter
125 g brauner Zucker
1 El. Vanillezucker
1 Prise Salz
2 El. Rübenkraut  (dunkler Zuckerrübensirup)
2 Eier
125 g Mehl
2 El. Sultaninen
1 Nelke
4 Zacken Sternanis
etwas Zimt
  • Backofen auf 180° C vorheizen, Ober- und Unterhitze.
  • Sultaninen mit heißem Wasser übergießen und darin einweichen.
  • 1 Nelke und 4 Körner Sternanis im Mörser zerkleinern und durch ein feines Sieb geben. Mit einer Prise Zimt mischen und beiseite stellen.
  • Silikonförmchen mit Butter einfetten.
  • Butter mit Zucker schaumig schlagen, bis sich der Zucker gelöst hat. Vanillezucker, Rübenkraut, Salz und Gewürze hinzufügen. Nacheinander Eier und Mehl in den Teig rühren.
  • Sultaninen abtropfen lassen und unter den Teig heben.
  • In jedes Förmchen 2 Esslöffel Teig setzen. Etwa 20 Minuten backen.
  • Ergibt sechs kleine Kuchen.
  • Das Rezept hat auf Anhieb funktioniert. Auch ohne Backpulver sind die Törtchen schön luftig geworden.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Das Halunkengemüse


Rosenkohl ist ein total verkanntes Gemüse. Das sagt sich so leicht, weil es nach Kennerschaft klingt. Als müsse der wahre Wert dieser würzigen Kohlsorte einmal klargestellt werden. Tatsächlich ist Rosenkohl wohl eher ein Halunke unter den Gemüsen. Immerhin spielt der Kollege Spinat seit Generationen die Rolle des Kinderschrecks. Kinder mögen eben keinen Spinat, das gilt als anerkannte Tatsache. Doch wieviele Kinder essen keinen Rosenkohl? Und wieviele Erwachsene schütteln sich beim Gedanken daran? Ehrlich gesagt, kenne ich kaum jemanden, der Rosenkohl mag, abgesehen von meiner Wenigkeit.

Ich habe mich richtig gefreut, heute ein schönes Netz Rosenkohl in einwandfreiem Zustand zu bekommen. Es hat regelrecht darüber hinweg getröstet, dass ich heute noch einmal Reste essen musste.

Bei uns zu Hause hießen die kleinen Kohlsprossen übrigens Sprütchen (mit langem Üüü). Es ist bis heute das einzige Ding, das mir grundsätzlich zuerst im Dialekt einfällt, bevor ich durch Nachdenken auf das hochdeutsche Wort komme. Möglicherweise würde es zur Popularität beitragen, wenn allgemein das Wort Sprütchen eingeführt würde?

Montag, 30. November 2009

Pasta #11 - Zitoni mit Ochsenschwanz


Zitoni
  • Codice 11
  • Cottura 9 minuti
  • Diametro/Larghezza standard in mm 10,50 mm
  • Lunghezza standard in mm 260 mm
  • Spessore standard in mm 1,10 mm

Die Pasta mit den ungewöhnlichen Maßen entdeckte ich vergangene Woche im italienischen Supermarkt. Sofort dachte ich, dass da was Dunkles, Fleischiges dran muss.
Ochsenschwanzragù ist mir in letzter Zeit öfter begegnet (auch als Ragoût, im Elsass, allerdings am Knochen serviert), daher stand das Schicksal der Zitoni unausweichlich fest. An meiner Lieblingsfleischtheke hatte ich mich vergewissert, dass Ochsenschwanz immer vorrätig ist und erstaunlicherweise nicht vorbestellt werden muss. Das beruhigt die Nerven.

Die Zubereitung ist kein Kunststück und eigentlich kaum der Rede wert. Fleisch anrösten und aus dem Topf nehmen, Öl wegschütten. Zwiebeln, Sellerie und Möhren anschmoren, Rotwein und Hühnerbrühe aufgießen. Würzen mit Salz, Thymian, Rosmarin und Lorbeer. Dann einfach schmoren lassen, bis das Fleisch weich ist. Das kann dauern.

Ich habe das Fleisch mit einem halben Liter Merlot aufgegossen und dann aufgrund von Misswirtschaft (kein Merlot mehr da) einen halben Liter Hühnerbrühe hinterher geschüttet. Am Ende der Garzeit war kaum noch Flüssigkeit im Topf. Die wenigen Tropfen, die noch um das Fleisch herum plätscherten, waren köstlich.

Wenn man sich an dem schönen geschmorten Fleisch nicht nur freuen, sondern auch etwas davon essen möchte, dann kommt leider irgendwann der Zeitpunkt, an dem man selbiges vom Knochen lösen muss. Das ist nicht gerade eine meiner Lieblingstätigkeiten, muss ich zugeben. Doch gerade, wenn das Ragù mit Pasta serviert werden soll, dann wäre es wohl undenkbar, das Fleisch am Knochen zu servieren. Das können sich nur Franzosen mit ihrem Ragout erlauben, denn sie essen die "Beilagen" ja nicht zusammen mit dem Fleisch.

Wer zum Schmoren von Ochsenschwanz eine genaue Beschreibung braucht, dem empfehle ich das Rezept von Claudio.

Zum Nachkochen der Zitoni lautet mein Tipp: Sorge für einen ausreichend großen Topf. Die Riesenmakkaroni sind fast so lang wie eine DIN A4 Seite! Und im Gegensatz zu Spaghettini rutschen sie nicht schon nach einem kurzen Moment in das kochende Wasser. Wenn Du dies beherzigst, dann sehen Deine Zitoni nach dem Kochen auch besser aus als meine. Und dann kannst Du es Dir auch erlauben, sie in der Sauce zu wenden, damit sie nicht so nackig unter dem Fleisch liegen müssen.

Samstag, 28. November 2009

Fremdgebacken - Wer ist Agnesia?

Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Ich weiß wirklich nicht, wer Agnesia ist und warum diese Plätzchen so heißen. Jessie hat das hübsche Gebäck vorgestellt und es ließ mir zunächst keine Ruhe. Doch inzwischen habe ich die Fahndung nach Agnesia aufgegeben.

War sie eine Heilige? Vielleicht eine backende Nonne, die fleißig ihre Rezepte in dicke Bücher gekritzelt hat? Das Heiligenlexikon kennt keine Agnesia, weist aber fünf Einträge für Agnes auf. Der Name leitet sich wohl vom griechischen 'hagnos' ab und bedeutet rein/ geheiligt / geweiht. - Das nutzt aber auch nix.

Möglich wäre auch eine Verbindung zum Hochadel. Soll ich mal bei Frau im Spiegel anrufen oder bei Frauke Ludowig? Nee, die kennt sicher niemanden, der so viele Kalorien essen würde. Wikipedia kennt einige berühmte Frauen mit dem Namen Agnes, doch bei den Namensvariationen fällt auf, dass Agnesia gar nicht dabei ist. Sogar Agnetha Fältskog ist eigentlich eine Agnes, aber Agnesia offenbar nicht. Na gut, falsche Fährte also.

Das einzig bekannte Ding mit dem Namen Agnesia scheint so eine Art Bambus zu sein, und den kann man, glaube ich, nicht essen. Damit bin ich am Ende. Agnesia und ich werden uns wohl nie begegnen.

Die Agnesia-Plätzchen schmecken hingegen sehr lecker. Das schöne Sanddornmark von Jessie konnte ich nirgendwo kaufen, und so musste ich auf Fruchtaufstrich zurückgreifen. Weil Fruchtaufstrich sich nicht gut hält, habe ich nur wenige Plätzchen gebacken und sie gleich alle aufgegessen. Die Kombination von Sanddorn, Zimt und Butter hat mir sehr gut gefallen, soweit ich das in der kurzen Zeit feststellen konnte. - Also, Agnesia, wenn Du irgendwann hier mitliest, weil Du Deinen Namen gegoogelt hast, dann kannst Du gerne noch mehr Rezepte schicken!

Schönen Dank auch an Jessie, die das Rezept veröffentlicht hat! 


EDIT: Jessie hat darauf hingewiesen, dass ich Hagebutten mit Sanddorn verwechselt habe. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte, denn mir ist beides nicht unbekannt. Als ich loszog, um die Fruchtfüllung zu besorgen, hatte sich Sanddorn schon in meinem Gedächtnis festgesetzt. Wenn Jessie nichts gesagt hätte, wäre es mir gar nicht aufgefallen. Vermutlich hat mich die Frage nach dem Namen zu sehr beschäftigt...

Freitag, 27. November 2009

Pasta #10

Die Hauptmahlzeiten für Samstag und Sonntag stehen eigentlich seit gestern fest. Doch was machen wir heute? Fisch? Ist ja schließlich Freitag und der holländische Dealer ist in der Stadt. Pasta wäre mal wieder lecker. So richtig inspiriert bin ich nicht. - Wie gut, dass es Foodblogs gibt! Ein kurzer Besuch bei Tastespotting führte gleich zu Cook Sister! und damit sprach alles für Pasta mit Lachs.

Dass im Rezept von Dosenlachs die Rede ist, verwirrt mich, weil ich gar nicht wusste, dass es Lachs in Dosen gibt. Wahrscheinlich geht auch frischer Lachs. Statt Tagliatelle gibt es sowieso Spaghettini No. 3 von Barilla.

Voila: Spaghettini mit saftigen Lachsstücken, Knoblauch und Tomaten. Als Dessert eine kleine Mousse au Chocolat.


Mittwoch, 25. November 2009

Landluft macht hungrig


Wer mich kennt, der kennt auch meinen riesengroßen Hunger, den ich mittags habe. Heute wurde er auf eine harte Probe gestellt. Versehentlich war ich seit 04:00 Uhr wach, hatte einen flotten Spaziergang und 1.000 m im Hallenbad hinter mich gebracht und durfte mich dann zum Essen einladen lassen. Das war von der Sache her mehr als angenehm, denn Fahrservice war inklusive und es ging in das wunderbare Wettsteins, das ich bereits früher erwähnte und das ich unwahrscheinlich gerne mag.

Nach langer Fahrt war der Hunger dann so groß, und der wunderbare Sekt sprudelte dermaßen in meinem Kopf, dass die Chronistenpflicht zu kurz kam. Es reichte gerade noch für ein paar Schnappschüsse zu Beginn und am Schluss. Ach, was soll's. Es war ein schöner Tag und die Oma hat ja auch nur einmal im Jahr Namenstag.

Rund und dreieckig: Marillenknödel mit extrem leckerem Walnussparfait.

Zur Feier des Tages darf die Oma auch mal Nachtisch essen: Mousse au Chocolat, nicht gerade für kleine Esser.

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